Ende des „schwäbischen Tüftlergeistes“?
09.11.2022 | Vertrauliche Mitteilungen
In Baden-Württemberg konnte man bislang mit Recht stolz sein auf die zahlreichen "Tüftler“ und Erfinder, die das "Ländle“ im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht hatte. Das erste Streichholz, der erste Büstenhalter, Kunststoffdübel, Hochdruckreiniger und das Automobil - das sind nur wenige Beispiele für badenwürttembergischen Erfindungsreichtum.
Zu diesen und etlichen weiteren Erfindungen kam es im Regelfall, weil der spätere Erfinder einen "Mangel" ausgemacht hatte und dann ein neues Produkt erfand, um diesen zu beheben. Man wollte also nicht mit dem Mangel leben, sondern man suchte intensiv nach Lösungsmöglichkeiten.
Doch von diesem Erfindergeist ist an einigen Orten nichts mehr zu spüren. Dazu zählt auch die badenwürttembergische Staatskanzlei, der Amtssitz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Geht es um den uns möglicherweise bevorstehenden Energiemangel, ruft Kretschmann nicht etwa die fähigsten Köpfe des Landes dazu auf, nach Lösungsmöglichkeiten z.B. in Form neuer Energieformen oder einer deutlich effektiveren Nutzung des noch strömenden Gases zu suchen.
Nein, er rät lediglich, die Heizung etwas herunterzustellen. Er findet sich also mit dem Mangel ab...
In einem entsprechenden Video spricht Kretschmann zunächst über den Ukrainekrieg, der sich inzwischen auch auf das tägliche Leben im "Ländle“ auswirke. "Da sind clevere Ideen gefragt“, sagt er vieldeutig. Und dann präsentiert er die erste Idee - die er selbst wohl für neu und clever hält - und dreht ein Heizkörperventil herunter.
Dabei fällt dann auch der "bahnbrechend neue“ Hinweis, daß man die Heizung ja nachts ebenfalls herunterdrehen könne.
Auch wenn der einst überzeugte Maoist Kretschmann in kalten Wohnungen vielleicht einen cleveren Ressourcen(nicht)einsatz erkennen mag, muß die Botschaft seiner Sparkampagne“ als Bankrotterklärung verstanden werden.
Statt zu einer Überwindung der gegenwärtigen Energiekrise mit "Grips“ zu animieren, traktiert Kretschmann die Landeskinder mit Spartipps, die diese allein schon aus Kostengründen mehrheitlich seit vielen Jahren praktizieren. Wo ist er geblieben, der "schwäbische Tüftlergeist“?
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Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4516