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Edelmetalle als Versicherung gegen ein Staatsversagen

11.07.2015  |  Markus Blaschzok
Die Edelmetalle erlebten in dieser Woche einen begrenzten Sell Off, wobei der Goldpreis auf die Unterstützung bei 1.245 $ fiel, die wir Mitte Mai als Preisziel definiert hatten. Silber fiel ebenso allein am Dienstag um einem Dollar auf die Unterstützung bei 15,50 $ je Feinunze, was den Charakter eines Sell Offs hatte, da unterhalb dieser Marke jede Menge Stop Loss Orders im Markt lagen. Dass Silber von 14,70 $ auf aktuell wieder 15,50 $ ansteigen konnte, demonstriert eine gewisse relative Stärke, die jedoch auch durch den Wechselkurs bedingt ist, da der Euro den Abwärtstrend und den Widerstand mit Kursen über 1,105 $ überwinden konnte und seither Stärke zeigt.

Eine Einigung in der Griechenlandfrage dürfte dem Euro weiter zur Stärke verhelfen. Bei Silber kommt noch hinzu, dass bereits nahezu alle Spekulanten auf fallende Preise gesetzt haben und unser CoT-Index mit 83 von 100 Punkten eine gute spekulative Bereinigung anzeigt. Nebst einem Sell Off bei Platin und Palladium kam es auch beim Kupfer in dieser Woche zur Ausbildung eines Tiefs bei 2,4 $ je Pfund. Bereits Mitte Mai zeichnete sich diese Abwärtsbewegung ab, als der Aufwärtstrend fiel bei gleichzeitig miserablen US-Terminmarktdaten, was damals ein Verkaufssignal mit dem Ziel bei 2,45 $ brachte.

Im Augenblick befindet sich der gesamte Edelmetallmarkt in einer Phase des Ausverkaufs, bei der spekulativ agierende Investoren und Anleger die Nerven verlieren und mit Verlust ihre Positionen abstoßen, was darauf hindeutet, dass der Boden für eine Preiserholung so gut wie bereitet sein dürfte.


Bis zu zwei Drittel des Einkommens gehen an den Staat

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) gab bekannt, dass die Deutschen am Samstagmorgen um 6:14 Uhr erstmals für sich selbst in die eigene Tasche arbeiten werden. Bis dahin wurde seit Jahresbeginn rechnerisch das gesamte Einkommen an den Staat abgeführt. Die Einkommensbelastungsquote liegt damit bei 52,4%, womit von jedem verdienten Euro noch 47,6 Eurocent durchschnittlich übrig bleiben. Betrachtet man die Berechnung differenzierter, so liegt die Steuerbelastung für Familien bei 48,8%, wogegen die für Singles bei 62,4% liegen soll. Damit gehen fast zwei Drittel des Einkommens eines Singles an den Staat.

Mit Platz 4 ist Deutschland hinter Belgien (59,1%), Ungarn (54%) und Österreich (53%) das Land, dass seine Bürger im internationalen Vergleich am stärksten besteuert. Die Türkei zwackt ihrer Bevölkerung nur 42,5%, die USA 34,6%, die Schweiz 33% und das wirtschaftlich so extrem erfolgreiche Chile, das seine gesamte Wirtschaftspolitik nach der Österreichischen Schule der Nationalökonomie ausrichtete, nimmt gar nur 13,8% und trotzdem ist genügend Geld da, um die innere und äußere Sicherheit sowie alle Verwaltungsaufgaben finanzieren zu können.

Doch auch das ist noch nicht die ganze Wahrheit der Steuerbelastung in Deutschland, denn die Steuern der Unternehmen und die Zinszahlungen dieser, die letztlich in jedem Produkt, das der Endverbraucher bezahlt, enthalten sind, müssten ebenso in die Berechnung mit aufgenommen werden. Weiterhin fehlt in dieser Berechnung die stärkste und nachhaltigste aller Steuern - die Inflationssteuer. Wie Ludwig von Mises schon feststellte, ist Inflation eine Politik, die gezielt vom Staat forciert wird, um indirekt das finanzieren zu können, was man über direkte Steuern dem Bürger nicht auferlegen könnte, ohne dass diese auf die Barrikaden gingen.

Die Inflation entwertet 80% der hart erarbeiten Rücklangen für die Altersvorsorge über einen Zeitraum von 30-40 Jahren, weshalb die Steuerlast in der Bundesrepublik auf ein Leben gerechnet letztlich wohl eher 15% - 20% höher liegt, als die Schätzung des Bunds der Steuerzahler. Der Mythos des Raubtierkapitalismus, der unter den Kommunisten landläufig grassiert, ist angesichts dieser Steuerbelastung, die in die Nähe kommunistisch totalitärer Staaten rückt, ist einfach lächerlich.

Die BRD war und ist als "Soziale Marktwirtschaft" schon immer eine Chimäre zwischen Marktwirtschaft und Sozialismus, doch liegt die Staatsquote bei genauer Betrachtung längst über 70%, womit die BRD klar als sozialistischer und eben nicht als freiheitlich, marktwirtschaftlicher Staat eingestuft werden muss.

Mit einer guten Diversifizierung der Altersvorsorge über Edelmetalle, Immobilien und anderen Anlagen, die einen Inflationsschutz bieten, lässt sich zumindest die versteckte Inflationssteuer deutlich reduzieren - um den Rest der direkten und indirekten Steuern kommt man jedoch kaum herum als Arbeitnehmer - lediglich für Unternehmer besteht ein größerer Spielraum. Edelmetalle bieten im langfristigen Vergleich den besten Schutz vor Inflation und sind daher ideal für den langfristigen Vermögensaufbau und für die Altersvorsorge.


Bitcoins profitieren von griechischen Kapitalverkehrskontrollen

Die Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland sorgten wieder für eine stärkere Nachfrage nach der digitalen "Kryptowährung" Bitcoin. Im Bereich zwischen 200$ und 250$ je Transaktionseinheit bildete sich in diesem Jahr ein Boden aus, der nachhaltig sein könnte, da der Großteil der Bitcoins nach China floss, wo diese immer breitere Verwendung finden. Die begrenzte Angebotsmenge sorgt bei steigender Nachfrage letztlich für wieder steigende Preise. Der Bitcoin ist dabei kein Geld und überhaupt nicht vergleichbar mit den Warengeldern Gold und Silber, sondern es handelt sich bei dem Bitcoin-System vielmehr um eine Konkurrenz zum SWIFT-Überweisungssystem, das die Banken weltweit nutzen.

Nachdem die griechische Regierung Kapitalverkehrskontrollen einführte - aus Angst davor, die Griechen würden die Reste ihrer Guthaben von ihren Konten abziehen - gab es keine Möglichkeit das Geld mehr von den Konten ins Ausland zu bringen. Auch Überweisungen ins Ausland bei den kleinsten Beträgen sind seither nicht mehr erlaubt, weshalb Dienste wie Paypal, iTunes oder Amazon keine Bestellungen oder Transaktionen von Griechen mehr ins Ausland zulassen dürfen.

Wer mit seiner Altersvorsorge, seinem Einkommen oder seinen Ersparnissen auf den Staat und das staatliche Zwangsgeldsystem baute, steht jetzt zumeist vor den Scherben eines Lebens voll harter Arbeit - wer hingegen privat vorsorgte und beispielsweise auf Edelmetalle sowie auf andere liquide Zahlungsmöglichkeiten wie Bitcoin setzte, dürfte dem ganzen Drama mit etwas persönlicher Erleichterung und Gelassenheit gegenüberstehen. Das dezentrale Bitcoin-System erlaubt weiterhin weltweit Transaktionen, sodass es nicht verwundert, dass die Nachfrage nach den begrenzten Kryptowährungen in diesen Zeiten zunimmt.


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