Fatale Makro-Warnsignale: Wir werden ein größeres Boot brauchen
22.06.2022 | Matt Piepenburg
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Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
Noch nie schrillten die Alarmglocken so laut auf der Welt: Wir haben einen nuklearen Mix aus unbegrenzter Geldschöpfung, einem unglaublich fragilen Finanzsystem, einem Einbruch der globalen Wirtschaft und des Welthandels, zudem haben wir eine katastrophale Pandemie, die nicht verschwinden wird.
Haiflosse 2: Der Übergang von Hysterie zu Angst
Märkte, und seien sie noch so unnatürlich stimuliert und vorübergehend aufrechterhalten, bewegen sich zyklisch. Motor dieser Zyklen ist die Verfügbarkeit (oder Nichtverfügbarkeit) von Liquidität. Ist Geld billig (also bei niedrigen Zinsen), brennen die Märkte hysterisch durch; ist Geld teuer (bei hohen Zinsen) gehen die Märkte ängstlich in den Keller.
Schon seit November 2021, als Fed-Chef Powell Liquiditäts-"Straffungen" für Juni 2022 "vorauskommunizierte", befinden sich die Märkte auf einem langsamen (und ängstlichen) Weg Richtung Keller. Denn "Straffungen" sind nichts anderes als extravagant angekündigte Zinserhöhungen. Und wie oben erwähnt, sind Zinserhöhung überaus wichtig… . Sie lassen Hysterie in Angst umschlagen. So konnte man bspw. zwischen 2006 und 2008 beobachten, wie der Markt für miese Immobilienkredite erst euphorisch stieg und dann ängstlich einbrach. Und heute?
Da das Powell-2022-"Tapering" mit schrittweisen Zinserhöhungen langsam Form annimmt, sehen wir auch heute einer ähnlich langsamen (und dann plötzlichen) Wende von Euphorie zu "Uh Oh" entgegen.
Auch bei der Wahrnehmung des Technologiesektors gibt es (gruslige) Ähnlichkeiten zur Stimmungswende vor 2008 (Euphorie > Angst). Gerade fällt das "Der Technologiesektor wird uns retten"-Meme in Echtzeit in sich zusammen, wie auch der ARKK-Fonds von Cathie Woods, all ihren Meinungspflegeanstrengungen zur besten Sendezeit zum Trotz.
Kurzum: Überall im hype-getriebenen NASDAQ und S&P sehen wir gerade Anzeichen einer klassischen Bärenfalle, und BTC war dahingehend nur ein Beispiel von vielen.
Deutlich erschreckender ist aber Folgendes: Während die 2008er Krise (Blase) noch auf den Immobilienbereich begrenzt war, befinden wir uns heute in der "Everything Bubble", und die reicht von Aktien und aufgeblähten Anleihen über überteuerte Immobilien bis hin zu aufgeblasener Kunst, überbezahlten Starköchen und kostspieligen Gebrauchtwagen.
Man sollte nicht vergessen: ALLE Blasen platzen, den Aussagen ihres Brokers, Zentralbankers oder Finanzjournalisten Mitte 20 zum Trotz.
Haiflosse 3: MBS-Sondermüll
Wer sich noch an 2008 erinnert, wird sich auch an all die miesen Hypotheken erinnern, die zu Mortgage-Backed Securities, kurz MBS (hypothekenbesicherte Wertpapiere), verpackt wurden. Von der Wall Street wurden sie gemeinschaftlich wie Süßigkeiten an die Broker verkauft und von den Ratingagenturen in den Status von Wunderbohnen erhoben.
Wie Sie auch wissen, waren diese MBS toxischer Abfall. Und von Tschernobyl wissen wir, dass toxischer Abfall nicht einfach verschwindet - er zersetzt sich kaum und strahlt in tiefen, dunklen Schächten weiter vor sich hin.
Leider strahlt auch der MBS-Müll aus der Zeit um 2008 weiter, und zwar in den tiefen, dunklen Schächten der toxischen und aufgeblähten US-Notenbankbilanz. Doch jetzt möchte Powell diesen MBS-Müll loswerden. Tolle Idee, doch wer möchte Sondermüll kaufen?
Wie eine Immobilienblase stirbt
Sollte Powell dabei bleiben und im Juni ungewollte MBS abstoßen, dann wird mehr Angebot für eine Anlageklasse frei, für die es keine Nachfrage gibt. Vom Wirtschaftsunterricht der Schule weiß man: Derartiges Überangebot & schwindende Dynamik sorgen dafür, dass die Kurse dieser verstrahlten MBS-Anlagepapiere einbrechen werden. Denn: Wer will schon verstrahlte Anlagen kaufen?
Traurigerweise werden es die Großbanken sein; sie bekommen jetzt mehr von den älteren und mieseren MBS in ihre Bilanzen, wo auch die neueren und weniger miesen Kredite liegen, welche aber über Freddie und Fannie freigesetzt werden, wobei wieder mehr MBS entstehen. Angesichts eines steigenden Angebots und einer einbrechender Nachfrage werden die Kurse dieser MBS nur fallen können. Das wiederum bedeutet, dass ihre Renditen und folglich die Verzinsung (also die Hypothekenzinsen von morgen) einfach nur steigen müssen.