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QE: Fed droht zum politischen Spielball zu werden

19.07.2012  |  GoldMoney
Ein weiterer Auftritt Ben Bernankes vor dem US-Senat sorgte gestern vorübergehend für Aufmerksamkeit an den Finanzmärkten. Zumindest solange, bis klar wurde, dass die Fed aktuell noch nicht vorhat, die Märkte mit neuen quantitativen Lockerungen zu schmieren.

Trotzdem es in den letzten drei Monaten eine ganze Reihe schlechter Wirtschaftsdaten gegeben hatte, meinte der Fed-Chef "[W]ir haben bislang noch keine ausdrückliche Entscheidung [hinsichtlich neuer Stimuli] getroffen.“ Er merkte dennoch Folgendes an: "[W]ir suchen nach Möglichkeiten, der wirtschaftlichen Schwäche zu begegnen, sollte die Zeit für Maßnahmen gekommen sein.“

Auf dem Blog The Big Picture fasste Peter Bookvar - noch vor der Ansprache Bernankes - den aktuellen Stand der Dinge hinsichtlich der Fed und "QE 3“ treffend zusammen:

“Solange günstiges Geld/ QE als Antwort auf den wirtschaftlichen Abschwung in der Psyche der meisten Fed-Mitglieder (einschließlich ihres Chefs) verwurzelt ist, wird die Durchführung derartiger Maßnahmen immer eine reale Möglichkeit bleiben.

Offen bleibt nur, wann die Schmerzgrenze letztendlich erreicht ist. Heute werden wir einen Eindruck davon bekommen, wo Bernankes Toleranzgrenzen liegen, was seine Definition einer deutlichen Wachstumsschwächung angeht. Sollte Bernanke den Märkten heute nicht das geben, was sie wollen, so wird der anschließende Markteinbruch, vor den Hintergrund einer schwachen Wirtschaft, letztendlich den Startschuss für ein QE-Programm geben [sic].“

Die Weigerung Bernankes, den Märkten einen starken Drink zu mixen, lässt jedoch auch das mit QE 3 verbundene politische Risiko steigen. Die nächsten beiden Fed-Treffen finden am 31.Juli-1.August und am 12.-13. September statt. Sollte auch nach dem zweiten Treffen keine Lockerungspolitik betrieben werden, läuft die Fed Gefahr, in die Schlammschlacht der US-Präsidentschaftswahlen gezogen zu werden.

Sollte die Fed angesichts eines schrumpfenden Geldangebots und einer auf Tauchstation gehenden Wirtschaft inaktiv bleiben, könnte sie von den Demokraten als kompromissloser Handlager vermögender, republikanischer Wall-Street-Interessen attackiert werden. Sollte sie sich aber zu kurz vor den Wahlen im November für QE 3 entscheiden, könnten die Republikaner darin eine Maßnahme erkennen, mit der die Chancen Obamas im letzten Augenblick noch erhöht werden sollen.

Falls der Fed also an parteipolitischer Neutralität gelegen ist, sollte sie besser früh handeln - d.h. in wirtschaftlicher Hinsicht eher auf Nummer Sicher gehen - anstatt abzuwarten.


© GoldMoney News Desk
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