Goldman Sachs & Bridgewater: Auf anständig machen, kurz vor der Implosion
25.02.2022 | Matt Piepenburg
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Ob Sie es glauben oder nicht, Uncle Sams gesamte Schuldverpflichtungen (also Rentenschulden, Staatsschulden, Medicare, Sozialversicherung...) liegen bei 1000% des eigenen BIP. Das heißt nur: Die USA werden ihre „elefantöse“ Verschuldung nie und nimmer zurückzahlen.
Niemals.
Unterdessen werden die angepassten Zinskosten für diese Gesamtverschuldung weit über den US-Steuereinnahmen liegen, die aber angesichts einer drohenden Rezession nur weiter sinken werden aber nicht steigen ... In aller Kürze zusammenfasst: Wieder einmal zeigen Experten gar nicht so viel Expertise.
Ein (realistischer) Blick nach vorn
Obgleich niemand derart feststehende, hartnäckige und deprimierende Fakten mag, so ist es an der Zeit, dass wir alle offen und realistisch über Schulden reden, und nicht ausschließlich über eine ohnehin schon schuldige, diskreditierte und korrumpierte Fed (dank Patient Null Greenspan und allen weiteren Fed-Chefs, die ihm im Amt folgten).
Auch wenn es vielleicht erfrischend wirkt, zu beobachten wie jemand bei Goldman oder Bridgewater sich öffentlich mit eben jener Fed anlegt, so ist das, wie oben erwähnt, zu wenig und zu spät.
Ihre heutigen Warnungen sind genau die, die wir seit Jahren schon vorgetragen haben, während GS und Bridgewater fetter und fetter wurden.
Der Schuldenschaden, entfesselt durch ein gutes Jahrzehnt QE-Sucht und eine Fed im Rausch, ist inzwischen schon entstanden. Leider Gottes ist auch eine Abrechnung nicht mehr nur Theorie, sondern mathematisch (und geschichtlich) zwingende Konsequenz des eigenen Handelns. Vorausschauend, und unter der Annahme, dass die Fed geldpolitisch so straffen wird, wie es unsere Klartext redenden Experten fordern, sollten Sie Ihre Portfolios bitte auf massive Volatilität im Jahr 2022 einstellen.
Geldpolitische Straffungen würden zeitnah für Gegenwind in allen Bereichen, außer USD und VIX, sorgen.
Längerfristig, und anders als Bridgewaters Jensen meint, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Fed erneut eine Kehrtwende von Falke zu Taube hinlegen wird, wenn das kommende "Tapering" auf den Börsentickern nie dagewesene Ausraster erzeugt. Ein solche Kehrtwende zurück zur laxen Geldpolitik wäre dann Rückenwind für Edelmetalle, BTC, Industriewerte und allgemein Rohstoffe.
Und der Große Reset?
Vor diesem zugegebenermaßen düsteren, selbstverschuldeten Hintergrund einer optionsarmen Fed und einer prallen "Everything-Bubble" zeichnet sich natürlich ein ebenso unvermeidbarer "Uh-Oh"-Moment ab, an dem die Märkte und Währungen derart geschichtsträchtige Prügel bezogen haben werden, dass globale Experten feierlich die Notwendigkeit eines (eigentlich ja gut telegrafierten, d.h. schon vorgefertigten) globalen Resets und Bretton Woods’ II verkünden werden.
Für die Zukunft bedeutet das: mehr staatliche Kontrolle, Vorwände und Verzerrungen, welche selbst mich überraschen werden.
Kommt ein (Sünden)Bock zu den Füchsen, Stinktieren, Hasen, Hennen, Falken, Tauben, Haien und Elefanten
Wenn dieser Reset kommt (und nicht "falls"), so werden eben jene Füchse, die erst den globalen Hühnerstall bewachten, dann überfielen (und ganz allein zerstörten), allesamt ihre Köpf senken und unschuldbewusst nicht etwa die eigene verdienstvolle Gruppe für alles verantwortlich machen, sondern die COVID-Krise, die ihnen als Prellbock für die eigenen Sünden absolut gelegen kam (vielleicht zu gelegen?).
Bis dahin heißt es: Anschnallen bitte für eine Schreckensfahrt (Tapering)!
© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei MAM
Dieser Artikel wurde am 02. Februar 2022 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.