Der Londoner Goldmarkt ist Zahlen der London Bullion Market Association (LBMA) zufolge liquider als Staats- oder Unternehmensanleihen, so Reuters. Die LBMA ist der Meinung, dass Gold deshalb keinen schärferen Liquiditätsvorschriften unterliegen sollte.
Die Vorschriften, die in der Europäischen Union 2021 in Kraft treten, behandeln Gold und andere Edelmetalle wie gewöhnliche Rohstoffe und verlangen von Banken, dass sie mehr Vermögenswerte besitzen, die als Puffer für ihre Investments bei negativen Preisbewegungen fungieren.
Um die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) von einer Ausnahme für Edelmetalle zu überzeugen, berechnete die LBMA die Liquidität des Londoner Edelmetallmarkts und verglich ihre Ergebnisse mit denen der EBA für Vermögenswerte, einschließlich Staats- und Unternehmensanleihen, die die EBA als hochliquide ansieht.
Demnach ist nicht nur Gold, sondern auch Silber, Platin und Palladium liquider als Anleihemärkte. "Das gibt den schlagenden Beweis für Aufsichtsbehörden, um Edelmetalle wieder als erstklassige liquide Vermögenswerte zu betrachten, insbesondere Gold", so Ruth Crowell, Vorsitzende der LBMA.
Die Frist für eine Empfehlung der EBA endet April 2021. In diesem Monat würden auch die Liquiditätsvorschriften in Kraft treten, d. h., dass sie vielleicht zu spät sein werde, um zu verhindern, dass die Vorschriften auch für Edelmetalle gelten, so die LBMA. Die Vorschriften sind Teil der Basel-III-Regelungen, die Banken krisenfester machen sollen.
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