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Edelmetalle Aktuell für die 28. KW 2013

15.07.2013  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Hinter Gold liegt die erfolgreichste Woche seit fast zwei Jahren: Wir waren mit einem Preis von 1.222,00 $/oz in die Woche gestartet und schlossen am Freitag bei 1.286,00 $/oz. Somit legte das Metall um etwas über 5% zu, scheiterte jedoch an der Hürde bei 1.300,00 $/oz. Nachdem sich zuletzt die Zeichen gemehrt hatten, dass die Fed ihr Anleihekaufprogramm zur Stützung der Wirtschaft bereits ab September schrittweise zurückschrauben könnte - was den Goldpreis entsprechend zunehmend belastet hatte - wurde diese Erwartung in der vergangenen Woche jedoch relativiert. Noch im Juni deutete Ben Bernanke entsprechende Kürzungen an, doch scheint sich die Lage nun gedreht zu haben. Am Mittwoch machte der Fed-Chef deutlich, dass die geldpolitischen Maßnahmen durchaus noch ihre Berechtigung hätten.

Auch die sogenannten FOMC minutes, die zum Juni-Treffen der Fed letzte Woche veröffentlicht wurden, zeigen, dass es unter den Mitgliedern neben Befürwortern eben auch Gegner einer zeitnahen Reduzierung des Quantitative Easing Programms gibt, so dass widersprüchliche Aussagen weiterhin nicht ausbleiben werden. Diese Woche erscheint Bernanke vor dem Repräsentantenhaus sowie dem Senat der USA (Mittwoch / Donnerstag), was erneut Impulse für die Edelmetalle setzen könnte.In Indien scheinen die Maßnahmen zur Minderung von Goldimporten zu greifen: Im Vergleich zum Vormonat fielen diese um 80% auf 31,5 Tonnen. Laut Thomson Reuters erwarten dortige Händler jedoch eine Erholung der Nachfrage - teils in Hoffnung auf eine erstarkenden Rupie, die den Preis in der lokalen Währung senkt.

Einen kleinen Dämpfer bekam Gold durch die Aussage des chinesischen Finanzministers, der das Wachstum seines Landes für 2013 bei 7% sieht und somit 0,5% niedriger als allgemein erwartet. Heute Morgen zeigt jedoch die Veröffentlichung des BIP für das zweite Quartal (7,5%), dass sich China noch voll auf Kurs befindet. Trotz dieser im Vergleich beeindruckenden Wachstumszahl, wäre es für China das ökonomisch schwächste Jahr seit 23 Jahren. Die ETFs verlieren weiterhin an Volumen, so dass der Bestand des SPDR Gold Trust, dem größten mit Gold hinterlegten ETF, bereits seit Anfang des Monats unter einer Tonne liegt.


Silber

Das erste Mal seit vier Wochen konnte Silber einen Wochengewinn verbuchen (+4,75%). Auslöser hierfür waren der taubenhafter als erwartete Kommentar Ben Bernankes sowie die FOMC minutes. Hatte der Markt nach der letzten Fed-Sitzung im Juni ein Zurückfahren der expansiven Staatsanleihen-Käufe seitens der Fed bereits ab September eingepreist und folgend die Kurse bis 18,20 $/oz gedrückt, war diese Einschätzung ad hoc wieder in Frage gestellt worden und Silber konnte binnen einer Nacht Kurse über der Marke von 20,00 $/oz verzeichnen.

Die zudem schlechter als erwarteten US Arbeitslosenzahlen am Donnerstag hatten dann letztlich dazu beigetragen, dass wir Donnerstag über 20,00 $/oz schließen konnten. Allerdings hat sich das fundamentale Bild nach unserer Einschätzung nicht so grundlegend geändert wie vom Markt eingepreist. Vielmehr zeigt sich, dass das Metall weiterhin stark geldpolitisch getrieben ist. So werden Konjunkturdaten auch in der nächsten Woche wichtige Anhaltspunkte sein. Dementsprechend sind speziell die Einzelhandelsumsätze (heute) und die Industrieproduktion der USA (morgen) von hoher Relevanz.


Platin

Das derzeit wertvollste aller Edelmetalle konnte letzte Woche deutlich zulegen (+2,7%). Aktuell handeln wir wieder über dem Level von 1.400,00 $/oz, welches zuletzt vor drei Wochen bestand. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass wir letzte Woche, im Vergleich zu den vorherigen Wochen, eine rückläufige physische Nachfrage zu verzeichnen hatten.

Etwas Aufwind erfuhr das Metall neben dem Statement der Federal Reserve (siehe Gold) einmal mehr aus Südafrika: Zwar ist die Platinproduktion im Mai um ca. 1,1% angestiegen, jedoch wurde der weltweit größte Produzent, Anglo American Platinum, welcher die Löhne voraussichtlich nächsten Monat anpasst (Forderung Gewerkschaft AMCU bzw. NUM: Verdopplung Gehalt bzw. Erhöhung um 60%), für einen Tag von ca. 6.000 Arbeitern bestreikt (Thembelani und Khomanani Mine). Auch sehen wir Potential für weitere Streiks, welches neben den Lohnverhandlungen zum Beispiel durch die Spannungen zwischen den Gewerkschaften sowie dem aktuelle Platinpreis (Minen sind zum Teil nicht mehr rentabel) besteht. Ein Großteil dürfte jedoch bereits eingepreist sein.


Palladium

Über die letzten Wochen gesehen, war Palladium das stabilste aller Edelmetalle. Auch während der letzten Woche konnte Palladium einen Anstieg in Höhe von 6,75% vermelden und notiert mit 724,00 $/oz erstmals seit vier Wochen wieder deutlich über der Marke von 700,00 $/oz. Auch wenn sich der Europäische Automobilabsatz auf einem niedrigen Niveau befindet, erscheint der Ausblick derzeit nicht negativ.

Letzte Woche ließ ein Regierungsmitglied aus Russland verlauten, dass der Staat wieder Palladium kaufen könnte, was die Preise unterstützen würde. Auch langfristig gesehen spricht viel dafür, dass die Palladiumpreise steigen werden. Dieser Meinung ist auch der bedeutende Palladium und Nickelproduzent, Norilsk Nickel, welcher ein Angebotsdefizit von Palladium in Höhe von 60 Tonnen im Jahr 2020 erwartet.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Auch, wenn es derzeit aufgrund der geringen Umsätze schwer fällt Trends zu erkennen, könnten die kleinen Platingruppenmetalle von den wahrscheinlich anstehenden Streiks in Südafrika profitieren. Rhodium findet wie in den letzten Wochen bereits berichtet bei der Marke von 1.000,00 $/oz eine Unterstützung und handelt unverändert in einer Bandbreite von 975,00 $/oz - 1.025,00 $/oz. Auch Ruthenium handelt mittlerweile seit mehreren Wochen bei 75,00 $/oz - 90,00 $/oz. Eine leichte Veränderung gab es im Iridium, welches in einer Bandbreite von 800,00 $/oz - 900,00 $/oz leicht schwächer notiert.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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