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Edelmetalle Aktuell für die 19. KW 2013

13.05.2013  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Gold schloss die vergangene Woche mit einem Verlust von 1,5%. Nachdem am Freitagnachmittag wichtige Unterstützungen bei 1.445,00 $/oz, 1.440,00 $/oz und 1.425,00 $/oz  nach unten durchbrochen worden waren, setzte technischer Stop-Loss Handel ein und das Metall fiel bis auf etwa 1.420,00 $/oz und somit auf einen Preis, der noch immer ca. 100 $ über dem gewaltigen Apriltief liegt. Im Zuge von Dollarstärke und Rekordkursen an den Aktienmärkten war Gold als sicherer Hafen in diesen Tagen wenig gefragt. Für weiteren Optimismus sorgten positive Arbeitsmarktdaten aus den USA (Initial Jobless Claims). Wie inzwischen gewohnt, wurden daraufhin die geldpolitischen Maßnahmen seitens FED in Frage gestellt.

Der prominente Hedgefondsmanager John Paulson musste Anlegern seines Goldfonds letzte Woche melden, dass es im Zuge der starken Korrektur Mitte April zu einem Verlust von 27% im selben Monat gekommen sei – er selbst war als einer der größten Investoren auch unter den größten Verlierern. Überraschend ist in diesem Umfeld die Nachricht, dass es am Donnerstag - zum ersten Mal seit dem 19. März diesen Jahres - zu ETF Zuflüssen gekommen ist: Die Bestände von SPDR Gold Trust, dem größten mit Gold hinterlegten Fond, legten um 2,7 Tonnen zu.

In den letzten Wochen war es zu einer zunehmend großen Diskrepanz zwischen Anlagefonds und privaten Anlegern gekommen: Erstere zogen sich aus dem Gold zurück, während Letztere - vor allem nach der Preiskorrektur letzten Monat - nicht genug bekommen konnten von dem glänzenden Metall und für Lieferengpässe bei den weltweiten Münzprägestätten sorgten. Ende letzter Woche fügte sich nun auch die Deutsche Bank in die Reihe derjenigen ein, die ihre Preisprognosen für das Jahr korrigierten. Die Analysten erwarten nunmehr einen Durchschnittspreis von 1.533,00 $/oz anstelle von zuvor 1,637.00 $/oz. Um nicht weiter abzusacken, muss Gold sich nun über den Unterstützungspunkten bei 1.425,00 und 1.400,00 $/oz halten. Die Edelmetallbarrennachfrage zeigt sich weiterhin erhöht.


Silber

Der Preis für eine Unze Silber hat im Verlauf der letzten Woche um 1,20% nachgegeben. Die Gold-Silber-Ratio testete im Verlauf der Berichtsperiode die Marke von 61,70, konnte sich aber nicht darüber etablieren. Aus charttechnischer Sicht kann dies für eine, im Vergleich zu Gold, stärkere Bewegung von Silber in den kommenden Tagen sprechen. Die physische Nachfrage nach Silbermünzen ist nach wie vor auf einem hohen Niveau: Die US-Mint hat im April über 4 Millionen Unzen verkauft - ein sehr hoher Wert. Bei Heraeus sehen wir zudem weiterhin starke Nachfrage nach Silbergranulat. Aus dem makroökonomischen Umfeld wirkte die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank preisstützend. Draghi erklärte, dass die Europäische Wirtschaft weiterhin sehr stark unter Beobachtung steht und man bei Bedarf bereit sei, erneut und schnell mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen einzugreifen. Entsprechend sind wir für die kommenden Tage vorsichtig optimistisch.


Platin

Platin verlor während der Berichtsperiode ca. 0,50% und notiert aktuell bei 1.490,00 $/oz. Die industrielle Nachfrage gestaltet sich weiterhin als robust. So konnten wir auch diese Woche eine erhöhte Nachfrage seitens der Industrie, vor allem aus der Chemie, verzeichnen. Auf der Angebotsseite ließ Impala Platinum sehr gute Produktionszahlen für das erste Quartal 2013 vermelden: Die Platinproduktion stieg von 230.000 Unzen im Vorjahr auf über 341.000 Unzen.

Produzent Anglo American Platinum gab am Freitag bekannt, dass anstelle von 14.000 geplanten Kündigungen, nunmehr 6.000 Jobs auf dem Spiel stehen. Auch werden nur drei anstelle von vier geplanten Minenschächten geschlossen. Das Unternehmen, das im letzten Jahr zum ersten Mal Verluste verzeichnete, beugt sich somit dem Druck der Regierung und der Gewerkschaften. Wie letztere auf die jüngste Ankündigung reagieren wollen, soll in Kürze entschieden werden. Auch mit diesem "abgespeckten" Maßnahmenkatalog zur Steigerung der Rentabilität, wird mit einer Produktionsminderung von 250.000 Unzen in diesem Jahr und mittelfristig 100.000 Unzen/Jahr gerechnet. Laut CEO Chris Griffith kosten die neuen Restrukturierungspläne das Unternehmen 2,3 Mrd. Rand (332 Millionen €).

Im Zuge der in diesen Tagen in London stattfindenden Platinwoche veröffentlicht Johnson Matthey heute seinen vielbeachteten halbjährlichen Marktreport. Daraus resultierende Impulse könnten das Metall über die Marke von 1.515,00 $/oz treiben, an der das Metall zuletzt gescheitert war.


Palladium

Palladium konnte sich diese Woche um 2,20% auf 703,50 $/oz verteuern. Die ETF-Bestände sind ca. 1,30% gefallen. Trotz dessen befinden sie sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Aus fundamentaler Sicht konnte der amerikanische Automobilmarkt einen guten April verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden ca. 8% mehr Fahrzeuge verkauft. Auch könnten die verbleibenden russischen Palladiumbestände höher sein als vom Markt antizipiert: Im März importierte die Schweiz ca. 286.000 Unzen Palladium aus Russland. Eine solche Menge wurde zuletzt im Januar 2010 abgenommen. Wir erwarten Palladium in dieser Woche in einer Bandbreite von 680,00 - 720,00 $/oz


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Die Nachrichtenlage um die kleinen Platingruppenmetalle ist derzeit überschaubar. Sowohl Iridium als auch Ruthenium handeln unverändert in Bandbreiten von 930,00 $/oz - 1.000,00 $/oz bzw. 75,00 $/oz - 90,00 $/oz. Der Preis für eine Unze Rhodium ließ während der Berichtsperiode leicht nach und notiert aktuell in einer Range von 1.125,00 $/oz - 1.175,00 $/oz.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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