Meinungsverschiedenheiten in der EZB treten offen zu Tage
11.04.2018 | Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2363 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2303 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber demJPY auf 107,08. In der Folge notiert EURJPY bei 132,39. EUR-CHF oszilliert bei 1,18249.
Auch wenn der EZB-Rat seine Entscheidungen fast immer einstimmig trifft, ist diese Einstimmigkeit mehr der Außenwirkung, denn der Einigkeit im EZB-Rat geschuldet. Am Montag war aus dem EZB Direktorium, das die Sitzungen des EZB-Rates vorbereitet, zu hören, dass die Rücknahme des Liquiditätsstimulus vorsichtig erfolgen sollte. Dass die EZB den Stimulus zurücknehmen wird steht fest.
Auf Grund der Machtverhältnisse steht ebenso fest, dass hierbei lieber zu vorsichtig als zu forsch vorgegangen wird. Vor dem Hintergrund der politischen Großwetterlage sich jetzt schon auf einen Weg festzulegen, würde die EZB in ihrer Handlungsgewalt einschränken, wenn Risiken schlagend werden. Der Markt wird erst recht nervös, wenn die EZB einen vorgeplanten Weg verlassen muss. Insofern ist das öffentliche Zurückpfeifen Nowotnys verständlich.
Die Abwertung des russischen Rubels um über 11% in dieser Woche (Stand Mittwoch 09:00) scheint sich fortzusetzen. Dochmit welchen Auswirkungen ist für die russische Wirtschaft durch die Sanktionen insgesamt zu rechnen? Gemäß Berechnungen von Bloomberg würden die Sanktionen, die sich gegen den weltweit zweitgrößten Aluminiumproduzenten Rusal richten, im schlimmsten Fall 0,3% des russischen BIP kosten. Damit wäre das größte Einzelteil der Sanktionen berücksichtigt. Bei einer angenommenen BIP-Wachstumsrate von 1,8 - 2% sind Auswirkungen vorhanden, aber nicht bedrohlich für die russischeWirtschaft.
Unangenehmer könnte die erhöhte Unsicherheit sein, die mit der Abwertung des Rubels und einem potentiellen Konflikt zwischen den USA und Russland in Syrien einhergeht. Das Ausbleiben und Verschieben von Direktinvestitionen führt die russischeWirtschaft auf einen niedrigeren Wachstumspfad.
Die russische Zentralbank hat es in den letzten Jahren geschafft, die Inflationsrate signifikant zu senken. Bedingt durch den Krimkonflikt und der einhergehenden Währungsabwertung des Rubels lag diese in 2015 bei 15,5%, in 2017 erreichte sie einen Wert von 3,7%. Dementsprechend konnte die Zentralbank auch die Leitzinsen von über 15 % auf 7,25% senken.
Sollte die Währungsabwertung anhalten, ist wieder mit einem Anstieg der Inflation zu rechnen. Bisher prognostizieren wir, dass die russische Zentralbank die Leitzinsen in 2018 weiter senken wird. Diese Prognose besteht weiter, muss aber ggf. angepasst werden. Die folgende Grafik zeigt Ihnen den Verlauf der Inflationsrate und des Leitzinses der russischen Zentralbank.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1,2230 1.2560 eröffnet neue Opportunitäten.
© Christian Buntrock
Analyst der Solvecon Invest GmbH
Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.
Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.
Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
Auch wenn der EZB-Rat seine Entscheidungen fast immer einstimmig trifft, ist diese Einstimmigkeit mehr der Außenwirkung, denn der Einigkeit im EZB-Rat geschuldet. Am Montag war aus dem EZB Direktorium, das die Sitzungen des EZB-Rates vorbereitet, zu hören, dass die Rücknahme des Liquiditätsstimulus vorsichtig erfolgen sollte. Dass die EZB den Stimulus zurücknehmen wird steht fest.
Auf Grund der Machtverhältnisse steht ebenso fest, dass hierbei lieber zu vorsichtig als zu forsch vorgegangen wird. Vor dem Hintergrund der politischen Großwetterlage sich jetzt schon auf einen Weg festzulegen, würde die EZB in ihrer Handlungsgewalt einschränken, wenn Risiken schlagend werden. Der Markt wird erst recht nervös, wenn die EZB einen vorgeplanten Weg verlassen muss. Insofern ist das öffentliche Zurückpfeifen Nowotnys verständlich.
Die Abwertung des russischen Rubels um über 11% in dieser Woche (Stand Mittwoch 09:00) scheint sich fortzusetzen. Dochmit welchen Auswirkungen ist für die russische Wirtschaft durch die Sanktionen insgesamt zu rechnen? Gemäß Berechnungen von Bloomberg würden die Sanktionen, die sich gegen den weltweit zweitgrößten Aluminiumproduzenten Rusal richten, im schlimmsten Fall 0,3% des russischen BIP kosten. Damit wäre das größte Einzelteil der Sanktionen berücksichtigt. Bei einer angenommenen BIP-Wachstumsrate von 1,8 - 2% sind Auswirkungen vorhanden, aber nicht bedrohlich für die russischeWirtschaft.
Unangenehmer könnte die erhöhte Unsicherheit sein, die mit der Abwertung des Rubels und einem potentiellen Konflikt zwischen den USA und Russland in Syrien einhergeht. Das Ausbleiben und Verschieben von Direktinvestitionen führt die russischeWirtschaft auf einen niedrigeren Wachstumspfad.
Die russische Zentralbank hat es in den letzten Jahren geschafft, die Inflationsrate signifikant zu senken. Bedingt durch den Krimkonflikt und der einhergehenden Währungsabwertung des Rubels lag diese in 2015 bei 15,5%, in 2017 erreichte sie einen Wert von 3,7%. Dementsprechend konnte die Zentralbank auch die Leitzinsen von über 15 % auf 7,25% senken.
Quelle: Bloomberg
Sollte die Währungsabwertung anhalten, ist wieder mit einem Anstieg der Inflation zu rechnen. Bisher prognostizieren wir, dass die russische Zentralbank die Leitzinsen in 2018 weiter senken wird. Diese Prognose besteht weiter, muss aber ggf. angepasst werden. Die folgende Grafik zeigt Ihnen den Verlauf der Inflationsrate und des Leitzinses der russischen Zentralbank.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1,2230 1.2560 eröffnet neue Opportunitäten.
© Christian Buntrock
Analyst der Solvecon Invest GmbH
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