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Zins-Brand attackiert auch Margin Debt

16.08.2013  |  Robert Rethfeld
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Würde der Aktien-Markt vergleichsweise schnell fallen, würden sogenannte Margin Calls den Druck verstärken. Das liegt daran, dass US-Aktien-Portfolios nur bis zu einer Höhe von 50% beliehen werden dürfen. Erleiden die Aktien Verluste, so sinkt auch die erlaubte Kreditsumme. Dies führt zu Zwangsverkäufen. Investoren und Fonds, die in zinssensitive Titel wie beispielsweise in REITs übergewichtet sind und darüber hinaus spekulativ unterwegs sind, dürfte der eine oder andere Margin Call bereits erreicht haben.

Hinzu kommt, dass Spekulationskredite den normalen Zinsveränderungen unterliegen. Steigen die Zinsen, so steigen auch die Zinsen für die Spekulationskredite. Dies beschleunigt das Näherrücken der Beleihungsgrenze bei Geschäften auf Kredit.

Das Hindenburg-Omen nistet sich als Dauergast ein. An den vergangenen acht Handels-tagen wurden sechs Omen registriert. Am Mittwoch standen 102 neue Hochs 253 neuen Tiefs gegenüber.

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Die hohe Zahl neuer Tiefs stammt fast ausschließlich aus dem Bereich der an der NYSE notierten nicht-operierenden Unternehmen. Anleihe-, Muni-Fonds und REITs werden aufgrund der steigenden Zinsen massiv abverkauft.

Wie viele neue Tiefs treten nun tatsächlich im Markt der operierenden Unternehmen auf? Wir verfügen über die entsprechenden Daten aus dem Russell 3000 Index. Dieser Index umfasst die US-Unternehmen des Russell 2000 (Nebenwerte) und des Russell 1000 (Standardwerte). Der Russell 3000 repräsentiert 99% des US-Aktienmarktes. Gestern wurden 18 neue Tiefs im Russell 3000 gezählt. Der Verlauf der neuen Tiefs der vergangenen Jahre ist nachfolgend dargestellt.

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Von den 253 am Mittwoch (14.08.) notierten neuen Tiefs an der NYSE ist demnach ein verschwindend geringer Teil auf operierende Unternehmen zurückzuführen. Die beständig auftretenden Hindenburg-Omen sollten als das betrachtet werden, was sie derzeit sind: Ein Warnzeichen dafür, dass steigende Zinsen in einem Teilmarkt bereits zu negativen Auswirkungen führen. Der breite Markt gerät zunehmend in Gefahr.

Fazit: Die Zinsen fallen seit 32 Jahren. Diejenigen, die in den 1970er Jahren zuletzt in einem steigenden Zinsumfeld agiert haben, sind heute im Rentenalter. Die nachfolgende Generation hat nicht gelernt, in einem Umfeld steigender Zinsen zu bestehen. Auch die aktuelle Generation der Zentralbanker nicht. Die Rückkehr zur "Normalität" wird nicht ohne schmerzhafte Lernerfahrungen vonstatten gehen. Eine erste "Lernphase" dürfte gerade beginnen.


© Robert Rethfeld
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