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Edelmetalle Kompakt für die 7. KW 2015

16.02.2015  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Eindeutige Impulse blieben im Gold in der letzten Woche aus und entsprechend handelte das Metall seitwärts in einer Range von 1.217 bis 1.246 $/oz. Der Einfluss geopolitischer Krisen scheint im Vergleich zum Einfluss des makroökonomischen Umfelds auf Gold weiter nachzulassen. Die weiterhin herrschende Ungewissheit um Griechenland und die Schuldenvereinbarung mit der EU scheint Gold nur wenig zu beeindrucken. Auch die ersten positiven Schritte hinsichtlich der schwelenden Krise in der Ukraine sind im Metall nur bedingt von Interesse gewesen. Gold orientiert sich somit weiterhin vor allem am USD und der Finanzpolitik der USA.

Fundamentale Unterstützung erwartet der World Gold Council in diesem Jahr im Zuge von wieder steigender Nachfrage aus Indien und China. Während die physische Nachfrage in 2014 auf ein 5-Jahrestief gefallen ist (3.924 t), rechnet der WGC in 2015 mit einer Trendwende und einem Anstieg auf ca. 4.100 - 4.200t. Als starker Treiber wird hier die Schmuckindustrie genannt. Bei einem stärkeren Goldmarkt soll jedoch auch eine Erholung der Investmentnachfrage den Bedarf erhöhen. In 2014 war die globale Nachfrage nach Barren und Münzen im Vorjahresvergleich um 40% gefallen.

Die Angebotsseite ist insgesamt betrachtet um 2% auf den Rekordwert von 3.114t gestiegen, verzeichnet jedoch im Gold Recycling ein 7-Jahrestief. Die deutlich erhöhten Rückströme, die wir seit Jahresanfang verzeichnen konnten, sind wieder etwas zurückgegangen.

Im Zuge von Chinese New Year werden sich die Märkte in Asien diese Woche ruhig verhalten. Wir erwarten eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung in einer Range von 1.220 - 1.240 $/oz.


Silber

Silber konnte letzte Woche bedingt durch einen starken Zuwachs am Freitag ca. 3% zulegen. Somit befindet sich auch die Gold-Silber-Ratio nach der Outperformance von Silber gegenüber Gold im Januar, seit Anfang Februar in einem Abwärtstrend (aktuell ca. 71).

Auf der Investorenseite sahen wir in Form von leichten ETF-Abflüssen bzw. einer schwachen Nachfrage nach Investmentbarren ein eher ernüchterndes Bild. Demzufolge ist der Preiszuwachs auf Positionierungen an den Future-Börsen zurückzuführen. Unterstützend wirkt nach wie vor die Ankündigung über Staatsanleihenrückkäufe der EZB sowie der Mangel an alternativen Investments.

Wichtige Charttechnische Marken nach oben sind zum Beispiel bei 17,48 $/oz und folgend bei 18,48 $/oz (Jahreshoch), nach unten bei 16,50 $/oz und folgend bei 15,49 $/oz (Jahrestief) zu finden. Ausblickend stehen diese Woche folgende Daten im Vordergrund: US-Immobilienmarktdaten (Mittwoch, 14:30 Uhr), US Industriedaten (Mittwoch, 15:15 Uhr) oder Einkaufsmanagerindizes der Eurozone (Freitag: 10:00 Uhr).


Platin

Platin gelang in der vergangenen Woche in einen Abwärtstrend. Platin eröffnete die vergangene Woche bei 1.216 $/oz und schloss zum Ende der Woche bei 1.204 $/oz. Von diesem Abwärtstrend haben sich sowohl Platin als auch Palladium heute Morgen wieder etwas erholt und handeln wieder höher. Dabei spielten in der vergangenen Woche mehrere Einflussfaktoren eine Rolle auf den Edelmetallmärkten: der griechische Schuldenstreit, die Ukrainekrise, der US-Dollar sowie die Aktienmärkte.

Auf die Fortschritte im Ukraine-Konflikt reagierten Anleger an den Aktienmärkten mit Erleichterung und ließen u.a. den Dax am Ende der Woche kräftig steigen und sogar die 11.000-Punkte-Marke knacken. Dies wiederum ließ die Opportunitätskosten der Edelmetalle steigen – so auch von Platin. Parallel bleibt auch der US-Dollar nach wie vor auf einem hohen Niveau zum Euro. Prämien für Platinschwamm sind zurückgegangen. Dies ist auf eine reduzierte industrielle Nachfrage zurückzuführen.

Auf der anderen Seite gibt es mal wieder positive Nachrichten aus der Automobilindustrie. Laut dem China Association of Automobile Manufacturers wurden im Januar erneut 2,04 Mio. Fahrzeuge verkauft, nachdem schon im Dezember ein Rekord mit 2,06 Mio. verkauften Fahrzeugen und einem prozentualen Anstieg um über 10% im Vorjahresvergleich erreicht wurde. Somit stellt China für Platin und Palladium einen vielversprechenden Abnehmer für Autokatalysatoren dar.

Charttechnisch besteht der Widerstand bei 1.212 - 1.214 $. Es bleibt abzuwarten, ob der Preis sich weiterhin der psychologisch wichtigen Marke um die 1.200 $ nähert. Bei Unterschreiten dieser Marke dürfte die Nachfrage nach Platin als „buying opportunity“ wieder anziehen.


Palladium

Es war insbesondere die Ukrainekrise, die in der vergangenen Woche in den Fokus der Palladiuminvestoren rückte. Zum Ende der Woche konnte eine Einigung in den Gesprächen über ein Friedensabkommen erzielt werden und Waffenruhe beschlossen werden. Diese Meldung zog den Palladiumpreis nach unten und trübte zumindest kurzfristig die Aussicht auf eine aufwärtsgerichtete Preisentwicklung.

Heute Morgen handelt Palladium jedoch wieder höher bei 789 $/oz, so dass abzuwarten bleibt, wie sich Palladium in den kommenden Wochen weiterentwickeln wird. Auch Prämien für Palladiumschwamm sind zurückgegangen, welches auch hier auf eine zurückgegangene industrielle Nachfrage deutet. Charttechnisch sehen wir den Widerstand bei 781 $ und bei 785 $, die Unterstützung bei 761 $.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Im Rhodium sind die Erwartungen eines etwas aktiveren Marktes mit höherer Volatilität leider wieder schnell verpufft. Es gab zur Enttäuschung vieler Marktteilnehmer überhaupt keine Fortsetzung der Ende vergangener Woche gestarteten "Mini Rallye" mit überdurchschnittlich hohen Umsätzen. Verkäufer sitzen immer noch auf größeren verfügbaren Mengen, die sie in die gestiegene Nachfrage hinein verkaufen.

Es gibt aus jetziger Sicht immer noch keine Signale für eine größere Preisveränderung in die eine oder andere Richtung. Der Kurs hat sich in der Berichtswoche so gut wie nicht bewegt und handelte in einer sehr wettbewerbsfähigen Bandbreite.

Ruthenium und Iridium haben ihre Seitwärtsbewegung ohne nennenswerte Transaktionen fortgesetzt und handeln eine weitere Woche auf demselben Preis, bzw. in derselben Bandbreite der Vorwoche. Die Umsätze haben die Dimension der vergangenen Wochen nicht ganz erreicht.


© Youn-Chong Choi, Precious Metals Sales Analyst
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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