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Kindergeschichten: Das Märchen von der US-Wirtschaft

30.06.2023  |  Matt Piepenburg
- Seite 2 -
Kurz: Was zum Teufel geht da hinter den Kulissen von Yellens Finanzministerium vor sich?

Yellen, so meinen viele, hinge immer noch der Illusion nach, dass der US-Staatsanleihemarkt im Allgemeinen und der Markt für kurzlaufende T-Bills im Besonderen nach wie vor der sicherste, beliebteste und somit auch der liquideste Schuldscheinmarkt der Welt sei. Allerdings kann Yellen die simple Tatsache nicht entgangen sein, dass diese staatlichen Schuldtitel – in einer Welt der Sanktionen, wo der Dollar zur Waffe gemacht wurde – abgestoßen werden und stattdessen Gold aufgestapelt wird…

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Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.

Matthew Piepenburg, Handelsdirektor der Matterhorn Asset Management AG
Matthew Piepenburg, Handelsdirektor der VON GREYERZ AG

„Unserer aktuellen politischen und finanziellen Landschaft mangelt es gefährlich an Offenheit und ehrlichem Realismus in Bezug auf untragbare Schuldenstände und gescheiterte Geldpolitiken. Angesichts dieser historischen und globalen Schuldenkrise sind und bleiben bewusste Währungsabwertungen und pro-inflationäre Maßnahmen die neue Norm, trotz gegenteiliger offizieller Erklärungen. In einem so offen verzerrten Hintergrund fungiert Gold als Versicherung für offen sterbende Währungen.“


Hochsicherheitstresoranlagen in den Schweizer Alpen, in Zürich, in Singapur und in Dubai.





Vielleicht blickt Yellen auch desillusioniert der Tatsache in die Augen, dass sie verstärkt rendite-reizende (aber auch schwerer rückerstattbare) T-Bills emittieren muss, um das Humpty-Dumpty-Ei am Leben zu halten und einer schuldendurchtränkten Nation in Zeitnot mehr Zeit zu kaufen.

Viel bedrohlicher ist aber die Vorstellung, dass Yellen ganz einfach zu einem nüchternen Fazit gekommen ist, das von den Märkten und mathematischen Realisten längst gezogen wurde, lange vor den doppelzüngigen politischen Entscheidungsträgern, sprich: Uncle Sams Schuldenkrebs ist schlichtweg zu verheerend, um mit noch mit langlaufenden Anleihen behandelt zu werden – und irgendwann überhaupt mit Anleihen, gleich welcher Sorte.

Aktuell bleibt einer verzweifelten Yellen kein anderer Ausweg, als zum letzten Mittel zu greifen und mehr heilige aber auch teure T-Bills zu emittieren, um zu verhindern, dass sich die Ertragskurve derart grotesk invertiert, dass das Geräusch von Humpty Dumptys Mauersturz zu einem ewigwährenden Echo werden könnte.


Zurück zum Grundlegenden: Die US-Notenbank als letzte Käufer-/Kreditgeber-/Verbraucherinstanz

Die Frage ist und bleibt: Wer wird diese T-Bills/ Schuldtitel in einem Umfang (Billionen Dollar) aufkaufen, die nötig wären, um Humpty Dumptys Sturz abzufedern?

Meiner Meinung nach – und das ist bislang nur eine Meinung (die sich aber auf Liquiditätsflusswahrscheinlichkeiten stützt, auf die Mathematik zinkostengetriebener Realpolitik, die Realität UST-müder Banken aber auch auf die historischen Lehren aus den Schicksalen haushoch verschuldeter Nationen) – also, meiner Meinung nach wird es schließlich die US-Notenbank selbst sein, die die Schulden Uncle Sams am Ende aufkauft.

Kurzum (und davor hatten wir seit Beginn der handfesten quantitativen Straffungen im Jahr 2022 gewarnt): Ich sehe nach wie vor eine unvermeidliche und unausweichliche geldpolitische Kehrtwende kommen, die entweder zu offenen quantitativen Lockerungen oder zu verstecktem Repo-/ Reverse-Repo-QE führt, sobald Powells Hochzinsbestrebungen à la Volcker 2.0 schließlich auch den Niedergang Humpty Dumptys bewirken.

Anders ausgedrückt: Sobald Bilanzstraffungen und Zinserhöhungen die nationale Wirtschaft in eine disinflationäre oder gar deflationäre Abwärtsspirale stürzen, wird sich das Verlangen nach mausgeklickten und inflationären Billionen unverkennbar zeigen.


Was wird gerettet – System oder Währung?

Dieses Verlangen wird das System zu einer stagflationären "Lösung" mit mehr falschem, entwertetem Geld zwingen; für die Rettung eines eigentlich unwürdigen, manipulierten und kaputten "Systems" wird dabei die Währung geopfert.

Ich sage es noch einmal: Die letzte Blase, die "platzt", wird stets die Währung sein.


Von Humpty Dumpty zu Gold

Gold ist eine Versicherung gegen ohnehin sterbende Währungen, das ist kein Geheimnis. Ungeachtet der relativen (jedoch stetig schwächer werdenden) Stärke/ Hegemonie des USD gilt: Misst man die inhärente Kaufkraft des US-Dollars (und die anderer Währungen) in Gold, dann ist sein Wert seit 1971, als Nixon das Goldfenster schloss, um mehr als 98% gefallen.


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