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EZB lässt Anleiheaufkaufprogramm auslaufen

14.12.2018  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1351 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1331 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113,56. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128,91. EUR-CHF oszilliert bei 1,12896.

Die EZB lässt das Anleiheaufkaufprogramm wie vom Markt erwartet auslaufen. Der Anleihebestand wird nicht mehr ausgeweitet, jedoch das Geld aus fälligen Anleihen reinvestiert. Damit wird das Volumen der Quantitative Easing Maßnahmen konstant gehalten. Erst nach einer Erhöhung der Leitzinsen solle das Volumen reduziert werden. Der Leitzins bleibt zumindest bis zum Herbst 2019 unverändert bei null Prozent.

Die BIP-Prognose für den Euroraum wurde für die Jahre 2018 und 2019 je um 0,1% auf 1,9% und 1,7% nach unten angepasst. Die Inflationsprognose für 2019 wurde von 1,7% auf 1,6% gesenkt. Auf der EZB-Pressekonferenz sprach EZB-Präsident Draghi davon, dass die Risiken ausgeglichen seien, jüngst die Abwärtsrisiken aber zugenommen hätten. Das Wachstum in der EU werde aber durch die heimische Nachfrage gestützt.

Die EZB vollführt weiter den Spagat, die europäische Zinswende im Schneckentempo durchzuführen, um einzelne Länder nicht zu überfordern. Zugleich ist sich die Bank darüber im Klaren, dass eine konjunkturelle Delle, entfacht durch die Politik in den USA, UK und Italien, bevorsteht. Solange die EU durch die strukturellen Verbesserungen der letzten Jahre nicht in eine Rezession läuft, wird die Taktik von Mario Draghi aufgehen. Sollte sich wider Erwarten die Konjunktur stärker als erwartet eintrüben, wird der EZB nichts anderes übrigbleiben, als einen gelpolitischen Instrumentenkasten aus Fernost - nämlich aus Tokio - zu importieren.

Unterdessen zieht Theresia May in Brüssel die Lehre, dass nach den Verhandlungen nicht vor den Verhandlungen ist. Der Versuch, neue rechtlich bindende Aussagen zur irischen Grenze zu erhalten, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wir bewerten dies als Schaulauf für die innenpolitische Debatte. May kann auf diese Weise immer sagen, dass sie alles versucht habe, was möglich war.

Ob es ausreichend ist, den von vielen Abgeordneten angestrebten wirtschaftlichen Blindflug zu verhindern, bleibt zweifelhaft. Wenn überhaupt, wird es die Furcht vor den sofort spürbaren Folgen der Entscheidung sein, die die Parlamentarier umstimmen könnte. Die Äußerungen des EU-Kommissionspräsidenten Junker die Vorbereitungen auf einen harten Brexit zu intensivieren, verdeutlichen den Ernst der Lage. Vor allem für Großbritannien.

Der Gouverneur der chinesischen Zentralbank Yi Gang erklärte in einer Rede an der Tsinghua Universität in Peking, dass die chinesische Volkswirtschaft zunehmenden Abwärtsdruck verspürt. Zum einen belaste der Handelsstreit mit den USA, zum anderen greifen die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen noch nicht, da sie sich noch in der Umsetzungsphase befinden. Die Zentralbank werde die notwendige Liquidität bereitstellen, um Finanzierungsschwierigkeiten zu vermeiden.

Aus unserer Sicht werden die ersten Auswirkungen des chinesischen Konjunkturpaketes zum Anfang des zweiten Quartals 2019 spürbar sein. Dies wird auch die Stimmung an den Märkten positiv beeinflussen. Den Brückenschlag bis zu diesem Zeitpunkt übernimmt die chinesische Zentralbank, die möglichen Sorgen der Marktteilnehmer vorgreifen will.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1200 - 30 neutralisiert diese Bewertung.


© Christian Buntrock
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