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Europäische Industrieproduktion im Sinkflug

15.01.2019  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1473 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1451 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,65. In der Folge notiert EUR-JPY bei 124,66. EUR-CHF oszilliert bei 1,1261.

Die europäische Industrieproduktion ging im Berichtsmonat November um 1,7% zurück. Dies ist der größte Rückgang seit ca. drei Jahren und verdeutlicht die aktuelle konjunkturelle Schwächephase. Die Mischung aus rückläufiger globaler Nachfrage, dem Handelsstreit und hausgemachten Problemen ließ die Produktion einbrechen. Hinzu kam ein sehr heißer Sommer, unter dem auch die landwirtschaftliche Produktion litt.

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Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung


Insbesondere der Rückgang der Produktion von Investitionsgütern mit 2,3% zeigt die Spuren des Handelsstreits auch in Europa auf. Die Produktion von Verbrauchsgütern war hingegen nur um 1% rückläufig, von Gebrauchsgütern um 1,7% Diese Zahlen passen lehrbuchmäßig sowohl als Anzeichen für das Ende eines Konjunkturzyklus als auch für eine zwischenzeitliche konjunkturelle Delle. Die Investitionsgüternachfrage geht stärker zurück als die Konsumnachfrage. Die Konsumenten werden vorsichtiger, aber konsumieren weiter auf hohem Niveau.

Die Entscheidung zwischen konjunktureller Delle und Einbruch liegt deutlich wie selten in der Politik.

Auf Länderebene bekam insbesondere Irland die Auswirkungen der Politik deutlich zu spüren. Die Produktion war mit 7,5% rückläufig. Trotz aller noch bestehenden Strukturprobleme haben Griechenland die Reformen der vergangenen Jahre geholfen. Gegen den Trend der anderen europäischen Länder legte die Produktion um 3,1% zu.

Während die USA immer wieder drohen, Konflikte anzuheizen (Türkei, North Stream 2), versucht die chinesische Regierung ihre Wirtschaft mit Steuersenkungen zu unterstützen. So verkündete der stellvertretende Chef der chinesischen Zentralbank Zhu Hexin, dass die chinesische Regierung Steuersenkungen für Kleinunternehmen und das verarbeitende Gewerbe in größerem Maßstab plant. Damit flankiert die chinesische Regierung die Konjunkturmaßnahmen, die bereits im letzten Jahr initiiert worden sind.

Wir sehen daher unsere Prognose bestätigt, dass die chinesische Wirtschaft ab dem zweiten Quartal 2019 wieder positiv überraschen dürfte. Voraussetzung ist eine Einigung im Handelsstreit. Auf dem Weg dahin mag es aber noch negative Überraschungen geben. Insbesondere die Zahlen zum Berichtsmonat Januar könnten noch für Unruhe unter den Marktteilnehmern sorgen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1250 - 80 neutralisiert diese Bewertung.

Viel Erfolg!


© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH



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