Edelmetalle Kompakt für die 2. KW 2015
19.01.2015 | Sonia Hellwig
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PalladiumIn der Mitte der vergangenen Woche kam es zu einem heftigen Kursrückgang. So kam es Mittwoch taggleich zu einem Kursrückgang um fast 40 $/oz. Das entspricht mit einem Rückgang um fast 6% dem größten Tagesverlust seit Juni 2013. Nach Eröffnung der Berichtsperiode bei 797 $/oz schloss Palladium die Woche lediglich bei 751 $/oz. Auch Palladium Futures erlitten den größten Rückgang seit fast 7 Monaten.
Begründet wird dies hauptsächlich durch den Preissturz in Industriemetallen - insbesondere Kupfer. Dies wiederum wurde durch die Prognosen der World Bank über die weltwirtschaftliche Lage angestoßen, die die ursprünglichen Wachstumsraten für 2015 und 2016 nach unten angepasst hat. Auf diese Anpassung reagierten die Rohstoffmärkte am stärksten. Dabei stehen Europa, Japan, Russland und Teile von Lateinamerika im Fokus. So spielen auch die sinkenden Ölpreise eine wesentliche Rolle in dieser Anpassung, da Ölexporteure wie Russland vom Ölpreisabsturz stark betroffen sind.
Analysten gehen davon aus, dass die abwärts gerichtete Palladiumpreisbewegung in diesem Jahr lediglich durch Anpassungen von einigen Marktteilnehmern ausgelöst worden ist, die Pd Longpositionen/Pt Shortpositionen ausgleichen wollten bzw. sich neupositionieren wollten. Der Ölpreisrückgang gibt Hoffnung, dass mit den sinkenden Ölpreisen weitere Impulse für die wachsende Automobilindustrie gegeben werden.
Wie in unserer H1 2015 Edelmetallprognose erwähnt, besteht eine hohe Korrelation zwischen dem Palladiumpreis und den Entwicklungen im Automobilmarkt. Somit bleiben wir derzeit "bullish" in unseren Erwartungen für Palladium. Charttechnisch liegt der Widerstand bei Palladium bei 778 $ und bei 792 $, Unterstützung bei 755 $/oz.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Rhodium hat sich in der Berichtswoche leider nicht sehr positiv entwickelt und sich deutlich gegenläufig zu Platin entwickelt. Am Anfang der Woche war die Preisdifferenz "nur" bei ca. 35 $/oz und inzwischen hat sich dies auf 85 $/oz ausgeweitet. Die Nachfrage nach Rhodium ist aktuell sehr gering, was sicher zum einen mit dem Beginn des neuen Jahres zusammenhängt und somit die Käufer sich erfahrungsgemäß noch etwas zurückhalten.
Zum anderen sind Einkäufer, die aktuell keinen dringenden Bedarf abdecken müssen, in einer sehr komfortablen Lage, da das verfügbare Angebot relativ groß ist und die Gefahr auf eine schnelle und starke Gegenbewegung momentan nicht existiert. Der Preis handelt inzwischen wieder deutlich unter der Marke von 1,200 $/oz und ungeachtet dessen sind bisher große Käufe ausgeblieben. Allerdings sollte man beachten, dass dies ein Preis ist, den wir auch schon seit 6 Monaten nicht mehr gesehen haben und somit auch mit etwas Vorsicht zu betrachten ist.
Ruthenium handelt leicht schwächer als in den vergangenen Wochen, da es auch hier am Jahresanfang einige Verkäufer gegeben hat und dies in einem ohnehin schon etwas schwachen Markt.
Die Umsätze waren trotz des schwierigen Umfelds verhältnismäßig hoch und falls die Käufe auf aktuellem Niveau anhalten sollten, dann ist die Marke von 50 $/oz sicher eine sehr gute Unterstützungslinie.
Im Iridium gab es gleich zu Beginn des neuen Jahres gute Nachfrage, was auch den Preis hat leicht ansteigen lassen. In der Berichtswoche hat der Preis 15 $/oz angezogen und im Vergleich zu unserem letzten Bericht aus 2014 waren es sogar 35 $/oz, was prozentual schon bemerkenswert ist.
Wir sehen hier nach wie vor eine gute Nachfrage, die von allen Iridium Anwendern kommt und sehen hier im Preis in naher Zukunft durchaus noch Potential nach oben.
© Youn-Chong Choi, Precious Metals Sales Analyst
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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.