US-Präsident Trump droht mit WTO-Austritt
31.08.2018 | Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1681 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1642 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110,99. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129,64. EUR-CHF oszilliert bei 1,13041.
US-Präsident Trump droht damit, die WTO zu verlassen, wenn diese die USA nicht "besser" behandeln würde. In Trump-typischer Manier bezeichnete er die Vereinbarung zur WTO als "schlechtestes Geschäft, das je gemacht wurde" und sieht eine Benachteiligung der USA durch die WTO Entscheidungen. Zusätzlich stören sich die USA daran, dass das durch die WTO etablierte Streitschlichtungssystem die Souveränität der USA untergrabe, so US Handelsminister Lighthizer.
Die in Genf beheimatete Welthandelsorganisation umfasst 164 Mitglieder, darunter die USA, die EU, Japan, China, Russland, Indien und setzt damit für mehr als 90 % des Welthandelsvolumens ein verbindliches Regelwerk. Eine Benachteiligung der USA durch die WTO würde an den vergangenen Entscheidungen für oder wider die USA erkennen können. Wie sehen also die Fakten aus?
An Hand der bisher vor der WTO verhandelten Fälle wird deutlich, dass die USA etwas mehr als die Hälfte ihrer Fälle gewinnen. Von 54 Fällen, die die USA vor der WTO vorgebracht haben, konnten sie 91% gewinnen. In 80 Fällen, die gegen die USA vorgebracht worden sind, haben die USA zu 86% in zumindest einem Anklagepunkte verloren. In relativer Betrachtungsweise haben die USA damit mehr Fälle gewonnen, als sie verloren haben. Eine Benachteiligung wie US-Präsident Trump sie sieht, ist zumindest aus diesen Zahlen nicht zu erkennen.
Wie schädlich wäre jetzt ein Austritt der USA aus der WTO für den Welthandel? Ein Austritt wäre für den Welthandel schädlich, letztlich verhält es sich aber ähnlich wie beim BREXIT. Die größten Nachteile trägt der Austretende. So können sich die US-Unternehmen nicht auf internationale Regelungen bei Handelsstreitigkeiten berufen. Die Verhandlungsmacht der USA ist zwar gegenüber einzelnen Ländern groß, der relative Anteil am Welthandel ist aber rückläufig. Damit verschlechtert sich die Position der USA im Zeitablauf, zumal die Ausweichmöglichkeiten der Handelspartner wachsen.
Ernst zu nehmen ist vielmehr die bisherige Haltung der USA, die Nachbesetzung der Richter in der WTO zu verhindern. Ein Ausschalten der WTO verhindert die faire und friedliche Konfliktlösung in Handelsfragen. Damit könnte es zu einer signifikanten Schwächung des Welthandels kommen, im Zeitablauf werden sich immer mehr ungelöste Handelskonflikte aufstauen, die zu keiner fairen Lösung finden. An dieser Stelle könnte die frühzeitige Vorbereitung einer Ersatzstruktur sinnvoll sein, wenn die Blockadepolitik der USA anhält.
Die US-Konsumausgaben bestätigen die vordergründig robuste US-Konjunktur. Der gestern veröffentlichte Anstieg der Konsumausgaben um 0,4% zeugt von einer weiter robusten Kauffreude der US-Konsumenten. Bisher scheinen die Zinserhöhungen dem Konsum auch noch nichts anhaben zu können. Trotzdem bleiben wir bei unserer Haltung, dass es eine Frage des wann und nicht des ob ist, bis die Staats- und Konsumentenverschuldung in den USA negative Auswirkungen zeigen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1270 - 1.1300 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH
Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.
Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.
Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
US-Präsident Trump droht damit, die WTO zu verlassen, wenn diese die USA nicht "besser" behandeln würde. In Trump-typischer Manier bezeichnete er die Vereinbarung zur WTO als "schlechtestes Geschäft, das je gemacht wurde" und sieht eine Benachteiligung der USA durch die WTO Entscheidungen. Zusätzlich stören sich die USA daran, dass das durch die WTO etablierte Streitschlichtungssystem die Souveränität der USA untergrabe, so US Handelsminister Lighthizer.
Die in Genf beheimatete Welthandelsorganisation umfasst 164 Mitglieder, darunter die USA, die EU, Japan, China, Russland, Indien und setzt damit für mehr als 90 % des Welthandelsvolumens ein verbindliches Regelwerk. Eine Benachteiligung der USA durch die WTO würde an den vergangenen Entscheidungen für oder wider die USA erkennen können. Wie sehen also die Fakten aus?
An Hand der bisher vor der WTO verhandelten Fälle wird deutlich, dass die USA etwas mehr als die Hälfte ihrer Fälle gewinnen. Von 54 Fällen, die die USA vor der WTO vorgebracht haben, konnten sie 91% gewinnen. In 80 Fällen, die gegen die USA vorgebracht worden sind, haben die USA zu 86% in zumindest einem Anklagepunkte verloren. In relativer Betrachtungsweise haben die USA damit mehr Fälle gewonnen, als sie verloren haben. Eine Benachteiligung wie US-Präsident Trump sie sieht, ist zumindest aus diesen Zahlen nicht zu erkennen.
Wie schädlich wäre jetzt ein Austritt der USA aus der WTO für den Welthandel? Ein Austritt wäre für den Welthandel schädlich, letztlich verhält es sich aber ähnlich wie beim BREXIT. Die größten Nachteile trägt der Austretende. So können sich die US-Unternehmen nicht auf internationale Regelungen bei Handelsstreitigkeiten berufen. Die Verhandlungsmacht der USA ist zwar gegenüber einzelnen Ländern groß, der relative Anteil am Welthandel ist aber rückläufig. Damit verschlechtert sich die Position der USA im Zeitablauf, zumal die Ausweichmöglichkeiten der Handelspartner wachsen.
Ernst zu nehmen ist vielmehr die bisherige Haltung der USA, die Nachbesetzung der Richter in der WTO zu verhindern. Ein Ausschalten der WTO verhindert die faire und friedliche Konfliktlösung in Handelsfragen. Damit könnte es zu einer signifikanten Schwächung des Welthandels kommen, im Zeitablauf werden sich immer mehr ungelöste Handelskonflikte aufstauen, die zu keiner fairen Lösung finden. An dieser Stelle könnte die frühzeitige Vorbereitung einer Ersatzstruktur sinnvoll sein, wenn die Blockadepolitik der USA anhält.
Die US-Konsumausgaben bestätigen die vordergründig robuste US-Konjunktur. Der gestern veröffentlichte Anstieg der Konsumausgaben um 0,4% zeugt von einer weiter robusten Kauffreude der US-Konsumenten. Bisher scheinen die Zinserhöhungen dem Konsum auch noch nichts anhaben zu können. Trotzdem bleiben wir bei unserer Haltung, dass es eine Frage des wann und nicht des ob ist, bis die Staats- und Konsumentenverschuldung in den USA negative Auswirkungen zeigen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1270 - 1.1300 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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