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Gold vs. Sichtbares Scheitern/ Wandel in der Welt

21.04.2022  |  Matt Piepenburg
- Seite 2 -
Das offensichtliche Problem mit Brainards stupidem Draufgängertum ist: Als Volcker 1980 die Zinssätze auf 20% erhöhte, betrug die US-Staatsschuld 908 Mrd. $; heute liegt diese nationale Schuldensumme bei mehr als 30 Bill. $!

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Leute! Könnte sich Uncle Sam, angesichts dieser nie dagewesenen und unbegleichbaren Schuldenbelastung, wirklich eine Erhöhung der Zinsen (d.h. der Kosten dieser Schulden) leisten, ohne am Ende doch nur wieder neue entwertete Dollars aus dem Nichts herbeiklicken zu müssen, um alles zu finanzieren?

Nun, die Antwort, die wir Ihnen geben werden, ist bei weitem schroffer und exakter als die Brainards. Und sie lässt sich auf Folgendes herunterbrechen: Nö. Es geht einfach nicht. Nicht ohne dabei eine Finanzrezession und Marktimplosion auf den Weg zu bringen oder den Dollar durch weitere Billionen Fake-Liquidität zu entwerten. Punkt. Und Ende.

Falls Sie gehofft hatten, Exaktheit, Aufrichtigkeit und intelligente Rechenschaftspflicht unter sogenannten "Experten" wie Brainard zu finden, dann möchten wir Sie daran erinnern, doch woanders zu suchen.

Was Brainards Expertise (und doppelzüngige Inexaktheiten) angeht, sollte auch daran erinnert werden, dass sie sich 1.) 2020 dafür aussprach, die Inflation "heißlaufen" zu lassen, dass sie 2.) Anfang 2021 sagte, die Inflationserwartungen der Fed seien "extrem stabil", und dass sie dann 3.) gegen Ende desselben Jahres sagte: "Ich erwarte, dass sich die Inflation verlangsamt.".

Falsch, jedes Mal.

Doch erst letzte Woche, im Jahr 2022, gab Brainard schließlich zu, dass "die Inflation zu hoch ist"…?

Wie gesagt: So viel zum Thema Vertrauen in "Experten".


Aufrichtigkeit vs. Fantasterei

Wir für unseren Teil haben vor der kommenden und dauerhaften (anstatt "vorübergehenden") Inflation gewarnt, lange bevor sich US-Notenbankvorstände überhaupt dem Thema Inflationsrealität annahmen.

In jenen Jahren hatten wir auch immer wieder Folgendes deutlich gemacht: Um zu einem Nettoverkäufer (und nicht wie früher Top-Ankäufer) von US-Staatsanleihen zu werden, kann die Bedrängnis geratene Federal Reserve nicht die Zinssätze anheben und auch nicht die Geldschöpfung zurückfahren, ohne im gleichen Zug auch die zuvor ‚akkommodierten’ Anleihemärkte in die Tiefe zu schicken und einen sprunghaften Anstieg der Zinserträge (und folglich des Zinsniveaus) zu verursachen.

Und genau so, wie wir es vorhergesagt hatten, passiert es jetzt auch: Steigende Zinssätze nähern sich langsam, wie aufsteigende Haiflossen, dem sinkenden Schiff (bzw. der US-Wirtschaft).


Kehrtwenden, Konfusion und Wahnsinn

Im Bereich Staatsanleihen hat die US-Notenbank eine Kehrtwende gemacht - vom größten Käufer von US-Schuldscheinen zum Verkäufer. Gleichzeitig begibt Uncle Sam aber Rekordmengen eben dieser Schuldscheine (d.h. er leiht Geld wie verrückt) - und das im schlimmsten inflationären Umfeld seit 40 Jahren.

Solchen Wahnsinn kann man sich praktisch nicht aus den Fingern saugen: Während sich der eine Teil der Washingtoner Staatsregierung Rekordsummen leiht, schraubt drüben auf der anderen Straßenseite die Federal Reserve an den monetären Hähnen und lässt weniger Geld fließen. Derart sichtbare Verwirrung, bipolare Schwankungen und Erschöpfung aller praktikablen/ verbleibenden Alternativen zeichnen ein sehr schlimmes Ende für Märkte und Wirtschaft vor, während die Zinssätze deutlich anziehen und der USD daher - in Relation zu anderen Währungen, nicht aber auf inhärenter Wertbasis - stärker wird.

Übrigens lässt ein erstarkender Dollar nur die Wettbewerbsfähigkeit von US-Gütern im Ausland sinken; das verschlimmert die US-Handelsdefizite und mit ihnen die ohnehin schon angeschlagene Wirtschaftsleistung der USA.

Kurz: Während "Doppelsprecher" wie Brainard in Falkenpose mit dem Rücken zur selbst gebauten Wand stehen, vollzieht sich ein perfektes, Fed-gemachtes Desaster in Echtzeit.

Angesichts der fatalen Schuldenbomben, die seit der Amtzeit Greenspans allein durch die US-Notenbank gelegt wurden, steckt die Federal Reserve in einem Gefangenendilemma: Entweder gibt es A) eine galoppierende Inflation, falls sie die Zinsen nicht erhöht oder B) eine Marktimplosion, falls sie es doch tut.

Leider sind wir der Auffassung, dass die Welt bald beides erleben wird.


Das eigentliche Mandat der US-Notenbank macht sie sehr berechenbar

Wir hatten auch transparent vor Folgendem gewarnt: Das eigentliche Mandat der Federal Reserve bezieht sich auf die Märkte, und nicht auf die Inflation oder den kleinen Mann. Schon jetzt mästet die Fed ihre ständige Fazilität für Repo-Geschäfte (Standing Repo Facility, SRF), um den unbeliebten Markt für US-Staatsanleihen retten zu können, sobald die Alarmglocken an den Rentenmarktbörsen schrillen.


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