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Moderne Währungspolitik: Nationen konkurrieren, Bürger leiden

11.09.2023  |  Matt Piepenburg
Im Folgenden schauen wir uns an, inwieweit moderne Währungspolitik nicht allzu gut für’s Volk ist. Und hier kommt Gold ins Spiel. Denn anders als Politiker baut dieses alte Relikt seine Vertrauenswürdigkeit aus.

"Sie haben die Wahl zwischen der natürlichen Stabilität von Gold und der natürlichen Stabilität der Ehrlichkeit und Intelligenz der Politiker. Und mit dem nötigen Respekt vor diesen Herren rate ich Ihnen, solange das kapitalistische System Bestand hat, das Gold zu wählen."
George Bernard Shaw

Gold liebt natürlich eines: Chaos, Währungsschwäche, bedrängte & überschuldete Nationen, deren Zahl mit jedem Tag steigt.

Wir betrachten Währungsentwertung als mathematisch wie historisch unvermeidliche Entwicklung, auch wenn wir keine Ahnung davon haben (im Grunde weiß es niemand), wann genau und weshalb genau das ohnehin wankende Fiat-Geldsystem über die globalen Schuldenklippen geht. Wir wissen nur, dass die 300 + Bill. $ hohen Klippen da sind und dass die Nationen mit historischem Tempo und ebenso historischen Konsequenzen auf diese Klippen zurasen.

Wer physisches Gold besitzt, genießt einen gewissen und gütigen Vorteil: Man muss Zeitpunkte nicht präzise abpassen, sondern nur geduldiger Eigentümer sein.

Weitere Hinweise auf allgemeine Währungsentwertungsdynamiken, aber auch Dollarschwäche, finden wir beim erneuten Blick in die Geschichte und auf die aktuelle Faktenlage.


Heiße Kriege vs. Finanzkriege: heutige Indizien, morgige Politik

Während westliche Voreingenommenheiten in Bezug auf den militärischen Krieg in der Ukraine gerade täglich für neue Schlagzeilen sorgen, wird der Finanzkrieg mit dem Osten (d.h. China) noch bis in die nächste Generation hinein fortdauern.

Für mich, und viele andere, ist es zudem kein Geheimnis, dass der Krieg in der Ukraine ein US-Stellvertreterkrieg gegen Russland ist, in dem die Ukraine (und ihre Bürger) nicht mehr als ein Mauerbrecher gegen Putin sind. Das ist nur meine Meinung, allerdings läuft dieser "Freiheitsfilm" nicht zum ersten Mal. Er lief schon viele Male, und in vielen Ländern – und keiner endete mit wirklich viel "Freiheit"...

Doch auch Finanzkriege sind auch nur eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Und angesichts der Dedollarisierungswellen, die im Fahrwasser der absehbaren Folgeeffekte der 2022er Sanktionen gegen Putin schneller und höher steigen, lässt sich daraus schon heute eine ganze Menge über die US-Dollar-Realpolitik und seine schwindende Zukunft ableiten.


Hat die Fed China im Visier? Jawoll.

Washington wird natürlich nicht zugeben, dass der Aufstieg Chinas (Wachstum und Handel) als auch der langsamen Niedergang der US-Dollar-Hegemonie überhaupt existiert, dennoch entgehen Washington die jüngst von mir beschriebenen Trends und Fakten nicht. Wie also werden die USA ihren Finanzkrieg gegen Peking austragen?

Falls Geschichte und Mathematik als Richtlinie dienen können, wird dabei viel vom USD abhängen, und das bedeutet auch, dass dieser im Verlauf der Zeit schwächer werden wird, trotz unweigerlicher Zwischenspitzen.

Auch hier kann die Vergangenheit als Vorspiel für die Zukunft betrachtet werden.


Sonnenaufgang

Als ich noch in unteren Ligen Baseball spielte, setzte Japan in den 1980ern zu seinem langsamen und stetigen Aufstieg an. Doch selbst ich bekam damals einiges mit – ob es nun die Michael Douglas-Filme waren oder die Popmusik, welche in der Dekade der MTV-Trends immer "japanischer wurde"...

Japans Sonnenaufgang schien kein Ende zu kennen, und die Tokioter Finanzwelt kaufte alles auf – von kalifornischen Immobilien bis hin zum Rockefeller Center in New York City.


Sonnenuntergang

Doch mit dem Einbruch des Nikkei-Index begann die japanische Sonne dann – Jahre später, 1989 – unterzugehen.

Mitte der 90er Jahre war ich ein junger Jura-Student in Boston (welcher es nie in den Red-Sox-Kader geschafft hatte), der nun Mietvertragsänderungen prüfte in einem Rockefeller Center, das sich die Japaner nun nicht mehr leisten konnten.

Kurz: Beim Aufstieg und Niedergang von Finanzimperien ändern sich die Dinge manchmal recht schnell.

Doch es waren nicht allein die überschwänglichen Marktblasen, die Japan zu Fall brachten. In den 1990ern schwächten die USA absichtlich den USD, um die Warp-Geschwindigkeit zu senken, mit der in Japan Handel und Wirtschaft wuchsen. Auf dem Höhepunkt dieses versteckten Finanzkriegs hatte der Yen gegenüber dem vorsätzlich entwerteten USA um ganze 46 % aufgewertet.

Kurzum: Uncle Sam würgte Japan finanziell ab.


Das aufsteigende China

Für die US-Finanzkriegsspieler ist das nächste Ziel (bzw. das "nächste Japan") nun eindeutig China.

Und ich bin der festen Meinung, dass die heimlichen Planer in Washington DC nun auch den Wunsch nach einer Lähmung der chinesischen Wirtschaft auf die Liste der vielen Vorteile und Auswirkungen fallender US-Dollar-Notierungen setzen und somit einen weiteren Grund haben, der für die Schwächung des USD spricht (neben der Weginflationierung von Schulden oder der Bekämpfung einer verleugneten Rezession).

In den 1980ern tauchten beispielsweise Nationen wie Japan und Deutschland (an deren Niederlage in einem anderen Krieg die USA ironischerweise mitgeholfen hatten) langsam und stetig aus dem Staub der 1940er auf; sie verzeichneten Leistungsbilanzüberschüsse und somit einen Anstieg der Inlandsnachfrage, was wiederum einen Anstieg der betreffenden Landeswährungen bedeutete.


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