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EU-Kommission bietet verlängerte Übergangsphase an

17.10.2018  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1556 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1548 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112,24. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129,7. EUR-CHF oszilliert bei 1,14538.

Die EU-Kommission soll der britischen Regierung angeboten haben, länger als bisher vorgesehen im Binnenmarkt und der Zollunion der EU zu verbleiben. Dies würde lt. FAZ aus internen Dokumenten der Bundesregierung hervorgehen. Damit würde das Hauptproblem um die Zollkontrollen zwischen Irland und Nordirland auf der Zeitachse geschoben werden. Ein solcher Schritt würde der britischen Wirtschaft mehr Zeit verschaffen, sich besser auf die neue Situation einzustellen und sich strukturell an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Gleichwohl widerspricht das Angebot dem britischen Ziel, eine eigenständige Zoll- und Handelspolitik betreiben zu können. Mays innenpolitische Gegner könnten somit die Verlängerung für ein trojanisches Pferd der EU halten und berechtigterweise fürchten, dass die vorgeschlagene Verschiebung nicht die letzte Verschiebung sein wird. Unterdessen schwant den meisten Briten, welche negativen Auswirkungen der Brexit haben wird.

Gemäß einer neuen EU-Umfrage, ob das UK aus der EU austreten sollte, wären 51% für einen Verbleib, 11% unentschlossen und nur noch 34% dafür. Damit würde vermutlich die Mehrheit der Bevölkerung sicherlich auch eine Verlängerung des Verbleibs in der Zollunion mittragen. Unter rationalen Gesichtspunkten muss die britische Regierung das Angebot der EU-Kommission annehmen. Unter rationalen Gesichtspunkten wäre es aber auch nicht zum Brexit gekommen. Wir bleiben gespannt, ob May nach der Hand greift, die ihr gereicht wird.

Die vom ZEW-Institut aus Mannheim veröffentlichten Konjunkturerwartungen gingen deutlich zurück. Der Indikator fiel von -10,6 auf -24,7 Punkte zurück.

Die Analystenschätzungen verfehlten im Mittel diesen Rückgang deutlich und erwarteten nur einen Rückgang auf -12,0 Punkte. Die Zahlen zeigen deutlich auf, dass der Zollstreit zwischen den USA und China seine Spuren hinterlässt. Der Lageindikator ist hingegen von 76,0 nur auf 70,1 gefallen. Bisher geht mehr Angst vor einer Verschärfung des Zollstreits um, als dass die Realwirtschaft in Deutschland getroffen wurde.

Trotzdem werden wir in den nächsten Quartalen die ersten Bremsspuren in Form von geringen Ausrüstungsinvestitionen sehen. Zu fürchten ist eine weitere Verschärfung des Streits, in diesem Fall würde die chinesische Seite zum einen weniger Güter aus Deutschland benötigen und der deutsche Export nach China leiden zum anderen wird China versuchen mehr Güter in die EU zu exportieren, was Margendruck in manchen Branchen auslösen wird..

Im Fall des verschwundenen Journalisten Jamal Khashoggi erinnert sich die US-Regierung an das Prinzip der Unschuldsvermutung. Nach den bisherigen Presseberichten ist die Formulierung "dringender Tatverdacht" angebrachter. Washington und Riad scheinen unterdessen fieberhaft nach einem Weg zu suchen, zum Tagesgeschäft übergehen zu können. So wird von US-Außenminister Mike Pompeo der saudischen Seite bescheinigt, ernsthaft den Fall aufklären zu wollen. Wir hatten gestern die Frage aufgeworfen, ob Werte oder Geschäftsinteressen vorgehen. Die Frage wird gerade eindeutig beantwortet.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreitend er Unterstützung bei 1.1290 - 1.1320 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Christian Buntrock
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