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Die aktuelle Marktlage, Volatilität voraus?

12.01.2023  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0772 (06:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0726 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 131,45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 141,6. EUR-CHF oszilliert bei 1,00279.

Die Aktienmärkte zeigten sich auch gestern von ihrer freundlichen Seite, das Momentum an den Märkten lag deutlich auf der Käuferseite. Im späten Abendhandel konnte der DAX sogar die 15.000 Punktemarke durchbrechen, während an den US-Märkten zum Handelsschluss Kaufpanik vorhanden schien. Die Nasdaq stieg mit 1,7 % deutlich an und bietet die Möglichkeit bei 11.500 Punkten aus dem Abwärtstrend des letzten Jahres auszubrechen.

Der heutige Handelstag könnte entscheidend sein für die kurzfristige Richtung der Aktienmärkte an den nächsten Tagen. Mit der Veröffentlichung der Konsumentenpreisentwicklung in den USA um 14:30 warten die Marktteilnehmer auf neue Fakten, um die zukünftige Ausrichtung der Fed-Politik einschätzen zu können. Erwartet seitens der Analysten wird ein Sinken der Inflationsrate von 7,1% auf 6,5%, während die Kerninflationsrate von 6% auf 5,7% fallen sollte.

Eine deutliche Abweichung nach unten würde den Aktienmärkten sicherlich zu einem weiteren Schub verhelfen und insbesondere den Technologietiteln Auftrieb geben. Höher ausfallende Inflationsraten könnten hingegen zunächst das Ende des bisher freundlichen Jahresstarts bedeuten.

Bis die heutigen US-Daten eintreffen, lohnt sich ein Blick nach China auf die dortige Preisentwicklung.


Inflation in China unter den Erwartungen

Während der westlichen Welt die Inflationsraten sich von ihren Hochpunkten wieder etwas entfernt haben, befindet sich in China die Inflation weiterhin im Zielkorridor der Zentralbank. Die Konsumentenpreisinflation lag wie von den Analysten erwartet für den Berichtsmonat Dezember bei 1,8%, nachdem sie zuvor bei 1,6% gelegen hatte. Die Produzentenpreise fielen sogar geringer aus als erwartet. Diese sanken um 0,7%, erwartet worden war ein Rückgang um 0,1%, nach einem Vorwert von -1,3%.

Es ist wahrscheinlich, dass Chinas Covid-Welle die Inflation im vergangenen Monat in Schach gehalten hat, in den nächsten Monaten sollte es mit der Öffnung des Landes zu etwas Aufwärtsdruck bei den Konsumentenpreisen kommen, da auf sehr viel Konsum verzichtet wurde. Betroffen wäre an dieser Stellen insbesondere der Dienstleistungssektor. Da zugleich die Produktion wieder hochgefahren wird, ist die Lage an den Gütermärkten entspannter.

Restriktive Zentralbankmaßnahmen stehen damit nicht auf dem Programm, im Gegenteil erwarten wir eine Fortsetzung der Unterstützung des angeschlagenen Bausektors durch Staat und Geldpolitik. Dies hilft auch wiederum den chinesischen Aktienmärkte, die günstig bewertet sind.

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Quelle Bloomberg, eigene Darstellung.


Aus europäischer Sicht sollte sich die Öffnung des Landes hinsichtlich der Preisentwicklung von Importgütern aus China positiv bemerkbar machen, da die angebotene Gütermenge steigt, was den Preisdruck auf die Waren senkt.


Warum lehnt Powell eine Rolle der FED zur Bekämpfung der Klima-Krise ab?

Während Folker Hellmeyer gestern die Forderungen nach grüner EZB-Politik kommentierte, schauen wir heute, wie auf die anderen Seite des Atlantiks der der Thematik umgegangen wird. So lehnte der Präsident der Federal Reserve, Jerome Powell, diese Woche in deutlichen Worten eine stärkere Rolle der Zentralbank ab, eine aktive Rolle in der Umweltpolitik einzunehmen. Er sagte - zur Enttäuschung vieler Demokraten aus dem linken politischen Spektrum - dass die FED kein "Klima-Politikmacher" wäre. Die Hauptaufgaben der Fed lägen einzig in dem bestehenden Doppelmandat aus Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Für weitere Ziele benötige die Zentralbank ein gesetzliches Mandat.

Mit Hinweis auf das gesetzliche Mandat entledigt sich Powell den Forderungen auf eine elegante Weise. Aufgrund der Machtverhältnisse in Senat und Kongress ist an eine Erweiterung des Aufgabenspektrums der Zentralbank nicht zu denken

Auch ordnungspolitisch hat Powell Recht. Zwar ist Klimaschutz auf globaler Ebene vielleicht das wichtigste gesellschaftliche Ziel, das aktuell verfolgt wird, es muss aber von der Politik umgesetzt werden.Die Finanzierungsbedingungen sollten am Ende immer der Gradmesser einer Ausfallwahrscheinlichkeit eines Projektes sein. Will man diese Bedingungen verbessern, muss die Politik die richtigen Anreize schaffen und ihre Hausaufgaben machen. In der umgekehrten Anreizstruktur entsteht die Neigung zum Green Washing, wie wir an den zahlreichen Abstufungen von ESG-Fonds in den letzten Monaten deutlich sehen konnten.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, dass bei dem Währungspaar EUR/USD eine neutrale Haltung favorisiert.

Viel Erfolg und einen guten Start in den Tag


© Christian Buntrock
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