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Kindergeschichten: Das Märchen von der US-Wirtschaft

30.06.2023  |  Matt Piepenburg
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Viele verfolgen angespannt und fragend die täglichen Goldkursentwicklungen – also einen Kurs, der ironischerweise in zunehmend wertlosen Fiat-Währungen gemessen wird. Diese Kursfixierung gilt insbesondere (und verständlicherweise) für Spekulanten und Trader. Wir aber sind Goldinvestoren und Vermögensschützer. Das sorgt dafür, dass unsere Perspektive, unser Bias und unsere Überzeugungen angenehmerweise von Geduld und Weitsicht geprägt sind.

Wir haben den Eindruck: Wer Gold, aber auch das eigene Vermögen, in einem solchen Fiat-Fantasiekonstrukt bemisst, unterliegt einer gefährlichen und konsensuellen Angewohnheit. Aus diesem Grund bemessen wir Vermögen in Unzen und Gramm und nicht in Euro, Dollar, Peso etc.

Gold verfügt, anders als die verschiedenen, oben diskutierten US-Anleihen, über unbegrenzte Laufzeit und ein begrenztes Angebot.

Dieser sogenannte "pet rock" (von dem die Zentralbanken allein 2022 mehr als 1.100 Tonnen kauften) dient als Konstante, während die US-Dollars in den Repo-, Eurodollar- und Derivatemärkten herumrasen und sich zerstreuen – und das auf sehr komplexe Weise, die häufig eine verrückte Art von Sexappeal verstrahlt, jedoch gleichzeitig die Tatsache verschleiert, dass auch der Dollar nur ein Player in einem vertrauten und verlorenen Spiel ist, in dem jegliches Fiat-Geld zum eigenen Null-Mittelwert zurückkehren wird.


Von Humpty Dumpty zum Bösen, Bösen Wolf

Wer sich überhaupt nicht vorstellen kann, dass morgen anders als gestern wird oder die USA und ihr USD eben nicht unsterblich sind, weist solche Aussagen häufig als "Sensationsmache" scharf zurück. Wer aber einen Schritt zurücktritt und objektiv die langsame aber stetige historische Entwicklung der US-Währung betrachtet, wird einfach nicht bestreiten können, dass Gold nie wirklich steigt und dass Währungen einfach nur fallen.

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Wie im Märchen "Die drei kleinen Schweinchen" wird es immer jene geben, die ihre Häuser lieber aus Stroh und Lehm bauen, um sich in der gesparten Zeit den Lockrufen der wachsenden Anlageblasen hinzugeben und sich an Pet-Rock-Witzen zu freuen.

Klar, wer könnte schon die wilden Glanzzeiten (mit ihrer rekordbrechenden Vermögensungleichverteilung) in Abrede stellten, die uns von einer Zentralbank beschert wurden, die jahrelang Vermögenswerte aufblähte, aber eben auch die Preisfindungsmechanismen und den Kapitalismus zerstörte und schon seit Jahrzehnten mittels Falschliquidität und beispiellosen Schuldenmengen den unnatürlichen Eindruck vom endlosen Vergnügen entstehen ließ.

Ich meine, das war doch auch ganz lustig … oder nicht?

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Doch der böse Wolf der steigenden Schuldenstände und unaufrichtigen Entscheidungsträger lauert hinter der Baumreihe und lächelt dann und wann den kleinen Schweinchen zu, die da glücklich in der Ferne spielen. Doch bald wird der Schuldenwolf sich aufrichten, sich recken und seinen mächtigen Nacken lockern. Dann wird er in Richtung der Hütten aus Stroh und Lehm trotten, dann kantern und schließlich galoppieren; und er wird "strampeln und trampeln, husten und alle diese Häuser (und Humpty Dumpty) zusammenpusten."

Wir haben zumindest das Gefühl, dass jenes kleine Schweinchen, das sein Finanzhaus aus Ziegel anstatt Stroh gebaut hat, jenen wenigen Nationen, Unternehmen und Individuen sehr ähnlich ist (jenen 0,5%), die still und leise physisches Gold kaufen.

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Wenn der Schuldenwolf kommt, werden nur die stärksten Häuser wachsen und gedeihen – und das sind nicht immer nur jene "Häuser", von denen man es erwarten würde.


© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei MAM



Dieser Artikel wurde am 11. Juni 2023 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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