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Schon bald Goldrausch im Weltall?

03.05.2012  |  Roman Baudzus
Die in der vergangenen Woche durch das Unternehmen Planetary Resources abgehaltene Pressekonferenz hatte bereits im Vorfeld zu großem Interesse unter Medienleuten und Mitgliedern der Rohstoffbranche geführt. Schließlich geht es um nichts anderes als die Frage, ob die Förderung von Edelmetallen schon in absehbarer Zukunft auf erdnahen Asteroiden tatsächlich zur Realität werden könnte. Vor allem der potenzielle Abbau von Gold und Platin steht in diesem Zusammenhang im Zentrum des weltweiten Interesses.

Analysten, Rohstoffkonzerne und Metallverbände sind sich darüber einig, dass die Verfügbarkeit von Edelmetallen auf der Erde immer mehr abnimmt. In vielen Bergbauländern müssen die Minenkonzerne Gold, Platin oder Diamanten aus immer größeren Tiefen fördern. Im Falle von Gold liegt die Abbautiefe in Südafrika nicht selten bei 6.000 Metern, so dass sich die Kosten für die Förderung und die dafür zum Einsatz kommenden Technologien in den vergangenen Jahren exponentiell erhöht haben.

Das World Gold Council (WGC), eine Dachorganisation von Minen, Händlern und Goldexporteuren, wies in jüngster Vergangenheit darauf hin, dass das Volumen des in der gesamten Menschheitsgeschichte geförderten Goldes nicht größer als dreieinhalb gefüllte Schwimmbecken olympischen Standards ist. Dies entspricht nicht mehr als 8.000 Kubikmetern.

Eine erfolgreiche Umsetzung der Pläne des Unternehmens Planetary Resources könnte für eine Änderung der aktuellen Marktlage sorgen. Experten geben sich überzeugt, dass vor allem der Abbau von Gold, Silber und Platin auf erdnahen Trabanten möglich ist. Die alles entscheidende Frage, die sich in diesem Kontext stellt, ist die Höhe nach den Kosten, die für ein derart ambitioniertes Projekt anfallen werden.

Laut Berechnungen der Mitarbeiter des Collaborative Modeling for Parametric Assessment of Space Systems (COMPASS) am Glenn Forschungszentrum der amerikanischen Weltraumbehörde NASA Glenn Forschungszentrum der amerikanischen Weltraumbehörde NASA in Cleveland, Ohio würden sich die Kosten für eine Metallförderung auf erdnahen Asteroiden auf rund 2,6 Milliarden $ belaufen.

Wie Dr. Peter Diamandis, Mitbegründer und Vizepräsident von Planetary Resources im Rahmen der am letzten Dienstag abgehaltenen Pressekonferenz ausführte, seien die auf der Erde äußerst seltenen Metalle im Universum in nahezu unendlicher Fülle vorhanden. Auch wenn ein Großteil der potenziell auf Asteroiden abgebauten Edelmetalle sehr wahrscheinlich nicht ihren Weg auf die Erde finden werde, dürfte schon allein die Idee einer bald anlaufenden Förderung für eine Art Goldrausch im Weltraum sorgen.

Eine große Anzahl von erfolgreichen Unternehmern und Investoren steht bereits hinter dem Projekt. Laut der Teilhaber des Unternehmens wird eine kosteneffiziente Umsetzung der Abbaupläne vor allem von der Fähigkeit abhängen, Wasservorräte auf den erdnahen Asteroiden ausfindig zu machen. Der daraus zu gewinnende Wasserstoff soll nämlich zur Erzeugung von Energie für einen Antrieb der Raumschiffe genutzt werden, die das durch so genannte Explorationsteleskope auf erdnahen Asteroiden abgebaute Gestein anschließend zur Erde befördern sollen.

Die Firmengründer berufen sich im Allgemeinen auf die Tatsache, dass die Menschheit grandiosen Neuerungen und Ideen in der Vergangenheit immer ablehnend oder mit großer Skepsis gegenüber gestanden habe. Nicht anders habe es sich im Falle des ersten Mondflugs oder den Plänen, Weltraumtourismus in der Zukunft hoffähig zu machen, verhalten. Beides sei heute jedoch bereits Geschichte und Teil unserer Realität (wenngleich auch nur für sehr vermögende Menschen zugänglich).

Sollte es im Falle des Gelingens zu einer Überflutung der Märkte mit Metallen aus dem Weltall kommen, sind sinkende Preise natürlich vorprogrammiert. Doch bis es soweit ist, dürfte noch einiges Wasser den Rhein hinunter fließen.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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