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Dunkle Kräfte, Klartext, Goldglanz & Das makabre Endspiel der Fed

23.05.2022  |  Matt Piepenburg
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US Treasuries, der USD und Gold

Die geschilderte Schuldenabhängigkeit hat, gerade im Kontext der fast schon peinlich unpopulären (d.h. verdächtigen, diskreditierten und ungewollten) Schuldscheine Uncle Sams, weitreichende und schwerwiegende Konsequenzen, insbesondere für die Weltreservewährung.

Wir haben ausführlich über den USD geschrieben, über seine langsame Entankerung und den zunehmenden Bedeutungsverlust - eine längst überfällige Verschiebung, verschärft durch die desaströsen Welleneffekte der kurzsichtigen Sanktionen, die sich gegen Putin richten (jedoch dem Westen ins eigene Fleisch schneiden).

Wie man im Chart unten sieht, ist Anteil der US-Dollars in den globalen Devisenreserven in den letzten 20 Jahren von 73% auf 58% gesunken, was einen beständigen Rückgang der ausländischen Nachfrage nach US-Staatsanleihen offenbart.

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Sinkt die Nachfrage, sinkt natürlich auch der Preis. Und sinkt die Nachfrage nach US-Staatsanleihen (und deren Preise), so steigt die Anleiherendite. Steigen die Anleiherenditen, so steigen die Zinsen und mit ihnen auch die Kosten von US-Schulden, was für schuldengesättigte Märkte wie DOW, NASDAQ und den S&P fast ebenso erschreckend ist wie für schuldengesättigte Länder (z.B. die USA).


Warum aber ein starker USD, wenn die Nachfrage nach UST sinkt?

Viele von ihnen mögen jetzt die Stirn runzeln und sich fragen, warum oder wie der internationale Handelswert des USD auf so hohem Niveau bleiben konnte, trotz seines sinkenden prozentualen Anteils an den globalen Devisenreserven. Das ist doch paradox, oder etwa nicht?

Das lässt sich unserer Einschätzung nach faktisch so erklären: Weil die USD-Menge in den globalen Devisenreserven sinkt (d.h. weil die US-Staatanleihenkäufe im Ausland rückläufig sind), sieht sich Uncle Sam gezwungen, selbst zu leihen, und zwar weitaus mehr als die globalen Märkte. Diese Dynamik drückt den Dollarkurs nach oben. Kurz: Uncle Sam leiht so viel, dass er effektiv zum Marktmacher wird und selbst die Nachfrage nach seinen eigenen US-Dollars erzeugt.

Doch hier liegt auch das Problem - und zwar ein Mordsproblem.

Eben jener USD kann auch abstürzen, sollte Uncle Sam so (zu) viele Schuldscheine ausgeben, dass das Angebot an US-Staatsanleihen so (zu) gewaltig wird, dass die Kurse der Anleihen abstürzen und die Anleiherenditen in die Höhe schnellen. Diese zwangsläufige Dynamik (zu viele Schuldscheine und zu geringe globale Nachfrage nach selbigen) wird die Fed dazu zwingen, direkte Ertragskurvenkontrollen zu verhängen (sprich EKK, also mehr Geldschöpfung für Anleihekäufe) - eine Endspielvariante, die ich seit mehr als einem Jahr in meinen Prognosen unausweichlich kommen sehe.


Das Endspiel: EKK bedeutet nichts anderes als Dollarschwäche

Ein Überangebot an US Treasuries wird die Anleihekurse nach unten drücken und die Anleiherenditen nach oben treiben. Steigende Anleiherenditen werden die US-Notenbank zu offiziellen Ertragskurvenkontrollen drängen, was nur bedeutet, ich wiederhole, dass neugeschöpfte/ abgewertetete Dollarmengen den USD auf eine Talfahrt schicken werden, die dem Diagrammverlauf oben entspricht.

Dieser potentielle Trend zu einem sinkenden USD ist übrigens ein Grund mehr, speziell Gold den Vorzug zu geben und ganz allgemein Rohstoffen, Industriewerten und Immobilien (Agrar-/Luxussegmente), weil alles, was schon kaputt ist, in den kommenden Monaten noch kaputter gehen wird.


Die Banken als Retter? Wohl eher nicht

Nicht wenige werden allerdings folgendermaßen argumentieren: Die großen US-Banken (Sie wissen schon: jene solide gemanagten Too-Big-To-Fail-Konglomerate, die von Ihnen 2009 gerettet wurden) werden Uncle Sam beim Ankauf der ansonsten ungewollten Schuldscheine helfen und folglich auch mehr (und nicht weniger) Nachfrage nach US-Staatsanleihen erzeugen, wodurch sie auch den Dollar “retten”.

Immerhin hatte Uncle Sam auch schon im zuvor erwähnten Desaster von 2018 Hilfe von den Großbanken erhalten. Warum sollten sie nicht auch im bevorstehenden Desaster von ca. 2023 zusätzliche US-Schuldscheine ankaufen?


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