Fed-Front-Running: Wie Gold- & Schachspieler einen abgekarteten Markt schlagen
09.06.2023 | Matt Piepenburg
Wir werden wohl kaum die ersten und auch nicht die letzten sein, die erkennen, dass steigende Zinsen "Dinge kaputtmachen". Wir alle haben die desaströsen Kreditereignisse gesehen – die Repo-Krise Ende 2019, das UST-Debakel im März 2020, die Implosion am Markt für britische Staatsanleihen (gilts) und natürlich auch die Bankenkrise von März 2023. Hinter, über und unter all diesen Verwerfungen steht immer auch ein ratloser Zentralbanker.
Noch mehr wird "kaputtgehen"
Allerdings wird noch deutlich mehr "kaputtgehen". Zum Thema Rezessionen gibt es ebenfalls reichlich (objektive) Daten, die zeigen, dass Zinssteigerungen (rote Kreise unten) in der Regel direkt mit sanften bzw. harten Rezessionen korrelieren (graue Linien unten).
Powell kann Rezessionen zumindest verbal umdefinieren. Trotz seines Doppelsprechs weiß er, dass die Rezession längst unter dem Bug der amerikanischen Wirtschaft liegt oder zuallermindest direkt davor.
Powells unausgesprochener "Plan"?
Ich war und bin überzeugt, dass die jüngsten Zinserhöhungen ein öffentlicher Trick waren. Angeblich dienen sie der Inflationsbekämpfung, obgleich Inflation und negativer Realzins immer schon Teil eines inoffiziellen Plans gewesen sind, der dabei helfen soll, Uncle Sams peinlichen Kneipendeckel teilweise "wegzuinflationieren".
Vor allem haben Powells Zinserhöhungen von 2022 ein tieferliegendes Motiv gehabt (das ist meine Meinung): Die US-Notenbank braucht irgendetwas, das sich noch kürzen lässt, sobald die Mammutrezession, die offiziell geleugnet wird, letztlich – nun ja – mathematisch nicht mehr von der Hand zu weisen ist.
Die Vergangenheit als Vorspiel für Kommendes
Schon 2018, als Powell im Umfeld geldpolitischer Straffungen (Bilanzschrumpfungen durch UST-Verkäufe) auch noch kommende Zinserhöhungen vorausschickte (Forward guidance), war das Endergebnis desaströs; möglicherweise erinnern Sie sich noch an den Dezember 2018 mit seinen Tageskursturbulenzen von 10%. Auf das Desaster folgte bald eine vorhersehbare Zinspause und dann mehr QE.
Das aktuelle Muster ist recht ähnlich.
Anders als 2018 waren die Zinserhöhungen des Jahres 2022 von einer QT- Politik begleitet, bei der man die Staatsanleihebestände eher auslaufen ließ als sie abzustoßen; im Endeffekt wird diese Politik, bei der die Zinsen im Umfeld einer permanent wachsenden Schuldenblase erhöht werden, jedoch zu größeren Verwerfungen sowie mehr Volatilität (und QE) führen als im Debakel von 2018-2019.
Dieses Muster ist leicht auszumachen, weil die Realpolitik am Anleihemarkt unschwer zu erkennen ist.
Der Anleihemarkt ist DAS Ding
Ganz einfach und verkürzt formuliert, heißt das: Uncle Sam überlebt nur durch Schulden, also durch seine Schuldtitel (sprich US-Staatsanleihen). Wenn diese niemand kauft, fällt Uncle Sam vom Barhocker in eine Pfütze aus eigenen Tränen, während die US-Staatsanleihepreise weiter fallen, die Zinsen weiter steigen und die Zinskosten mehr Schmerzen bereiten.
Zudem erinnert uns das Jahr 2022 auch daran, dass die schlimmsten Ängste der USA mit der Waffenfähigmachung des USD vorhersagbar Wirklichkeit geworden sind: Die Welt stieß US-Staatsanleihen ab, während Zentralbanken historisch einmalige Mengen Gold ankauften.
Noch mehr wird "kaputtgehen"
Allerdings wird noch deutlich mehr "kaputtgehen". Zum Thema Rezessionen gibt es ebenfalls reichlich (objektive) Daten, die zeigen, dass Zinssteigerungen (rote Kreise unten) in der Regel direkt mit sanften bzw. harten Rezessionen korrelieren (graue Linien unten).
Powell kann Rezessionen zumindest verbal umdefinieren. Trotz seines Doppelsprechs weiß er, dass die Rezession längst unter dem Bug der amerikanischen Wirtschaft liegt oder zuallermindest direkt davor.
Powells unausgesprochener "Plan"?
Ich war und bin überzeugt, dass die jüngsten Zinserhöhungen ein öffentlicher Trick waren. Angeblich dienen sie der Inflationsbekämpfung, obgleich Inflation und negativer Realzins immer schon Teil eines inoffiziellen Plans gewesen sind, der dabei helfen soll, Uncle Sams peinlichen Kneipendeckel teilweise "wegzuinflationieren".
Vor allem haben Powells Zinserhöhungen von 2022 ein tieferliegendes Motiv gehabt (das ist meine Meinung): Die US-Notenbank braucht irgendetwas, das sich noch kürzen lässt, sobald die Mammutrezession, die offiziell geleugnet wird, letztlich – nun ja – mathematisch nicht mehr von der Hand zu weisen ist.
Die Vergangenheit als Vorspiel für Kommendes
Schon 2018, als Powell im Umfeld geldpolitischer Straffungen (Bilanzschrumpfungen durch UST-Verkäufe) auch noch kommende Zinserhöhungen vorausschickte (Forward guidance), war das Endergebnis desaströs; möglicherweise erinnern Sie sich noch an den Dezember 2018 mit seinen Tageskursturbulenzen von 10%. Auf das Desaster folgte bald eine vorhersehbare Zinspause und dann mehr QE.
Das aktuelle Muster ist recht ähnlich.
Anders als 2018 waren die Zinserhöhungen des Jahres 2022 von einer QT- Politik begleitet, bei der man die Staatsanleihebestände eher auslaufen ließ als sie abzustoßen; im Endeffekt wird diese Politik, bei der die Zinsen im Umfeld einer permanent wachsenden Schuldenblase erhöht werden, jedoch zu größeren Verwerfungen sowie mehr Volatilität (und QE) führen als im Debakel von 2018-2019.
Dieses Muster ist leicht auszumachen, weil die Realpolitik am Anleihemarkt unschwer zu erkennen ist.
Der Anleihemarkt ist DAS Ding
Ganz einfach und verkürzt formuliert, heißt das: Uncle Sam überlebt nur durch Schulden, also durch seine Schuldtitel (sprich US-Staatsanleihen). Wenn diese niemand kauft, fällt Uncle Sam vom Barhocker in eine Pfütze aus eigenen Tränen, während die US-Staatsanleihepreise weiter fallen, die Zinsen weiter steigen und die Zinskosten mehr Schmerzen bereiten.
Zudem erinnert uns das Jahr 2022 auch daran, dass die schlimmsten Ängste der USA mit der Waffenfähigmachung des USD vorhersagbar Wirklichkeit geworden sind: Die Welt stieß US-Staatsanleihen ab, während Zentralbanken historisch einmalige Mengen Gold ankauften.