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Chinas Investoren treiben Goldpreis

02.09.2011  |  Roman Baudzus
Die rekordhohen Preise für Gold haben den Enthusiasmus unter Chinas Investoren kaum gedämpft. Lokal ansässige Schmuckhändler berichteten im August von einer Steigerung ihrer Goldverkäufe um bis zu 30 Prozent im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode. Neben physischen Goldkäufen erwarben jedoch immer mehr Chinesen teilweise intransparente Goldderivate. Die Behörden des Landes versuchen bereits dieser Entwicklung entgegenzusteuern.

Obwohl viele Chinesen traditionell eher physisches Gold in Form von Münzen, Barren oder Schmuck zu Investitionszwecken bevorzugen, haben die Banken des Landes zuletzt viele neue Papierprodukte für Wetten auf den Goldsektor an den Markt gebracht.

Viele Chinesen frönen dem Glücksspiel, so dass sich die Wetteinsätze am chinesischen Finanzmarkt mittels Futures und Optionen immer weiter erhöhen. Doch nicht nur Durchschnittsanleger scheinen das weitläufige Angebot an Wettscheinen auf steigende oder fallende Goldpreise zu nutzen. Auch die in China ansässigen Einzel- und Schmuckhändler neigen dazu, einen immer größeren Anteil ihrer Geschäfte mit Edelmetallen an den Futures- und Optionsmärkten abzusichern.

Marktbeobachter warnen vor einem neuen Trend an Chinas Börsenplätzen, der sehr leicht zu einer neuen Blase mit anschließend fatalen Folgen führen könnte. Viele Chinesen scheinen die rasante Talfahrt des Hang Seng Indexes während der globalen Finanzkrise 2008 bereits vergessen zu haben. Damals stürzte Hongkongs Aktienleitindex um rund 70 Prozent ab.

Eine große Anzahl chinesischer Anleger verlor beim damaligen Crash am Aktienmarkt ihr gesamtes Vermögen. Investoren, die heutzutage auf weiter steigende Goldpreise setzen möchten, können dies an der Shanghai Gold Exchange (SGE) und der Shanghai Futures Exchange tun. Die schnell wachsenden Papiergoldmärkte Chinas bieten den inländischen Anlegern ein weitläufiges Angebot an Wettscheinen. Dieses Ausufern der Angebote hat inzwischen die lokalen Behörden auf den Plan gerufen.

Während das Volumen des am häufigsten gehandelten Goldkontrakts an der SGE im August ein Rekordhoch von 350.670 Gramm erreichte, versuchen die Behörden den grenzenlosen Optimismus unter Chinas Anlegern zu dämpfen. Wetteinsätze auf die künftige Entwicklung des Goldpreises werden von einigen als eine leichte Art des Geldverdienens betrachtet.

Der Reiz schnell verdienten Geldes verleite immer mehr chinesische Anleger dazu, mitzumachen und den Trend zu verstärken. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Investoren auf den Kauf von physischem Gold oder Silber setzen. Während die Nachfrage wächst, nimmt das Metallangebot weltweit weiter ab, so dass sich Edelmetalle auch in Zukunft steigender Preise erfreuen dürften.

Vielen Chinesen reicht dies jedoch nicht mehr. Sie benötigen den Kick der Kredit gehebelten Geschäfte, um Einsätze jedweder Art möglichst schnell am Papiergoldmarkt zu vervielfachen. Dies sind die Geschäfte, die hauptsächlich zum Ausbruch der globalen Finanzkrise geführt und das internationale Bankensystem an den Abgrund gebracht haben.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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