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Edelmetalle Kompakt für die 9. KW 2014

03.03.2014  |  Sonia Hellwig
Gold

Hinter Gold liegt eine weitere stabile Woche, in der das Metall einen leichten Gewinn von 0,10% verzeichnen konnte. Mitte der Woche kletterte es bis auf einen Preis von 1.345 $/oz, getrieben durch eine Mischung aus Hedgefond Käufen, Eindeckung von Shortpositionen und schlechten Wirtschaftsdaten aus den USA. Kurzfristig kam es auf diesem Niveau dann zu Gewinnmitnahmen, die Gold am Mittwoch bis auf 1.322 $/oz zurückfallen ließen. Allerdings fing sich das Metall schnell wieder und es kann als positives Zeichen interpretiert werden, dass es die Schwelle bei 1.320 $/oz nicht nach unten durchbrochen hat.

Zu Hilfe kamen Gold hier die Aussagen von Fed Präsidentin Janet Yellen, die am Donnerstag vor dem Senat Stellung beziehen musste. Während ihrer Befragung machte sie erneut deutlich, dass die US Arbeitslosenrate zunächst unter 6.5% fallen und Inflation über 2% steigen müssten, bevor die Zinsen wieder angehoben würden. Zudem sei nicht klar, in welchem Maß die schwächeren Konjunkturdaten vielleicht auch dem schlechten Wetter zugeschrieben werden können. Die Fed setzt das Tapering zwar fort, doch soll dies moderat geschehen und die scheinbare Bereitschaft das Tapering zurückzufahren unterstützte Gold.

Die Gold ETFs weisen weiterhin steigende Bestände aus, was dem Metall zusätzliche zu Gute kommt. Im Februar konnten sie zum ersten Mal seit einem Jahr einen monatlichen Zugewinn verzeichnen! Die Krise in der Ukraine machte das Metall zudem als sicheren wieder attraktiver. So handelt Gold heute Morgen bei über 1.345 $/oz. Diese Woche steht am Freitag die Veröffentlichung der non-farm payrolls aus den USA an, die in Hinblick auf die wirtschaftliche Lage der USA von Interesse sein werden.


Silber

Nach dem starken Anstieg von Silber Mitte Februar auf über 22 $/oz erfolgte letzte Woche eine Korrektur auf 21,20 $/oz (-2,80% in der Berichtsperiode). Der ursprüngliche Anstieg ist vornehmlich auf Eindeckungen von Short-Positionen zurückzuführen. Charttechnisch hält sich Silber aber weiter über der 200 Tagelinie und erfährt bei 20,97 $/oz eine Unterstützung bzw. bei 22,17 $/oz einen Widerstand. Ausblickend wird der Preis voraussichtlich von spekulativen Anlegern getrieben, mit vermeintlich weiterem Aufwärtspotential.

Auf der physischen Seite gibt es gegensätzliche Signale. Prognosen zufolge wird das erste Quartal 2014 von einer guten Investmentnachfrage von Silbermünzen begleitet, nachdem bereits letztes Jahr ein neuer Rekordabsatz erreicht werden konnte. Außerdem zeigen die ETFs seit Mitte Januar wieder Zuflüsse. Auf der anderen Seite wurde im Januar jedoch gemäß der chinesischen Zollbehörde 22% weniger Silber importiert als im Vorjahr, was zugleich einen mehrmonatigen Abwärtstrend der Importe manifestiert. Die Woche wird insbesondere der EZB-Zinsentscheid am Donnerstag interessant sein.


Platin

Platin konnte in der letzten Woche die beste Performance der "großen Edelmetalle" verzeichnen (+1,20%). Die bereits im Januar begonnenen Streiks in Südafrika erstrecken sich mittlerweile über einen Zeitraum von sechs Wochen. Der Umsatzverlust, den die drei größten Platinproduzenten, Anglo American Platinum, Impala Platinum und Lonmin, seit Streikbeginn zu verzeichnen haben, beläuft sich auf ca. 400 Millionen Euro.

Ausblickend gibt es zwar Fortschritte in den Verhandlungen, von einer endgültigen Lösung scheint man jedoch noch entfernt. Die Angst vor länger anhaltenden Streiks rückt somit weiter in den Vordergrund, was den Preisen für Platingruppenmetalle in den letzten Tagen Auftrieb verliehen hat. Selbst ein abruptes Ende der Streiks würde aller Voraussicht nach nicht sofort mit einer erhöhten physischen Verfügbarkeit von Platin- bzw. Palladiumschwamm einhergehen, denn die aufgebrauchten Lagerbestände müssten im ersten Schritt wieder aufgebaut werden.

Preisunterstützend wirken zudem der sich erholende europäische Automobilmarkt mit einer strengeren Abgasnorm, Euro 6, sowie Kapazitätsengpässe des staatlich kontrollierten südafrikanischen Stromproduzenten Eskom. Zusammengefasst überwiegend dementsprechend derzeit die Stimmen, die sich für Preiserhöhungen aussprechen.


Palladium

Palladium konnte in der Berichtsperiode leicht zulegen (+0,30%) und notiert aktuell um 743 $/oz. Fundamental besteht ein positiver Ausblick für den chinesischen und amerikanischen Automobilmarkt, wodurch die physische Nachfrage gestützt wird. Da Palladium als Katalysator in Benzinfahrzeugen eingesetzt wird, sind diese beiden Märkte entscheidend für das Metall. Unter anderem ist es aufgrund des zuvor genannten Ausblickes wenig verwunderlich, dass die industrielle Nachfrage nach Palladiumschwamm in der Berichtsperiode deutlich angezogen hat. Zudem wird dies durch die anhaltenden Streiks in Südafrika unterstützt.

Wie bereits mehrfach von uns beschrieben rückt somit die Marke von 750 $/oz wieder in den Vordergrund, jedoch konnte das Metall diese Hürde im Januar nicht nachhaltig erklimmen. Mittelfristig erwartet die Mehrzahl der Analysten weiter steigende Notierungen.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Derzeit gibt es bei den "kleinen PGM’s" keine großen Neuigkeiten und Erkenntnisse zu vermelden. Die Streik-Situation hat sich im Gegenzug zu Platin und Palladium lediglich verhalten auf die Preise ausgewirkt.

Im Rhodium gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit größere physische Bestände, die erst einmal abgebaut werden müssten, bevor sich eine mögliche streikbedingte Verknappung signifikant auf die Notierungen auswirkt (aktuelle Bandbreite: 1.065 - 1.115 $/oz).

Iridium hat sich entsprechend unserer Einschätzung weiter nach oben bewegt. Durch anhaltende Käufe, auf einem unserer Meinung nach relativ gutem Niveau, bei gleichzeitig vergleichsweise überschaubarem Angebot, hat der Preis noch einmal angezogen und handelt jetzt in einer Bandbreite von 460 - 530 $/oz. Eine gravierende Änderung der Marktsituation ist nicht abzusehen, so dass wir mit weiter steigenden Kursen rechnen.

Ruthenium handelt unverändert in einer Bandbreite von 63 - 73 $/oz.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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