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Europäer einigen sich auf Zahlungssystem für Irangeschäfte

29.01.2019  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1434 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,139 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,28. In der Folge notiert EUR-JPY bei 124,95. EUR-CHF oszilliert bei 1,13423.

Wir begrüßen die Einigung zwischen Großbritannien, Frankreich und Deutschland auf ein Zahlungssystem, das den Handel mit dem Iran trotz der US-Sanktionen garantieren soll. Pacta sunt servanda. Dieses in unserem Rechtssystem verankerte Prinzip der Vertragstreue gilt es zu verteidigen gegen das US-Prinzip der Beliebigkeit gegenüber Dritten.

Erinnert sei an dieser Stelle noch einmal daran, dass die USA aus dem Atomabkommen ausgetreten sind, weil ihnen der Vertrag nicht mehr gefiel, nicht wegen Vertragsverletzungen seitens des Iran. Abzuwarten bleibt, ob die Europäer dem Druck standhalten, der in der nächsten Handelsrunde auch wegen dieses Themas entstehen wird. Es ist mit dem Versuch zu rechnen, dass die doch völlig verschiedenen Streitpunkte in den Verhandlungen seitens der USA vermengt werden.

Ebenfalls zu begrüßen ist das geplante Infrastrukturprogramm Saudi-Arabiens über 425 Mrd. US-Dollar. Ziel ist es, die Abhängigkeit des Landes vom Ölsektor zu reduzieren. Das Programm schließt an getätigte soziale und wirtschaftliche Reformen im Land an. Dazu gehören nicht nur das viel zitierte Recht für Frauen, Auto zu fahren oder das Genehmigen von Kinos, die sich seitdem großer Beliebtheit erfreuen.

Viel entscheidender sind die Anreize, die die saudi-arabische Regierung auf dem Arbeitsmarkt setzt. Ziel ist es, die junge Generation gut auszubilden, an die Privatwirtschaft zu gewöhnen und den Anteil an Staatsbediensteten im Land signifikant zu reduzieren. Mit den Reformen und dem neuesten Infrastrukturprogramm öffnet sich das Land weiter auf der wirtschaftlichen Ebene. Dies wird auch international honoriert.

So soll Saudi-Arabien in diesem Jahr durch den Indexanbieter MSCI am Kapitalmarkt zum Emerging Market hochgestuft werden. Damit sind zusätzliche Auslandsinvestitionen in das Land garantiert. Politisch bleibt Saudi-Arabien restriktiv und versucht, Widerstand und andere Vorstellungen im Keim zu ersticken. Will das Land aber auf Sicht der nächsten Jahre nicht die jungen Leute, die es jetzt gut ausbildet, an das Ausland verlieren, werden auch im politischen Bereich Reformen anstehen müssen.

In den USA hat das Finanzbüro des Kongresses seine BIP-Wachstumsprognosen angepasst. Erwartet für 2019 wird ein BIP-Wachstum von 2,3% und für 2020 von 1,7 %. Im Weißen Haus macht man es mit der Realität wie mit Verträgen. Man ignoriert sie und erwartet weiter ein BIP-Wachstum von mindestens 3%.

Lassen Sie uns zusammen die Realität anschauen:
  • Die USA stehen noch im Handelsstreit mit China.

  • Die Vorholeffekte vor dem Eintritt der Zölle sind schon in 2018 ausgelaufen.

  • Der Government-Shutdown hat bisher 300 Millionen Arbeitsstunden und 11 Mrd. USD gekostet, eine Fortsetzung des Shutdowns soll folgen.

  • Der Handelsstreit mit Europa, UK und Japan steht erst noch bevor.

  • Die US-Notenbank wurde bereits nervös und hat ihre Projektion für den steigenden Zinspfad abgesenkt.

Vor diesem Hintergrund bleiben wir bei unserer Prognose von 2,0 % für das US-Wachstum. Sollten sich die Aussichten weiter eintrüben, wird man auf bekannte Notfallmittel zurückgreifen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bekommen. Das Kokain einer Volkswirtschaft sind neue Schulden. Eine Aufwärtsrevision der US-Neuverschuldung für 2019 wird wahrscheinlicher.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1250 - 80 neutralisiert diese Bewertung.

Viel Erfolg!


© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH



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