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Licht und Schatten in den USA, Absturz im UK

24.07.2019  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1142 (07:35 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1141 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,13. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,48. EUR-CHF oszilliert bei 1,09925.

Nimmt man die Entwicklung des Richmond Fed Manufacturing Index für sich alleine, stünde der große Zinssenkungsschritt der Fed fest. Der Index fällt im Juli von 3 Punkten auf -12 Punkte. Erwartet worden war ein Anstieg auf 5 Punkte.

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Quelle: Bloomberg.


Nicht nur das Ausmaß des Rückgangs überrascht, sondern auch die Deutlichkeit der zugrunde liegenden Unterindikatoren. Die New Orders gingen von -2 auf -18 Punkte zurück, der Auftragsüberhang von -3 auf -26 und die Kapazitätsauslastung von -4 auf -24.

Die nicht in den Indikator einfließenden abgefragten Erwartungen beschreiben hingegen eine rosige Zukunft. Hier steigt die New Orders Komponente von 27 auf 36.

Die Unternehmer rechnen auch mit einer verbesserten Auftragslage: der Indikator für New Order steigt von 27 auf 36.

Für eine Boomphase, die in einen wie auch immer gearteten Abschwung übergeht, wäre es typisch, wenn die Lagekomponente über der Erwartungskomponente liegt. Ich verweise an dieser Stelle auf die ifo-Indikatoren. Wenn man den vorliegenden Daten Glauben schenken will, hat die Region Richmond den unteren Wendepunkt im Konjunkturzyklus bereits erreicht. Will man es nicht, muss man zur Kenntnis nehmen, dass US-Unternehmer eben unerschütterliche Optimisten sind oder ein Datenfehler vorliegt. Die Interpretation überlasse ich gerne Ihnen.

Für diejenigen von Ihnen, die sich für den Datenfehler entschieden haben, bietet sich jetzt eine Überleitung zu Boris Johnson an. Der Premierminister in spe, der seinen ersten Job bei der Times wegen Zitatfälschung verloren hat, will das Vereinigte Königreich unter allen Umständen zum 31.10.2019 aus der EU führen. Wir wünschen ihm eine erfolgreiche Umsetzung dieses Ziels.

Dass die britische Wirtschaft dringend Planungssicherheit benötigt, hat zuletzt die von der Confederation of British Industry (CBI) erhobene Umfrage zu den Auftragseingängen für das Verarbeitende Gewerbe gezeigt. Ein deutlicher Rückgang von -15 auf -34 Punkte hat den Index auf den tiefsten Stand seit 2010 fallen lassen. Im Einklang sank der vom CBI erhobene "Business Optimism" Indikator von -13 auf -32 Punkte. Auch die Vertreter der sich lange Zeit in Zweckoptimismus übenden Bank of England reden mittlerweile offen über Zinssenkungen.

Der Rückgang in den Renditen der 10y-Gilts von 1,20 % im März auf aktuell 0,69 % spricht Bände. Die selbst verursachten Schwierigkeiten sollten jedoch kein Grund für die EU sein, die bisherige Verhandlungsposition zu ändern. Wenn Großbritannien aus der EU austreten will, muss es das zu den ausgehandelten Bedingungen tun. Die neue EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen wird festlegen, wer die Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich weiterführt. Es bleibt zu hoffen, dass sie die bisherige harte Haltung der EU nicht aufgibt.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone 1,1100 - 30 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH



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