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Weitere Beruhigung im Handelsstreit zwischen USA und China

10.04.2018  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2311 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2261 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber demJPY auf 107,13. In der Folge notiert EURJPY bei 131,88. EUR-CHF oszilliert bei 1,17825.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China wird aus den Märkten ausgepreist. Mit der Rede des chinesischen Präsidenten Xi Jinping antizipiert der Markt eine Einigung zwischen den beiden Ländern. Dabei wiederholte Xi Jinping nur Positionen, die China in offiziellen Statements ohnehin bisher vertreten hat. Den Konflikt verschärfende Töne unterließ er allerdings. China befindet sich in dem Konflikt in einer schwierigen Position, da es kurzfristig stärker von einem Handelskonflikt betroffen wäre. Laut Bloomberg exportierte China in 2017 in die USA Güter im Wert von 505 Mrd. USD.

Die USA verkauften in 2017 Güter im Wert von 154 Mrd. USD nach China. Damit würde ein Konflikt China bezüglich der Exportmöglichkeiten mehr schmerzen als die USA. Wie wir schon in den letzten Wochen beschrieben haben, wäre der inflationäre Effekt, wenn die chinesischen Güter ersetzt werden müssen, aber entsprechend hoch. Dieses würde die USA hart treffen, da die Allzweckwaffe Zentralbankpolitik in diesem Fall nicht helfen kann.

Eine Erhöhung der Zinsen gegen steigende Preise würde die Krise verschärfen, da es die Wirtschaft belastet. Ein Absenken der Zinsen bei steigen Preisen würde weiter die Inflation anheizen. Beides trifft die Trump-affine Mittelschicht. Trotzdem muss Trump zugestanden werden, dass er bisher an dieser Stelle Erfolge verbuchen kann. Dies hat sich zum Beispiel auch schon in den Einzelverhandlungen mit Südkorea gezeigt.

Die rasante Abwertung des Rubels erinnert an die Abwertung zu Zeiten der Krimkrise. Die US-Sanktionen wurden begründet mit "bösartigen Aktivitäten Russlands in der Welt". Die USA verweisen dabei auf die Affäre um den Ex-Agenten Skripal, sowie die Rolle Russlands in Syrien. Dabei ist die Beweislage im Fall Skripal immer noch äußerst dünn. So hält auch der frühere BND Chef Schindler die Beweislage für "nicht so robust".

Der frühere Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sprach von "friedensgefährdenden Aktivitäten" wohlgemerkt über die britische Seite! Nach zahlreichen Lügen in der Vergangenheit durch die USGeheimdienste und auch die britischen Geheimdienste macht sich an dieser Stelle bei mir Misstrauen breit.

Im Syrienkonflikt stehen sich schlicht Großmächte mit ihren Eigeninteressen gegenüber. US-Präsident Trump hat vor dem Hintergrund des angeblichen Giftgaseinsatzes der syrischen Regierungstruppen mit Maßnahmen innerhalb der nächsten 48 Stunden gedroht. Ob das Giftgas wirklich von syrischen Truppen eingesetzt wurde oder ein Bluff der Gegenseite ist, um einen US-Angriff zu provozieren, können wir an dieser Stelle nicht beurteilen.

Fest steht, dass hier ein direkter Konflikt von US-Truppen gegen russische Einheiten droht. Ebenso steht fest, dass aus US-Sicht Gründe gefunden worden sind, gegen Russland vorzugehen. Dies wird auf der Devisenseite den Rubel weiter schwächen und könnte auch die Aktienmärkte in Europa nervös werden lassen.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1,2230 1.2560 eröffnet neue Opportunitäten.


© Christian Buntrock
Analyst der Solvecon Invest GmbH



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