EZB hält sich alle Optionen offen
27.04.2018 | Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2109 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2096 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber demJPY auf 109,26. In der Folge notiert EURJPY bei 132,3. EUR-CHF oszilliert bei 1,19802.
Die EZB ist ihrer bisherigen Strategie treu geblieben und hat für keine Überraschungen gesorgt. EZB-Präsident Draghi sagte, dass die EZB ein abnehmendes Momentum im Wirtschaftswachstum erkennt, gleichwohl liege ein solider Aufschwung der Wirtschaft vor. Dabei bestärkte er sein Vertrauen darin, dass das EZB-Ziel einer Inflationsrate knapp unter 2% zukünftig erreicht wird. Zwar bewege sich die Inflation seitwärts, aber das Lohnwachstum gebe ermutigende Signale.
Die Äußerungen, dass die Inflationsdaten seitwärts laufen und die EZB sich daher noch Zeit lassen sollte, ist eine typische Chuzpe Draghis. Letztlich hat die EZB Politik Schuld daran! Die EZB hat mit ihrer Politik wie die FED und Bank of Japan auch - die Preise kräftig angeheizt. Allerdings nicht die Konsumentenpreise, sondern die Preise für Vermögensgüter wie Immobilien und Aktien.
Durch die Preissteigerungen der Vergangenheit sind diese Güter teurer und vor allem für junge Menschen, die in ihrem Leben noch kein Kapital aufgebaut haben, schwieriger zu erwerben.
Um trotzdem z.B. eine Immobilie kaufen zu können, muss an anderer Stelle Konsumverzicht betrieben werden. Folglich sinkt die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs. Diese Güter finden sich in dem Warenkorb wieder, der zur Inflationsmessung genutzt wird. Das ist zwar nur ein Effekt, der Auswirkungen auf die Konsumentenpreise hat. Er ist aber signifikant und überall in der westlichen Welt zu beobachten. In Japan ist er noch stärker ausgeprägt als in Europa.
Trotz dieser Effekte halte ich die EZB-Politik nicht für falsch, die Auswirkungen auf die Konjunktur wären ohne ihr Eingreifen desaströs gewesen. Vergessen werden darf nicht, dass die EZB den Ausputzer für die Politik spielen musste. Bis es zu Reformen gekommen ist, deren positive Auswirkungen wir jetzt spüren, hat es in Europa eine ganze Zeit gedauert.
Dass die EZB nicht alle Folgewirkungen ihrer Geldpolitik benennt, ist verständlich. Diese Wirkungen liegen u.a. in einer Vermögenspreisinflation und dem Konsumrückgang bei Gütern des täglichen Bedarfs in der jungen Bevölkerung. Die Vermögenspreisinflation kommt hingegen der älteren Bevölkerung zu Gute. De facto liegt eine Umverteilung von Jung zu Alt vor.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2400-20 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
© Christian Buntrock
Analyst der Solvecon Invest GmbH
Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.
Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.
Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
Die EZB ist ihrer bisherigen Strategie treu geblieben und hat für keine Überraschungen gesorgt. EZB-Präsident Draghi sagte, dass die EZB ein abnehmendes Momentum im Wirtschaftswachstum erkennt, gleichwohl liege ein solider Aufschwung der Wirtschaft vor. Dabei bestärkte er sein Vertrauen darin, dass das EZB-Ziel einer Inflationsrate knapp unter 2% zukünftig erreicht wird. Zwar bewege sich die Inflation seitwärts, aber das Lohnwachstum gebe ermutigende Signale.
Die Äußerungen, dass die Inflationsdaten seitwärts laufen und die EZB sich daher noch Zeit lassen sollte, ist eine typische Chuzpe Draghis. Letztlich hat die EZB Politik Schuld daran! Die EZB hat mit ihrer Politik wie die FED und Bank of Japan auch - die Preise kräftig angeheizt. Allerdings nicht die Konsumentenpreise, sondern die Preise für Vermögensgüter wie Immobilien und Aktien.
Durch die Preissteigerungen der Vergangenheit sind diese Güter teurer und vor allem für junge Menschen, die in ihrem Leben noch kein Kapital aufgebaut haben, schwieriger zu erwerben.
Um trotzdem z.B. eine Immobilie kaufen zu können, muss an anderer Stelle Konsumverzicht betrieben werden. Folglich sinkt die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs. Diese Güter finden sich in dem Warenkorb wieder, der zur Inflationsmessung genutzt wird. Das ist zwar nur ein Effekt, der Auswirkungen auf die Konsumentenpreise hat. Er ist aber signifikant und überall in der westlichen Welt zu beobachten. In Japan ist er noch stärker ausgeprägt als in Europa.
Trotz dieser Effekte halte ich die EZB-Politik nicht für falsch, die Auswirkungen auf die Konjunktur wären ohne ihr Eingreifen desaströs gewesen. Vergessen werden darf nicht, dass die EZB den Ausputzer für die Politik spielen musste. Bis es zu Reformen gekommen ist, deren positive Auswirkungen wir jetzt spüren, hat es in Europa eine ganze Zeit gedauert.
Dass die EZB nicht alle Folgewirkungen ihrer Geldpolitik benennt, ist verständlich. Diese Wirkungen liegen u.a. in einer Vermögenspreisinflation und dem Konsumrückgang bei Gütern des täglichen Bedarfs in der jungen Bevölkerung. Die Vermögenspreisinflation kommt hingegen der älteren Bevölkerung zu Gute. De facto liegt eine Umverteilung von Jung zu Alt vor.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2400-20 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
© Christian Buntrock
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