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Platinmarkt sendet gemischte Signale

03.10.2011  |  Roman Baudzus
Platin litt in den vergangenen Wochen unter ebenso deutlichen Preisrückgängen, wie alle anderen Edelmetalle und notierte zuletzt bei rund 1.535 $ pro Feinunze. Zu unsicher scheint den Investoren zurzeit der Ausblick für die weltwirtschaftliche Entwicklung.

Darunter leiden vor allem Rohstoffe, die neben ihrer der Investmentnachfrage auch einen starken industriellen Charakter aufweisen. Platin ist besonders von seiner Nachfrage aus der Automobil- und Schmuckindustrie abhängig, wodurch das Edelmetall anfällig für weitere Preisrücksetzer bleibt.

Während der Futures-Kontrakt mit Auslieferungsdatum Oktober gegen Ende August an der New Yorker Comex noch bei 1.918 $ pro Feinunze gehandelt wurde, sank der Platinpreis innerhalb von nur einem Monat im bisherigen Tief auf 1.546 $ pro Feinunze. Obwohl auch der Goldpreis in den vergangenen Tagen unter heftigen Rücksetzern von bis zu 400 $ pro Feinunze zu leiden hatte, sind die Preise von Platin, Palladium und Silber von einer möglichen Rezession stärker bedroht. Neben Platin wird auch Palladium vor allem durch industrielle Verbraucher aus der Automobilindustrie nachgefragt.

In dieser Branche kommen beide Edelmetalle beim Bau von Katalysatoren zum Einsatz, weshalb ihre Nachfrage an die Entwicklung der Weltwirtschaft gekoppelt ist und teils starken Schwankungen unterliegt. Bei Platin kommt hinzu, dass das Edelmetall - ähnlich wie im Falle von Silber - in den vergangenen Jahren auch eine rasant wachsende Nachfrage aus der Schmuckindustrie verzeichnete und unter Investoren an den Kapitalmärkten immer mehr Anklang fand.

Doch unter Berücksichtigung der sich abzeichnenden Systemrisiken und den jüngsten Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten reduzierte auch sich die Investmentnachfrage für Platin, Silber und Palladium teils recht deutlich.

Marktbeobachter berichteten in den vergangenen Tagen jedoch darüber, dass die Nachfrage für physisches Platin im Zuge der rasanten Talfahrt des Preises wieder angezogen habe. Während vor allem Indiens Händler den Einbruch im Goldsektor genutzt haben, um sich vor der anstehenden Festivalsaison zu günstigeren Preisen mit dem gelben Metall einzudecken, haben im Falle von Platin industrielle Endverbraucher durch steigende Käufe für eine temporäre Stabilisierung des Preises auf dem derzeitigen Niveau gesorgt.

Die Nachfrage habe aber nicht in dem Maße angezogen, wie es in bei vorherigen Preisrückgängen zu beobachten gewesen sei. Aus diesem Grunde lässt sich auch nur schwer prognostizieren, ob die Talfahrt im Platinsektor bereits tatsächlich beendet ist, oder ob es nach einer temporären und technisch bedingten Rallye zu einer Fortsetzung des Abwärtstrends kommen wird.

Die Angst unter den Investoren an den Kapitalmärkten vor einer sich fortsetzenden Eskalation der weltweiten Schuldenkrise und das erneut aufkommende Rezessionsgespenst haben dafür gesorgt, dass Gold gegenüber Platin mit dem höchsten Aufschlag der vergangenen zwei Jahrzehnte gehandelt wird. Zuletzt kostete Gold rund 3% mehr als Platin, wohingegen eine Unze Gold im historischen Verlauf immer rund 40% günstiger war als eine Unze Platin, wie Statistiken des Finanzdienstleisters Bloomberg zeigen.

Dies liegt vor allem daran, dass die Platinnachfrage zu 58% aus dem industriellen Sektor stammt, der im Fall einer neuen weltwirtschaftlichen Rezession abermals stark unter Druck kommen würde. Darüber hinaus halten Investoren im Goldsektor aktuell 121,5 Milliarden $ in Form von Exchange Traded Funds, rund 53-mal mehr als im Platinsektor. Da die Erwartung vorherrscht, dass sich der Aufpreis von Gold gegenüber Platin zukünftig noch ausweiten wird, sollten Investoren im Platinsektor auch weiterhin vorsichtig agieren.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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