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Edelmetalle Aktuell für die 48. KW 2012

03.12.2012  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Es liegt eine bewegte Woche hinter Gold. Das Metall wurde in einer Bandbreite von 1.705,00 $/oz - 1.752,00 $/oz gehandelt. Auslöser des abrupten Preisrückgangs am vergangenen Mittwoch (-2% / ca. -30$/oz) waren computergesteuerte Verkaufsorders an der COMEX: Es wurde ein Tagesrekord von über 486.000 Future-Kontrakten gehandelt. So fiel das Metall in kürzester Zeit zurück auf ein 1,5 Wochentief. Es erholte sich danach wieder bis auf Kurse um 1.730,00 $/oz und steht heute Morgen bei 1.718,00 $/oz.

Während es kürzlich noch schien, als würde China Indien den Rang des größten Goldverbrauchers abtrotzen, wird es laut World Gold Council nun ein Kopf-an-Kopf Rennen bis zum Jahresende. In 2012 wird global jedoch ein Bedarfsrückgang von 5 - 7% auf ca. 4.100 t erwartet. Für 2013 erwartet der WGC für China ein Bedarfswachstum von 10% auf die diesjährigen ca. 800t. Auch Indiens Bedarf soll sich weiterhin erholen. Insgesamt ist Marcus Grubb, Managing Director WGC, davon überzeugt, dass die Nachfrage in 2013 zunehmen wird: Käufe durch Zentralbanken, weiterhin globale Finanzprobleme und Investment Bedarf stützen den Bedarf. So verzeichnete der SPDR Gold Trust, der größte mit Gold hinterlegte ETF, auch letzte Woche erneute Rekordvolumen.

Laut Grubb sei in Hinblick auf die zu erwartenden Preise eine globale Verbesserung der ökonomischen Lage "die größte Gefahr", die allerdings derzeit auch nicht abzusehen ist. Ebenfalls unerfreulich sieht es für die Goldproduktion in Süd Afrika aus. Gold Fields, der viertgrößte Goldproduzent, trennt sich von den beiden ältesten Goldminen des Landes – ein Zeichen für die schwindende Position von Süd Afrika auf diesem Gebiet. Die dortige Goldproduktion hat sich in den letzten sieben Jahren halbiert. Längst ist Süd Afrika von Platz 1 auf Platz 5 der weltweit größten Produzenten zurückgefallen.

Für diese Woche erwarten wir weiterhin eine Bandbreite von 1.705,00 - 1.750,00 $/oz. In der Unsicherheit rund um das Fiscal Cliff der USA sollte Gold zwar Unterstützung finden, doch bleibt eine eindeutige Richtung vermutlich bis zur Lösung der US Budgetfrage aus.


Silber

In Anlehnung zu Gold (-2,17%), verlor auch Silber im Wochenverlauf (-1,76%). Trotz dessen konnte das Metall letzten Donnerstag ein neues sieben Wochenhoch verzeichnen.

Aufwind erfuhr Silber speziell durch Spekulanten. Der Markt scheint eine Einigung zur Vermeidung der Fiskalklippe (Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in den USA für den Fall, dass man sich nicht auf ein Budget für die Neuverschuldung einigen kann) zu antizipieren. Das bei Eintreten dieser Erwartung mögliche Wachstum sollte die Silbernachfrage und somit den Silberpreis unterstützen.

Wir sehen das Metall durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin gut unterstützt. Aus charttechnischer Sicht erfährt Silber bei 33,00 $/oz Unterstützung während ein Widerstand in Höhe des Oktoberhochs von 35,36 $/oz gegeben ist. Ausblickend werden nächste Woche speziell der US ISM Einkaufsmanagerindex (3. Dezember) sowie der November Einkaufsmanagerindex für die Eurozone erwartet (5. Dezember).


Platin

Der Preis für eine Unze Platin handelt im Vergleich zur letzten Woche nahezu 1% tiefer - aktuell bei 1.604,50 $/oz.

Nach teils heftigen Streiks mit dem Ziel Lohnerhöhungen durchzusetzen, versucht nun die südafrikanische Minenvereinigung sämtliche Lohnverhandlungen zu zentralisieren. Neue Probleme könnten sich ergeben, wenn Anglo American Platinum (Amplats), der weltweit größte Platinproduzent, tatsächlich Stellen abbaut bzw. Minen schließt. Das Unternehmen verlor ungefähr 190.000 Unzen Platin durch illegale Streiks in Süd Afrika. Unterstützung erhält Platin zudem durch die Schmucknachfrage, welche in 2012, gemäß Johnson Matthey’s Interim Review, ein neues Dreijahreshoch erreicht hat.

Ausblickend erfährt Platin bei 1.625,00 $/oz Widerstand. Sollte dieser Wert überschritten werden, stellt die Marke von 1.660,00 $/oz die nächste Hürde dar.


Palladium

Der Preis für eine Unze Palladium ist einmal mehr deutlich gestiegen (+2,18%) und erreichte in der Berichtsperiode ein 2,5 Monatshoch. Somit hat sich das Metall in den letzten Tagen der Marke von 700,00 $/oz angenähert. Sollte Palladium dieses Level durchbrechen, wäre der Weg nach oben offen.

Analog zu Johnson Matthey, sieht auch Norilsk Nickel, der weltweit größte Palladium und Nickel Produzent, Palladium in den kommenden Jahren in einem Defizit. Der Hauptgrund hierfür liegt laut Norilsk Nickel im Angebotsrückgang des russischen Staats. Auf der Nachfrageseite sollte sich gemäß der Unternehmensberatung McKinsey, die Automobilbranche Chinas schwächer als in den letzten Jahren entwickeln. Allgemein wird die chinesische Wirtschaft jedoch auch in den kommenden Jahren ca. 8% wachsen.

Sowohl Platin als auch Palladium werden in der Automobilbranche als Katalysatoren verwandt.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Iridium und Ruthenium handeln unverändert bei 960,00 $/oz - 1.060,00 $/oz beziehungsweise 70,00 $/oz - 90,00 $/oz. Speziell in Ruthenium haben wir diese Woche "two-way Business" gesehen. Auch bei Rhodium (aktuell um 1.050,00 $/oz - 1.125,00 $/oz) gab es keine nennenswerte Veränderung. Wir gehen weiterhin davon aus, dass Rhodium seinen Boden um 1.100,00 $/oz gefunden hat.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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