Gold vs. Sichtbares Scheitern/ Wandel in der Welt
21.04.2022 | Matt Piepenburg
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Die traditionellen Korrelationen und inversen Verhältnisse haben nichts mehr zu sagen, ganz einfach deshalb, weil nichts mehr normal ist - dank jahrelangem Zentralbankenunsinn, dekadenter (Ausgabe)Politik des Staates, rekordbrechender Schuldenexpansion und einer globalen Abhängigkeit von Währungsschöpfung.Zentralisierte Kontrollen unausweichlich
Es wird zukünftig mehr Geld geschöpft werden, weil die Zentralbanken im Allgemeinen und die US-Notenbank im Besonderen gar keine andere Wahl mehr haben, als am Ende doch mehr verwässerte Dollars zu erzeugen. Langfristig orientierte Goldinvestoren haben das schon immer gewusst.
Und auch die Märkte wissen jetzt, was "Doppelsprecher" wie Yellen, Powell, Brainard und andere nicht zugeben werden: Sobald Wirtschaft und Märkte in diesem Umfeld steigender Anleiheerträge/ Zinssätze abstürzen, wird sich die Fed (und andere Zentralbanken) gezwungen sehen, mehr inflationäres Geld zu drucken (d.h. zu entwerten) und Ertragskurvenkontrollen (EKK) durchzusetzen, um den finanziellen Aderlass, der immer auf Zinserhöhungen folgt, aufzuhalten.
Kurz: Wir wir vor langer Zeit schon vorgewarnt hatten, müssen wir uns jetzt auf mehr (und nicht weniger) zentralisierte Kontrollen unseres Geldes, unserer Wirtschaft, Märkte und Leben gefasst machen.
Diese unausweichlichen Rentenmarktdesaster und Zinssprünge mit anschließender Geldschöpfung und EKK sind der Grund, warum Gold und Goldbergbauunternehmen wie Newmont gerade Allzeithochs markieren - und zwar trotz eines starken USD.
Eine Welt im Wandel
Während westliche Zentralbanken noch versuchen, die Fassade ihrer zunehmend diskreditierten und desaströsen Geldpolitik in Schuss zu halten (z.B. indem man alles einer politisierten Pandemie in die Schuhe schiebt und einem Krieg, der vermeidbar gewesen wäre), bewegt sich die Welt flugs schon in eine neue Richtung.
Diese Richtung führt weg von der Weltreservewährung im Allgemeinen und den westlichen Finanzkontrollen im Besonderen. Davor hatten wir ausgiebig gewarnt, als der Westen Russland mit Sanktionen den entscheidenden Treffer zufügen wollte und sich dabei selbst ins Knie schoss.
Wer den Bären reizt…
Wie wir warnend erwähnt hatten, nähert Putin sich jetzt einer Welt an, die er und China schon seit Jahren in Andeutungen vorgezeichnet haben. Eine Welt, wo der USD nicht mehr der einzige zentrale Player ist. Durch Sanktionen bei SWIFT, SZR und FX-Reserven finanziell in Bedrängnis gebracht, fordert Russland nun, dass die wachsende Zahl Russland-"unfreundlicher" Staaten russische Rohstoffe nur noch in RUB bezahlt und nicht in USD.
Kurzum: Wir haben den Bären gereizt, und der beißt uns jetzt in den Schwanz …
Anderes als der Westen nach Präsident Nixon liebäugelt Putin jetzt mit einer partiellen Bindung der Landeswährung an Gold (anstatt an nichts); so etwas hatten sich gescheitere Ökonomen auch von anderen Nationen erhofft. Russlands Zentralbank kauft Gold zu einem Kurs von 5.000 RUB pro Gramm an.
Leute, dieser Flirt mit einer Gold-Währungsdeckung stellt eine massive Verschiebung dar - ganz allgemein historisch und insbesondere mit Blick auf die heutigen globalen Märkte. Die Tragweite dieser Entwicklung IST NICHT zu unterschätzen!
Wenn Nationen wie Russland, China und Indien sich langsam aufeinander zu bewegen und eine Teildeckung ihrer Währungen in Gold in Erwägung ziehen, dann wird der Goldpreis derart steigen, dass er nicht einmal von der BIZ und ihren Handlangern am konsequent korrupten COMEX-Markt wieder nach unten manipuliert werden kann.
Der gefangene Westen
Allem Anschein nach tappte der Westen, als er sich unfähig zeigte, eine diplomatische Lösung im Ukrainekonflikt zu finden, direkt in Putins Falle, die so vorhersehbar war. Ehrlich mal, hat der Westen wirklich geglaubt, Putin würde einfach zusammenbrechen unter den Sanktionen, die zu überdauern und mit einem Gegenschlag zu beantworten er längst vorbereitet war?
Solange die USA die EU nicht davon überzeugen kann, die Abhängigkeit Europas von russischer Energie vollständig zu unterbinden (viel Glück dabei!), wird Schachspieler Putin (wir warnten) dafür sorgen, dass die Damespieler in Washington und Brüssel quer übers Brett fliegen.
Schlussendlich bleiben dem Westen jetzt keine Optionen mehr [komplettes Verbot von Käufen in Russland (?), Kapitalkontrollen mit Einverständnis Chinas/ Indiens (?) oder Niederlage eingestehen und Sanktionen gegen Russland beenden (?)], welche die Bürger des Westens, von Österreich bis Ohio, nicht finanziell erschüttern werden.
Wie wir kürzlich dargelegt hatten: Die gerufenen Sanktionsgeister wird man nicht mehr los, und die Welt bewegt sich langsam auf ein Währungssystem zu, das durch Rohstoffe gedeckt ist und nicht durch "Vertrauen", an das mit jedem Tag immer weniger glauben.
Haben Sie Gold?
Das sollten Sie.
© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei MAM
Dieser Artikel wurde am 13. April 2022 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.