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Moderne Währungspolitik: Nationen konkurrieren, Bürger leiden

11.09.2023  |  Matt Piepenburg
- Seite 2 -
Die US-Notenbank betrachtete das als Gelegenheit, dem eigenen Narrativ der "Inflationsbekämpfung" ein Ende zu setzen und mit der Schwächung des USD im Namen des "Wachstums" zu beginnen, wobei es aber kein Zufall war, dass derartige Maßnahmen (und Narrative) zugleich das Schicksal des aufsteigenden Japans besiegelten, dessen Yen zu stark gemacht wurde, um im globalen Wettbewerb noch dominieren zu können.

Meiner Ansicht nach zeichnet sich heute ein ganz ähnliches Muster zwischen den USA und China ab.

Obgleich die Fed offiziell noch an ihrem desaströsen "Krieg" gegen eine Inflation festhält, die sie zuvor (fälschlicherweise/ unehrlicherweise) als "vorübergehend" gelabelt hatte, so weiß sie auch, dass der USD zu stark für das eigene Wohlergehen ist und war. Darüber hinaus weiß sie, dass China und Russland Abmachungen treffen, die die Überlegenheit der USA im Handel und im Zahlungsausgleich bedrohen.

Kurz: Die USA müssen jetzt wieder mit hässlichen Tricks kämpfen, und dafür brauchen sie einen hässlicheren/ schwächeren Dollar.

Das heißt: Wenn die jüngsten Zinserhöhungsrunden (derzeit pausiert, aber für die Zukunft angedacht?) in den kommenden Monaten, Quartalen und Jahren weitere Schäden anrichten (siehe unten), dann wird jener unabwendbare Vorwand, der für eine Fortführung der eigentlich schlechten Angewohnheit der Entwertung, Verwässerung und Schwächung des USD spricht, derart verlockend sein, dass die Mausklickgeld-süchtigen Zentralplaner in Washington ihn nicht unberücksichtigt lassen werden.

Noch einfacher formuliert: Die Kehrtwende hin zum billigen Geld ist nur eine Frage der Zeit, weil das inflationäre Gelddrucken nicht nur unmittelbar überlebensnotwendig (und schuldenschrumpfend) ist, sondern weil Washington zudem einen schwächeren USD braucht, um auch den aufsteigenden Osten zu schlagen.

In einem solchen Krieg tragen natürlich Realwirtschaft und Bevölkerung, welche die schwächeren Dollars verdienen, die größten Opfer...


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gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.

Matthew Piepenburg, Handelsdirektor der Matterhorn Asset Management AG
Matthew Piepenburg, Handelsdirektor der VON GREYERZ AG

„Unserer aktuellen politischen und finanziellen Landschaft mangelt es gefährlich an Offenheit und ehrlichem Realismus in Bezug auf untragbare Schuldenstände und gescheiterte Geldpolitiken. Angesichts dieser historischen und globalen Schuldenkrise sind und bleiben bewusste Währungsabwertungen und pro-inflationäre Maßnahmen die neue Norm, trotz gegenteiliger offizieller Erklärungen. In einem so offen verzerrten Hintergrund fungiert Gold als Versicherung für offen sterbende Währungen.“


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US-Anleihen: Die ersten Opfer in einem kalten Finanzkrieg

Effektiv betrachtet, heißt das Folgendes: Inflationsbereinigt (die Inflation wird steigen und fallen, letztendlich aber jahrelanger Begleiter sein) wird zu den zukünftigen US-Realitäten auch eine gehören, in der Anleihen (im inflationsbereinigten Kontext) geopfert werden (gegen den CNY), sollten die USA die Absicht haben, sich an einem wie auch immer gearteten, plausiblem Finanzkrieg gegen China und andere zu beteiligen.

Oder einfacher formuliert: US-Anleihen, die seit mehr als 40 Jahren vom künstlichen Rückenwind der US-Notenbank profitieren, werden die ersten Stoßtrupps sein, die (neben Anlegern, Rentensparplänen und 401Ks) in der Finanzschlacht der Nationen geopfert werden, wo heute schon die Kanonenkugeln über eine Weltbühne fliegen, die sich schneller ändert als der deutsche Blitzkrieg durch Frankreich lief oder Neys Kavallerievorstoß bei Waterloo...

Rechnet man Anleiheschwäche und Währungsentwertung zusammen, dann ist das Endergebnis schlecht für den Durchschnittsbürger, wenn Uncle Sam seine Finanzkriegsspiele mit China spielt.



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