Inflationserwartungen in der Eurozone sinken - US-Kleinunternehmen optimistisch
09.08.2023 | Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0967 (06:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0929 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 143,22. In der Folge notiert EUR-JPY bei 157,09. EUR-CHF oszilliert bei 0,95926.
In eigener Sache: aufgrund von Reisetätigkeiten fällt morgen der Hellmeyer-Report aus, am Freitag sind wir wieder für Sie da.
Die zum Handelsstart in China veröffentlichten Inflationsdaten bestätigten die Außenhandelsdaten vom Vortag. Der Preisdruck ist in Chia ein deflatorischer. Sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise sanken im Juli, die Verbraucherpreise um 0,3% gegenüber dem Vorjahr, die Produzentenpreise um 4,4%. Der Aktienmarkt nahm die Daten mit Vorsicht auf, die Aktien in Hongkong und auf dem chinesischen Festland gaben nach, auch in Japan war ein Rückgang zu verzeichnen. Nach dem gestrigen breiten Marktverlusten verzeichnen die Futures für Europa und die USA aber Zuwächse.
Inflationserwartungen der Verbraucher sinken in der Eurozone
Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlichte gestern die jüngsten Ergebnisse ihrer Umfrage zu den Erwartungen der Verbraucher. Danach fielen zwar im Juni die Inflationserwartungen im Euroraum, diese liegen aber weiterhin über dem 2%-Ziel der EZB. Wichtig sind diese Daten für die Leitzinsentscheidung im September, zu der es weiter offen ist, ob die Zinsen erhöht oder auf dem derzeitigen Niveau belassen werden.
Die Verbraucher erwarten für die nächsten 12 Monate einen Rückgang der Inflation auf 3,4%, im Mai lag dieser Wert noch bei 3,9%. Für die kommenden drei Jahre sanken die Erwartungen von 2,5% auf 2,3%. Für die Wirtschaftsentwicklung wird ein Silberstreif am Horizont gesehen, die Kontraktionserwartung stieg von -0,7% auf -0,6%. Die Einschätzung zur Arbeitslosigkeit blieb konstant, ebenso zu den Nominaleinkommen. Die Erwartungen für die Hypothekenzinsen in den nächsten 12 Monaten sind leicht von 5,1% auf 5% gesunken.
Kommentar: die Stimmung in Europa ist auf dem Weg der Besserung. Die Inflationserwartungen sinken, alle anderen Indikatoren bessern sich leicht oder bleiben konstant.
Mehr kann in der derzeitigen Lage nicht erwartet werden. Die EZB kann damit noch nicht die Ampel auf „Grün“ für Zinssenkungen stellen, die Notwendigkeit für Zinserhöhungen lässt sich aus dem Datensatz aber auch nicht herauslesen. Sollte sich die Lage weiter so entwickeln, wie von der gestern veröffentlichen Umfrage beschrieben, ist für den September einer Zinspause gesetzt.
US-Kleinunternehmen werden optimistischer
Die Stimmung der US-Kleinunternehmen ist im Juli auf ein Achtmonatshoch gestiegen. Der zugehörige NFIB Small Business Optimism Index stieg um 0,9 Punkte auf 91,9 und übertraf damit die bei 91,3 liegenden Erwartungen der Analysten.
Der Anstieg des NFIB-Indikators spiegelt die Verbesserung einiger Unterkomponenten des Index wieder. So stieg der Anteil der Unternehmen, die:
Einstellungen vornehmen wollten, um 2%,
Investitionsausgaben erhöhen wollten, um 2%,
eine positive Wirtschaftsentwicklung erwarten, um 10%,
die höhere reale Umsätze erwarten, um 2%.
Negativ schlug zu Buche, dass 6% mehr Unternehmen mit sinkenden Gewinnen rechnen und ein 1% weniger die Lagerhaltung erhöhen möchte.
Kommentar: Während der Anstieg pe se positiv ist, qualmt es etwas beim Blick unter die Motorhaube. Die ohnehin deutlich in negativen Bereich liegenden Gewinnerwartungen haben sich in der letzten Umfrage noch einmal verschlechtert. Diese sollten sich aber im Konjunkturzyklus wieder erholen und könnten zum umsatzstarken vierten Quartal drehen.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1,0820 – 1,0850 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg und einen guten Start in den Tag wünscht Ihnen
© Christian Buntrock
Netfonds Gruppe
Hinweis: Der Hellmeyer Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Netfonds AG, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Netfonds AG und dem jeweiligen Empfänger zustande.
Die im Hellmeyer Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Hellmeyer Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Hellmeyer Reports, die in dem Hellmeyer Report als Ansprechpartner benannt werden.
Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
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Die zum Handelsstart in China veröffentlichten Inflationsdaten bestätigten die Außenhandelsdaten vom Vortag. Der Preisdruck ist in Chia ein deflatorischer. Sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise sanken im Juli, die Verbraucherpreise um 0,3% gegenüber dem Vorjahr, die Produzentenpreise um 4,4%. Der Aktienmarkt nahm die Daten mit Vorsicht auf, die Aktien in Hongkong und auf dem chinesischen Festland gaben nach, auch in Japan war ein Rückgang zu verzeichnen. Nach dem gestrigen breiten Marktverlusten verzeichnen die Futures für Europa und die USA aber Zuwächse.
Inflationserwartungen der Verbraucher sinken in der Eurozone
Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlichte gestern die jüngsten Ergebnisse ihrer Umfrage zu den Erwartungen der Verbraucher. Danach fielen zwar im Juni die Inflationserwartungen im Euroraum, diese liegen aber weiterhin über dem 2%-Ziel der EZB. Wichtig sind diese Daten für die Leitzinsentscheidung im September, zu der es weiter offen ist, ob die Zinsen erhöht oder auf dem derzeitigen Niveau belassen werden.
Die Verbraucher erwarten für die nächsten 12 Monate einen Rückgang der Inflation auf 3,4%, im Mai lag dieser Wert noch bei 3,9%. Für die kommenden drei Jahre sanken die Erwartungen von 2,5% auf 2,3%. Für die Wirtschaftsentwicklung wird ein Silberstreif am Horizont gesehen, die Kontraktionserwartung stieg von -0,7% auf -0,6%. Die Einschätzung zur Arbeitslosigkeit blieb konstant, ebenso zu den Nominaleinkommen. Die Erwartungen für die Hypothekenzinsen in den nächsten 12 Monaten sind leicht von 5,1% auf 5% gesunken.
Kommentar: die Stimmung in Europa ist auf dem Weg der Besserung. Die Inflationserwartungen sinken, alle anderen Indikatoren bessern sich leicht oder bleiben konstant.
Mehr kann in der derzeitigen Lage nicht erwartet werden. Die EZB kann damit noch nicht die Ampel auf „Grün“ für Zinssenkungen stellen, die Notwendigkeit für Zinserhöhungen lässt sich aus dem Datensatz aber auch nicht herauslesen. Sollte sich die Lage weiter so entwickeln, wie von der gestern veröffentlichen Umfrage beschrieben, ist für den September einer Zinspause gesetzt.
US-Kleinunternehmen werden optimistischer
Die Stimmung der US-Kleinunternehmen ist im Juli auf ein Achtmonatshoch gestiegen. Der zugehörige NFIB Small Business Optimism Index stieg um 0,9 Punkte auf 91,9 und übertraf damit die bei 91,3 liegenden Erwartungen der Analysten.
Der Anstieg des NFIB-Indikators spiegelt die Verbesserung einiger Unterkomponenten des Index wieder. So stieg der Anteil der Unternehmen, die:
Einstellungen vornehmen wollten, um 2%,
Investitionsausgaben erhöhen wollten, um 2%,
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die höhere reale Umsätze erwarten, um 2%.
Negativ schlug zu Buche, dass 6% mehr Unternehmen mit sinkenden Gewinnen rechnen und ein 1% weniger die Lagerhaltung erhöhen möchte.
Kommentar: Während der Anstieg pe se positiv ist, qualmt es etwas beim Blick unter die Motorhaube. Die ohnehin deutlich in negativen Bereich liegenden Gewinnerwartungen haben sich in der letzten Umfrage noch einmal verschlechtert. Diese sollten sich aber im Konjunkturzyklus wieder erholen und könnten zum umsatzstarken vierten Quartal drehen.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1,0820 – 1,0850 negiert dieses Szenario.
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