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Edelmetalle Kompakt für die 35. KW 2012

03.09.2012  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Die letzte Woche war geprägt von der Erwartungshaltung hinsichtlich des Notenbanker Treffens in Jackson Hole, Wyoming. Gestartet waren wir in die Woche noch mit Preisen von knapp über 1.675,00 $/oz, doch im Wochenverlauf fiel der Goldpreis zeitweise auf bis unter 1.655,00 $/oz.

Von jedem Notenbanker Treffen erhoffen sich die Märkte möglichst konkrete Hinweise auf die weitere Vorgehensweise der jeweiligen Notenbankchefs. So wurde auch dieses Mal wieder im Vorfeld spekuliert, inwiefern es wohl Anzeichen für konjunkturbeflügelnde Maßnahmen geben werde. Derartige Vermutungen bescherten Gold am Montag ein 4,5 - Monatshoch (1.676,45 $/oz). Kaum ließ Ben Bernanke dann am Freitagnachmittag erahnen, dass man die Wirtschaft wenn nötig mit geldpolitischen Maßnahmen ankurbeln würde, kam es in kürzester Zeit zu extremen Bewegungen im Metall (1.649,00 $/oz - 1.692,00 $/oz). Somit rückt der nächste wichtige Widerstand von 1.700,00 $/oz in greifbare Nähe (heute Morgen liegen wir bei 1.688,00 $/oz). Ein Durchschreiten dieser Grenze wird vermutlich erneute Käufe auslösen und Gold weiter nach oben treiben.

Während wir den ganzen August hindurch eine sehr hohe Nachfrage nach Goldbarren verzeichnen konnten, hat die U.S. Mint die niedrigsten Verkaufszahlen für die 1oz Gold American Eagle seit 2007 gemeldet. Die weltweit sehr beliebte Anlagemünze verkaufte sich laut Reuters letzten Monat ca. 33.500 Mal (-75% im Vergleich zu August 2011). Auch wenn man die Gesamtverkäufe 2012 betrachtet, scheint der Bedarf an Anlagemünzen zurückgegangen zu sein. In der Vergangenheit war es jedoch immer wieder offensichtlich, dass sich dies in kürzester Zeit drehen kann und die Prägestätten in Kapazitätsschwierigkeiten geraten ob der hohen Nachfrage.


Silber

Nachdem Silber in der letzten Berichtsperiode mit der 30,00 $ Marke sowie der 200 Tage Linie ( 30,33 $/oz) gleich mehrere technische Hürden erklommen hat, handelt Silber derzeit stabil über 30,00 $/oz. Auffällig war zum Wochenende hin, dass der Handel analog zu den anderen Edelmetallen, aufgrund des bevorstehenden Notenbanker Konferenz in den USA, von Zurückhaltung geprägt war. Im Anschluss an das Notenbanktreffen stieg der Preis für eine Unze Silber, aufgrund der Aussagen Bernanke‘s, um ein Dollar auf ca. 31,50 $/oz.

Impulse könnten sich diese Woche durch die EZB-Zinsentscheidung (6. September) sowie die Arbeitsmarktdaten der USA (7. September "non-farm payrolls") ergeben. Wir erwarten für diese Woche weiterhin Preise über 30,00 $/oz, sehen jedoch aufgrund der in den Silberpreis bereits eingepreisten QE3 Maßnahmen, weiterhin erhöhtes Abwärtspotential.


Platin

Auch wenn sich die Situation in Südafrika etwas beruhigt hat, steht die Produktion im Minenkomplex Marikana weiterhin still. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass Lonmin (drittgrößter Platinproduzent weltweit), täglich 2.500 Unzen weniger produziert. Zu einer Wiederaufnahme der Arbeit sollte es erst kommen, wenn die Lohnforderung der Gewerkschaft "National Union of Mineworkers" (NUM) in Höhe von monatlich 12.500 Rand (1.250,00 Euro) erfüllt werden. Das aktuelle Gehalt beläuft sich auf 4.000 Rand (400 Euro).

Weiteres Konfliktpotential besteht in der Tatsache, dass der Verband der Bergbauunternehmen nicht gewillt ist, den derzeit bestehenden Tarifvertrag ändern zu wollen.

Aufgrund des auf dem Platinmarkt herrschenden Jahresüberschusses von ca. 500.000 Unzen, sehen wir signifikante Preissteigerungen auf mittlere Sicht weiterhin als unwahrscheinlich an. Sollte es zu einer Einigung in Südafrika kommen, könnte die Marke von 1.500,00 $/oz  sogar wieder durchbrochen werden. In diesem Fall sehen wir weiteres Abwärtspotenzial bis 1.450,00 $/oz.


Palladium

Der Palladiumpreis erfuhr nach deutlich steigenden Kursen in der vorherigen Berichtsperiode eine leichte Korrektur. So startete Palladium zum Wochenbeginn bei ca. 645,00 $/oz und verlor bis zum Freitag ca. 19,00 $/oz auf 624,00 $/oz. Trotz des Preisrückgangs sehen wir Palladium bei 600,00 $/oz gut unterstützt. Sollte Palladium aufgrund von QE3 einen weiteren Aufwärtstrend erfahren und sich diesbezüglich über 647,00 $/oz etablieren, sehen wir weiteres Aufwärtspotential. 


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Den kleinen Platingruppenmetallen fehlen nach wie vor die Impulse. Selbst die Unruhen in Südafrika haben aktuell keinen Einfluss auf die Preise. Bei schwacher Nachfrage zeigen sich sowohl Iridium als auch Ruthenium mit Handelsspannen von 950,00 $/oz - 1.065,00 $/oz bzw. 85,00 $/oz - 115,00 $/oz nahezu unverändert. Lediglich Rhodium erfährt bei aktuellen Kursen einen leichten Verkaufsdruck und handelt derzeit 25,00 $/oz niedriger um 1.050,00 $/oz - 1.125,00 $/oz.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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