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Indiens Goldnachfrage unter Druck

07.02.2012  |  Roman Baudzus
Indiens Gold- und Silberpreise gaben am vergangenen am Freitag deutlich nach und folgten damit der Entwicklung an den Weltmärkten. Die am Freitag publizierten Daten zum US-Arbeitsmarkt setzten die beiden Edelmetalle unter Abgabedruck.

Der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung wies eine Arbeitslosenquote aus, die stärker gesunken ist, als es zuvor erwartet wurde. Sollte sich der US-Arbeitsmarkt tatsächlich erholen, würde der Druck auf die Federal Reserve abnehmen, die Geldpolitik zur Stärkung der US-Konjunktur noch stärker als bisher auszuweiten.

Laut dem US-Arbeitsmarktbericht sank die offizielle US-Arbeitslosenquote auf 8,3 Prozent. Damit markierte sie ein 3-Jahres-Tief und fiel auf ihr niedrigstes Niveau seit Februar 2009. Diese Entwicklung setzte die Preise von Gold und Silber zum Ende der vergangenen Woche unter Verkaufsdruck, da sich die Fed laut Beobachtern gegen die Verabschiedung einer dritten Runde ihrer Maßnahmen zur finanziellen Lockerung entscheiden könnte.

Kritiker gaben jedoch zu bedenken, dass sich die offiziell vermeldete Arbeitslosenquote in den USA nur deshalb am Sinken befindet, weil immer mehr Arbeitslose aus der Statistik fallen und nicht mehr gezählt werden.

Die Abwärtsbewegung an den Edelmetallmärkten setzte sich am Samstag auch in Indien fort, wo die heimischen Gold- und Silberpreise teils deutlich nachgaben. Während Gold um 600 Rupien auf 28.040 Rupien pro 10 Gramm sank, fiel Silber um 1.590 Rupien auf 55.650 Rupien pro Kilogramm. Dabei wog wohl auch die jüngst durch Indiens Regierung verkündete Anhebung der Importsteuern für Goldeinfuhren auf den Preisen der Edelmetalle.

Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter heimischen Banken und Finanzdienstleistern zeigte, rechnet eine Mehrheit dieser Marktteilnehmer im ersten Quartal mit einem Sinken der Goldimporte von bis zu einem Viertel im Vergleich mit derselben Periode des Vorjahrs. Demzufolge würden die indischen Goldeinfuhren im Auftaktquartal 2012 im Jahresvergleich von 286 auf 220 Tonnen sinken. Laut der Umfrage habe sich das Momentum für indische Goldkäufe seit dem Ende des Lichterfest Diwali deutlich abgeschwächt.

Auch der starke Absturz der indischen Rupie, der mit signifikanten Rückgängen an den Aktienmärkten einherging, hatte daran großen Anteil. Schließlich wurden durch die seit Frühsommer 2011 zu beobachtende Korrektur am Aktienmarkt hohe Papiervermögen vernichtet, wodurch sich der gefühlte Reichtum der Inder verringerte. Diese Entwicklung habe auch die Kaufbereitschaft im Gold- und Silbersektor belastet.

Aufgrund der Nachfrageeintrübung gehen die Umfrageteilnehmer von weiter sinkenden Preisen für Gold und Silber aus. Laut World Gold Council (WGC) sind Indiens Goldimporte in den ersten neun Monaten 2011 im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 753 metrische Tonnen gestiegen. Dennoch gehen Schätzungen davon aus, dass sich die indischen Goldeinfuhren im Gesamtjahr 2011 im Vergleich mit 2010 um 8 Prozent auf 878 metrische Tonnen verringern werden.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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