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Positiver Ausblick der Federal Reserve

02.08.2018  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1652 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1645 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111,56. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129,99. EUR-CHF oszilliert bei 1,15678.

Die Federal Reserve belässt den Leitzins auf dem aktuellen Niveau in der Spanne 1,75% bis 2,0%. Die Stellungnahme der FED zeigt, dass die US-Wirtschaft von ihr zur Zeit als sehr stark betrachtet wird. So wird der Konjunktur ein positiver Verlauf bescheinigt, die Stärke des Arbeitsmarktes und das Wachstum der Konsumausgaben gelobt.

Vor diesem Hintergrund der aktuell guten Datenlage ist für die folgenden Monate der nächste Zinsschritt seitens der Zentralbank einzuplanen. Eine Erhöhung schon im September erscheint plausibel. Bei einer Betrachtung der quantitativen wie der qualitativen US-Daten sind weitere Zinsschritte die richtige Maßnahme. Die US-Wirtschaft wächst mit ca. 2,8%, das Wachstum der Konsumausgaben liegt bei 4%, auch wenn auf Grund der Verschuldungssituation in den USA die Qualität des Wachstums in Teilen bezweifelt werden darf.

Aber gerade deshalb sind weitere Zinserhöhungen notwendig. Die Wirtschaftsakteure, insbesondere Staat und Konsumenten werden so zu einer effizienten Kapitalallokation gezwungen. Der Versuch der politischen Einflussnahme aus dem Weißen Haus ist daher nur zu verständlich, aber es darf bezweifelt werden, dass er erfolgreich ist.

Im Zollstreit zwischen den USA und China sehen wir schneller als erwartet die nächste Runde eingeläutet. Auf das Verkünden von Gesprächen auf Ministerebene folgt direkt die Verschärfung des Konfliktes.


So wies US-Präsident Trump seinen Handelsminister Lighthizer an, Zollerhöhungen von 10 % auf 25 % zu prüfen, die ab September greifen könnten. Die chinesische Regierung hat schon zuvor für einen solchen Fall Gegenmaßnahmen angekündigt. Als Reaktion legen die Finanzmärkte den Rückwärtsgang ein und eskomptieren weiteren wirtschaftlichen Schaden.

In kurzfristiger Sichtweise wird in der Tat Porzellan zerschlagen. Auf Grund der gestiegenen Unsicherheit werden Investitionen verschoben und einzelne Branchen leiden unter den erhobenen Zöllen.

Auch eine Verschärfung des Konfliktes ist gut denkbar. Aus US-Sicht ist China der Hauptgegenspieler im Handelsstreit. In den Handelsfragen mit der EU und innerhalb der NAFTA haben sich die Wogen etwas geglättet, so dass die USA sich ganz auf die Verhandlungen mit China konzentrieren können. Damit sind das notwendige Konfliktpotential und eine gute Ausgangsposition vorhanden, um den Streit mit China intensiver auszutragen.

Trotzdem verläuft die Auseinandersetzung weiter im bisherigen Schema der Vorgehensweise der US-Administration. Dabei wird in wechselnder Reihenfolge der Konflikt angeheizt und Lösungen angeboten, um den Gegenspieler mürbe zu machen. Am Ende haben beide Seite aber - wie an dieser Stelle bereits oft beschrieben - ein ernsthaftes Interesse an einer Lösung.

Lassen Sie sich daher nicht von den Zwischenmeldungen verunsichern und behalten Sie die langfriste Perspektive im Auge, wie große US-Unternehmen es ebenfalls tun. Tesla plant zur Zeit ein neues Werk in China und Google verkündete in dieser Woche eine die Zensur akzeptierende Suchmaschine für den chinesischen Markt. Die US-Unternehmen setzen auf erfolgreichen Handel von Waren und Dienstleistungen.

Nur die Bedingungen dazu werden in etwas rüder Trump-Manier neu verhandelt.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert, sofern das Unterstützungsniveau bei 1.1490 - 1.1520 nicht unterschritten wird.

Viel Erfolg!


© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH



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