Dunkle Kräfte, Klartext, Goldglanz & Das makabre Endspiel der Fed
23.05.2022 | Matt Piepenburg
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Die Antwort lässt sich wie folgt herunterbrechen: Jene Großbanken haben schon derart viele USTs gekauft/ geschluckt, dass ihnen Verdauungsstörungen drohen. Nie zuvor hatten die US-Geschäftsbanken einen prozentual größeren US-Staatsanleihenhaufen in ihren Bilanzen als heute.Also Leute: Wenn…
1.) das Ausland Uncle Sams Schulden nicht mehr möchte (Devisenreserven sind in Folge des Ukrainekonflikts zum Kampfmittel geworden und haben das Ansehen der USA oder ihrer Anleihen wohl eher nicht gefördert), und wenn…
2.) auch JP Morgan und andere Banken diese Schulden nicht mehr möchten, dann bedeutet das nur, dass…
3.) US-Staatsanleihen weiten fallen werden. Und dass…
4.) die Anleiherenditen weiter aus den Tiefen aufsteigen werden wie Haiflossen. Und dass…
5.) weitere zentralstaatliche Kontrollen in Form von EKK (d.h. batzenweise Geldschöpfung) so unausweichlich sind wie der allmähliche Untergang des einst verehrten US-Finanzsystems.
Natürlich bedeutet mehr Geldschöpfung auch mehr Inflation - gemessen (und definiert) durch dumme Sachen wie das Geldangebot. Das wiederum bedeutet zukünftig mehr entwertete Dollars und folglich auch mehr Gründe, Vermögenswerte zu mögen, die von Zentralbanken nicht gedruckt oder per Mausklick geschaffen werden können, nämlich: GOLD.
Mehr Schulden, Weniger Käufer = Uh-Oh-Moment kommt
Die Tragikomödie (Fed in der Zwangslage und die USA im Bankrott) gewinnt weiter an Komik, wenn jetzt die Leute vom US-Finanzministerium noch mehr unbeliebte US-Schuldscheine begeben - genau dann eben, wenn die Nachfrage nach ihnen global im Rekordtempo schrumpft. Im Verhältnis zum BIP wachsen die US-Defizite wie ein Krebs, der für die gesamte Welt sichtbar wird, während Uncle Sams Kneipendeckel weit über das hinauswächst, was sein ebenfalls komisches “Office of Management of the Budget” (“OMB”) in den letzten sechs Jahren prognostizierte.
Auch das ist wieder kein Schocker.
Eine detaillierte Liste der Fehleinschätzungen des OMB (vom BLS ganz zu schweigen) würde hier ganz Absätze verschlingen. Es sei an dieser Stelle nur an das Jahr 2016 erinnert. Damals prognostizierte das OMB, die US-Defizite würden - anteilig an der Wirtschaftsleistung des Landes - jetzt bei ca. 2,75% stagnieren. Gegen Ende desselben Jahres schoß das prozentuale Defizit jedoch auf 3,75% (übrigens nach einer Leitzinserhöhung). 2017 stieg der prozentuale Anteil dann auf 4%; 2018 erreicht die Defizitstände dann 5% des BIP und 2019 hatte sich dieser Anteil im Vergleich zu den OMB-”Prognosen” von 2016 sogar verdoppelt.
So viel wieder zum Thema “Vertrauen in die Experten”…
Wie Nationen sterben
Denken Sie wirklich, dass Uncle Sam - dessen Verschuldung schneller steigt als seine Einkünfte bzw. Steuereinnahmen - es zulassen wird, dass seine Fremdkapitalkosten (d.h. die Zinssätze) noch weiter steigen?
Stellt man schonungslose Mathematik in den Vordergrund und sieht von extravaganter Wortwahl und politischer Selbstinszenierung ab, so wird die US-Notenbank die Anleiherenditen schlicht und einfach unter Kontrolle halten müssen, und deswegen auch weiterhin auf Zinsrepression setzen. Das schafft man nur, indem man die Anleihepreise auf hohem Niveau hält und die Anleiherenditen niedrig. Die Anleihepreise lassen sich aber nur dann auf hohem Niveau halten, wenn es auch Käufer gibt.
Da es aber keine Käufer gibt (wie Ausland oder Banken, siehe oben), wird die Federal Reserve der Käufer der letzten Instanz sein. Und die einzigen Dollars, die die Fed dazu nutzen kann, sind eben solche, die aus dem Nichts geschöpft werden. So verkümmern Nationen innerlich, und Währungen verrotten von oben nach unten!