Bail-in-Bestimmungen - Anlass für Turbulenzen im Bankensektor?
03.03.2016 | Mark O’Byrne
Die Financial Times hat kürzlich die neuen Bail-in-Bestimmungen der EU, der USA und der meisten anderen westlichen Staaten unter die Lupe genommen und untersucht, ob diese zu "Unruhen" und wachsender Besorgnis hinsichtlich der Banken und des Bankwesens in Europa führen könnten. Wie das typischerweise bei Kommentaren zu Bail-ins der Fall ist, wurde dieser wichtige Artikel kaum beachtet.
Trotz dieser mangelhaften Berichterstattung sind wir der Ansicht, dass Bail-ins heute zu den größten finanziellen Risiken für Investoren, Sparer und selbst Unternehmen zählen. Dennoch sind sie gleichzeitig die Gefahr, die am in den Medien am spärlichsten beleuchtet wird. Auch Finanzberater, Makler und - wenig überraschend - Banken blenden dieses Thema meist aus.
Bail-ins - grundlegende Punkte
Die internationalen Medien haben dieses substantielle und wachsende finanzielle Risiko und die Gefahren, die es für die Einlagen von Sparern, Investoren und Unternehmen birgt, weitestgehend ignoriert. In einer Welt, die bereits starkem deflationärem Druck ausgesetzt ist, würden Bail-ins, d. h. die Beschlagnahmung von Spareinlagen und Unternehmenskapital, die deflationären Tendenzen enorm verstärken und wahrscheinlich zur Entstehung einer ernsten Rezession beitragen. Möglicherweise könnte sogar eine weltweite Depression ausgelöst werden.
Davor hatten wir bereits im November 2013 gewarnt, als wir unsere ersten ausführlichen Studien zu den aufkommenden Bail-in-Regelungen durchführten.
Interessant und ermutigend ist, dass sich die neue Regierung in Italien der Risiken bewusst ist und bereit zu sein scheint, sich den internationalen Konfiszierungsbeschlüssen zu widersetzen. Es bleibt zu hoffen, dass dies endlich eine echte Debatte über die Vorteile und die signifikanten Nachteile von Bail-ins und ihren Folgen auslöst und zur besseren Vorbereitung der Bevölkerung auf diese Möglichkeit beiträgt.
Aus der Financial Times:
"Als Brüssel im letzten Monat das Inkrafttreten der neuen Regelungen für insolvente Banken verkündete, rechnete man wohl nicht damit, dass die politische Gegenreaktion so schnell erfolgen würde, oder dass die Bestimmungen als Ursache für die Marktturbulenzen angesehen würden.
Beim Beschluss der sogenannten "Bail-in-Reformen" im Jahr 2014 wurden sie von den Regierungen der EU-Staaten einstimmig befürwortet, da diese die Last künftiger Bankenrettungen von den Steuerzahlern nehmen und stattdessen auf die Schultern von Investoren und Kontoinhabern verteilen wollten.
Nun drückt Italien jedoch nachdrücklich seine Unzufriedenheit mit dem neuen System aus, das es als schlecht durchdacht, übereilt und destabilisierend kritisiert. Mehrere Analysten sehen darin zudem einen Grund für die Volatilität der europäischen Bankenaktien in dieser Woche. Die chaotischen Zwangsabschreibungen bei den Anleiheinhabern der portugiesischen Banco Novo im vergangenen Monat verstärkten die Nervosität der Kreditgeber ebenfalls.
Während den Aktien der europäischen Banken eine weitere turbulente Woche bevorsteht, werden diese Punkte beim Treffen der Finanzminister der Eurozone in Brüssel weit oben auf der Agenda stehen."
© Mark O'Byrne
Der Artikel wurde am 2. März 2016 auf goldcore.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Trotz dieser mangelhaften Berichterstattung sind wir der Ansicht, dass Bail-ins heute zu den größten finanziellen Risiken für Investoren, Sparer und selbst Unternehmen zählen. Dennoch sind sie gleichzeitig die Gefahr, die am in den Medien am spärlichsten beleuchtet wird. Auch Finanzberater, Makler und - wenig überraschend - Banken blenden dieses Thema meist aus.
Bail-ins - grundlegende Punkte
Die internationalen Medien haben dieses substantielle und wachsende finanzielle Risiko und die Gefahren, die es für die Einlagen von Sparern, Investoren und Unternehmen birgt, weitestgehend ignoriert. In einer Welt, die bereits starkem deflationärem Druck ausgesetzt ist, würden Bail-ins, d. h. die Beschlagnahmung von Spareinlagen und Unternehmenskapital, die deflationären Tendenzen enorm verstärken und wahrscheinlich zur Entstehung einer ernsten Rezession beitragen. Möglicherweise könnte sogar eine weltweite Depression ausgelöst werden.
Davor hatten wir bereits im November 2013 gewarnt, als wir unsere ersten ausführlichen Studien zu den aufkommenden Bail-in-Regelungen durchführten.
Interessant und ermutigend ist, dass sich die neue Regierung in Italien der Risiken bewusst ist und bereit zu sein scheint, sich den internationalen Konfiszierungsbeschlüssen zu widersetzen. Es bleibt zu hoffen, dass dies endlich eine echte Debatte über die Vorteile und die signifikanten Nachteile von Bail-ins und ihren Folgen auslöst und zur besseren Vorbereitung der Bevölkerung auf diese Möglichkeit beiträgt.
Aus der Financial Times:
"Als Brüssel im letzten Monat das Inkrafttreten der neuen Regelungen für insolvente Banken verkündete, rechnete man wohl nicht damit, dass die politische Gegenreaktion so schnell erfolgen würde, oder dass die Bestimmungen als Ursache für die Marktturbulenzen angesehen würden.
Beim Beschluss der sogenannten "Bail-in-Reformen" im Jahr 2014 wurden sie von den Regierungen der EU-Staaten einstimmig befürwortet, da diese die Last künftiger Bankenrettungen von den Steuerzahlern nehmen und stattdessen auf die Schultern von Investoren und Kontoinhabern verteilen wollten.
Nun drückt Italien jedoch nachdrücklich seine Unzufriedenheit mit dem neuen System aus, das es als schlecht durchdacht, übereilt und destabilisierend kritisiert. Mehrere Analysten sehen darin zudem einen Grund für die Volatilität der europäischen Bankenaktien in dieser Woche. Die chaotischen Zwangsabschreibungen bei den Anleiheinhabern der portugiesischen Banco Novo im vergangenen Monat verstärkten die Nervosität der Kreditgeber ebenfalls.
Während den Aktien der europäischen Banken eine weitere turbulente Woche bevorsteht, werden diese Punkte beim Treffen der Finanzminister der Eurozone in Brüssel weit oben auf der Agenda stehen."
© Mark O'Byrne
Der Artikel wurde am 2. März 2016 auf goldcore.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.