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Edelmetalle Aktuell für die 23. KW 2013

10.06.2013  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Mit einem schwachen US Dollar im Rücken ist Gold am vergangenen Montag noch positiv in den Juni gestartet, bevor es die Woche dann insgesamt jedoch mit einem Verlust von 0,4% schloss. Das Metall handelte in einer Bandbreite von 1.377,00 $/oz - 1.423,00 $/oz, während der deutliche Ausschlag nach unten (-2,1%), wie schon in der Vorwoche, erst am Freitagnachmittag einsetzte. In Euro notiert das Metall aufgrund der erstarkten Währung heute Morgen bei 1.047,00 €/oz (33,66 €/g) und somit nur noch 44,00 €/oz vom Apriltief (1.003,00 €/oz bzw. 32,25 €/g) entfernt.

Mit großem Interesse sah der Markt bereits im Laufe der Woche der für Freitag (immer am ersten Freitag im Monat) angesetzten Veröffentlichung der US Arbeitsmarktzahlen (non-farm payrolls) entgegen. Diese gelten als wichtiger Indikator für die künftige Haltung der Fed hinsichtlich der geldpolitischen Maßnahmen zur Stützung der US Wirtschaft. Die verschiedenen Meinungen hierzu waren zuletzt zunehmend verantwortlich für die Preisschwankungen des Metalls. In Erwartung eines tendenziell schwachen Ergebnisses kletterte Gold vorher noch bis auf ein Niveau von etwa 1.415,00 $/oz. Tatsächlich waren die Maidaten jedoch positiver als erwartet, was dem Gold umgehend die Kehrtwende bescherte und bis auf 1.377,00 $/oz herabfallen ließ.

Am Dienstag hatten bereits Nachrichten aus Indien den Goldpreis belastet: Nachdem trotz erfolgter Regulierungen die Einfuhren in das Land in April und Mai Rekordvolumen annahmen, sah sich die Reserve Bank of India gezwungen, weitere Maßnahmen zur Importreduzierung einzuführen. Beispielsweise wurde der Importzoll erneut auf nunmehr 8% erhöht (+2%). Nach Öl ist Gold das am meisten eingeführte Gut welches die Handelsbilanz von Indien in ein starkes Ungleichgewicht bringt. Eine potentiell nachlassende Nachfrage aus Indien, dem Land mit den aktuell höchsten Abnahmemengen weltweit, schürte Bedenken und drückte auf den Preis.

Diese Woche erwarten wir eine Handelsspanne von 1.360,00 bis 1.420,00 $/oz. Um aus dem Abwärtstrend auszubrechen, müsste Gold sich wieder nachhaltig über 1.420,00 $/oz etablieren.


Silber

Auf Wochensicht gesehen, verlor Silber deutlich und handelt aktuell mit 21,65 $/oz ca. 2,80% niedriger als in der Vorwoche. Die Edelmetalle haben eine ereignisreiche Woche "hinter sich". Kurz zusammengefasst belasteten die Daten vor allem den US-Markt. Zudem gab Mario Draghi, Chef der EZB, einen positiven Ausblick für Europa. Ein Euro-Dollar von über 1,3300 war die Folge. Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass wir in Euro ausgedrückt zeitweise ein Level um 530 €/kg gesehen haben. Ausblickend stellt die Marke von 20,70 $/oz nach wie vor eine Unterstützung dar. Für steigende Preise könnten neben dem besseren Ausblick für die europäische Konjunktur auch weitere expansive geldpolitische Maßnahmen sprechen. Diese Woche besteht die Möglichkeit, dass zum Beispiel Zahlen zur europäischen Industrieproduktion für April (Mittwoch, 12. Juni) sowie Zahlen zum US Einzelhandel für Mai (Donnerstag, 13. Juni) die Preise beeinflussen.


Platin

Der Preis für eine Unze Platin ist im Verlauf der Woche angestiegen. Auf Wochensicht konnte das Metall ca. 48,00 $/oz (3,30%) zulegen. Aktuell handelt das Metall mit Kursen um 1.490,00 $/oz ca. 109 $/oz höher als Gold.

Einmal mehr trieben auch Nachrichten aus Südafrika die Preise nach oben. Aufgrund der Entlassung eines Minenarbeiters von Impala Platinum traten letzte Woche über 3.000 Arbeiter in einen illegalen Streik. Auch Lonmin erhöhte aufgrund des Todes eines Arbeiters die Sicherheitskräfte in seinen Minen um der angespannten Situation entgegenzuwirken. Ebenso vermeldete die Automobilbranche preistreibende Nachrichten. Laut dem Handelsblatt steuert der US-Automobilmarkt auf einen "deutlicher als erwarteten Absatzzuwachs für das Gesamtjahr zu".

Aktuell erfahren wir aufgrund der stark gestiegenen Preise eine verhaltene industrielle Nachfrage. Anders gestaltet sich die spekulative Nachfrage. Die ETF-Bestände sind einmal mehr deutlich gestiegen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, stellt die Marke von 1.550 $/oz einen Widerstand dar. Auf der anderen Seite sehen wir das Potential für "Preisrücksetzer". Eine ähnliche Bewegung beobachteten wir zum Beispiel letzten Freitag als Platin innerhalb von wenigen Minuten von 1.525,00 $/oz auf 1.487,00 $/oz gefallen ist und bei 1.498,50 $/oz geschlossen hat.


Palladium

Palladium handelte während der Berichtsperiode in einer verhältnismäßig engen Bandbreite von 742,00 $/oz bis 762,00 $/oz und zeigte sich dementsprechend relativ unbeeindruckt vom dem starken Preisanstieg Platins. Im Gegensatz zu dem großen Bruder sind die ETF-Bestände jedoch um 1,55% gefallen. Dies hatte jedoch keine signifikante Auswirkung auf den Preis. Das als Beiprodukt von Nickel zu 31% in Russland und 28% in Südafrika geförderte Palladium, konnte sich auch letzte Woche nicht über der Marke von 760,00 $/oz etablieren. Sollte es hierzu kommen, stellt die Hürde von 768,00 bzw. 785,00 $/oz den darauffolgenden Widerstand dar.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Rhodium hat noch einmal leicht nachgegeben und handelt inzwischen auf einem Preis von 1.000,00 $/oz - 1.050,00 $/oz. So tief notierte das Metall zuletzt im Januar 2009. Wir sehen die Marke von 1.000,00 $/oz als psychologisch wichtige Unterstützung. Trotz dessen ist es nicht ausgeschlossen, dass wir auch diese Marke unterschreiten, wenngleich wir auf aktuellem Niveau ein leicht anziehendes Kaufinteresse erwarten. Dies sollte den Preis somit unterstützen. Die physische Angebotsseite in Form der Primär-und Sekundärhersteller hält sich auf dem gegenwärtig schwachen Preisniveau zudem deutlich zurück. Im Iridium scheint sich die seit Langem erwartete Korrektur fortzusetzen. Der Grund hierfür ist ein deutlich erhöhtes Angebot. Aktuell handelt das Metall in einer Bandbreite von 890,00 $/oz - 965,00 $/oz.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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