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Großbritannien wird Geldpolitik weiter lockern

24.05.2012  |  GoldMoney
Gestern war erneut ein durchwachsener Tag für Edelmetalle und Rohstoffe. Die OECD prognostiziere einen Rückgang des globalen Wachstums, während zwischen europäischen Führungskräften eine Diskussion um die Einführung von Eurobonds entbrannte.

Darüber hinaus bemerkte der frühere griechische Premierminister Lucas Papademos in einem Interview, dass die Vorbereitungen für einen griechischen Euro-Exit "bereits in Gange sind". Wenngleich diese Tatsache kaum überraschen sollte (es wäre eher überraschend, wenn die EU keine Pläne für einen "Grexit" entwerfen würde), reagierten die Märkte dennoch besorgt.

Der Euro fiel in Folge der Kommentare von Papademos im asiatischen Handel auf ein 21-Monats-Tief und steht derzeit bei 1,264. Der Wechselkurs EURUSD sank am 31. Mai 2010 auf bis zu 1,199, was den tiefsten Wert für den Euro seit Anfang 2006 darstellt. Daher sollte der Bereich um 1,20 $ eine wichtige Unterstützungszone für den Euro darstellen.

Auch das Pfund fiel gegenüber dem Dollar, nachdem die IWF-Chefin Christine Lagarde der Bank of England empfahl, die Zinsen weiter zu senken und das Ankaufprogramm von Staatsanleihen auszuweiten, um so die britische Wirtschaft zu unterstützen. Die Zinsen liegen derzeit bei 0,5% und können von daher nicht mehr stark gesenkt werden. Allerdings gibt es für die Zentralbank natürlich keine Grenzen bezüglich der elektronischen Geldschöpfung.

Neue Inflationsdaten der nationalen Statistikbehörde Großbritanniens zeigten gestern, dass der Anstieg im britischen Verbraucherpreisindex im April auf 3% absackte, was den niedrigsten Wert seit mehr als 2 Jahren darstellte.

Der Preisindex des Einzelhandels (in dessen Berechnung auch die Hypothekenzinsen einfließen) fiel von März auf April nur von 3,6% auf 3,5%, doch wurde er von den Gazetten dennoch als Indiz herangezogen, dass die Bank of England noch weiteren Spielraum zum Gelddrucken habe.

Im letzten geldpolitischen Ausschuss der Zentralbank stimmten die Teilnehmer mit 8:1 dafür, das Programm zur quantitativen Lockerung auf 325 Mrd. Pfund zu beschränken, wenngleich das natürlich ein mehr als weiches "Limit" zu sehen ist, wenn man bedenkt, dass einige dieser 8 Teilnehmer der Frage weiterer Lockerungen "offen gegenüber stehen" würden, während der stellvertretende Vorsitzende Charlie Bean gestern in einer Rede verdeutlichte, dass das Programm wohl fortgesetzt werden müsse, sollte die Wirtschaft sich weiter verschlechtern.

In Anbetracht der sich verschlechternden Lage in der Eurozone und der Verlangsamung der britischen Wirtschaft erscheint eine weitere Lockerungsrunde der Bank of England in näherer Zeit absehbar.


© GoldMoney News Desk
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