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Philosophie der Schulden, Edelmetall-Mathematik

15.02.2021  |  Matt Piepenburg
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Kurz: Diese "satten" S&P-Notierungen gingen hauptsächlich auf das Konto von Aktienrückkaufprogrammen, welche durch Niedrigzinsschulden und extreme staatliche Kreditaufnahme finanziert wurden.

Großbanker und politische Mandatsträger (parteiübergreifend), für die Wirtschaftswissenschaft (oder, offen gestanden, ein grundlegendes Geschichtsverständnis) nie entscheidend war, haben tatsächlich vergessen, den Wählern und Investoren zu erzählen, dass den von "Luxus" und "Erholung" geprägten letzten 12 Jahren in der Tat ein Marktgeheimnis (und ökonomisches Virus) zugrunde liegt, vor dem Hume im Jahr 1752 die Welt warnte…


Mehr ist nicht Mehr

Über diese Schulden sagte Hume konkret: "Mehr ist nicht mehr." Sprich: Mehr Schulden schaffen kein langfristiges Wachstum; mathematisch betrachtet zerstören sie es sogar. Der Blick in die Geschichte bestätigt dieses Marktgeheimnis, und zwar in Fällen, wenn die staatliche Verschuldung die Schwelle von 50% des Einkommens, bzw. der Wirtschaftsleistung, übersteigt. Sobald das Verhältnis den Stand von 50% des BIP erreicht, wird es schlimm. Bei einem Stand von 90% verliert die Wirtschaft dann schon 1/3 ihrer Wachstumsrate.

Und das ist nicht nur ab und zu mal der Fall. Es trifft immer zu, weil Ökonomie - wenn sie als solche richtig verstanden wird - keine Kunst ist, sondern eine Wissenschaft. Sobald aus Schulden Überschuldung wird, stirbt das Wachstum. Für das aktuelle Verhältnis aus US-Staatsverschuldung und -Wirtschaftsleistung gibt es - mit 126,5% - schon längst kein Zurück mehr!

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Auf den Punkt gebracht: Hinsichtlich Wachstum sind die USA (aber auch die EU) erledigt …

Das Beispiel Japan zeigt das sehr gut. Japans Schuldenstandsquote (Schulden:BIP) hat die 225%-Marke erreicht und überschritten, und seit dem Einbruch des Nikkei im Jahr 1989 hat das Land noch kein erwähnenswertes Wirtschaftswachstum gesehen.

In den USA wird es nicht anders laufen. Bereits vor Beginn des COVID-Desasters lag die US-Schuldenstandsquote 2020 schon bei 107%. 2019 erhöhte sich das US-Defizit um 1 Billion $, bis Ende 2020 kamen weitere 4 Billionen $ hinzu, und 2021 wird die Verschuldung rasant anwachsen.


Krise: Wessen Schuld?

Es ist leider unstrittig, dass auch die USA, wie viele andere "führende Volkswirtschaften", in einer Verschuldungskrise stecken. Aus ethischer, humaner und sogar politischer Sicht spricht zudem nichts gegen die Notwendigkeit laufender Notfallmaßnahmen (die komplett durch Schulden finanziert werden). Der springende Punkt ist aber: Ökonomisch und historisch betrachtet, können wir uns diese Maßnahmen nicht leisten.

Humes Marktgeheimnis warnt uns, dass die nächste Generation für unsere Schulden (und die politisch fragwürdigen COVID-Maßnahmen) in noch unvorstellbarer Art und Weise aufkommen wird. Doch ist es überhaupt gerecht, die politischen Entscheidungsträger für alle COVID-Überraschungen und COVID-Schulden verantwortlich zu machen? Hume würde das bejahen.

Warum? Weil politische Führungen, wie allgemein auch Familienvorstände, schon vor langer Zeit zu etwas ermahnt wurden, das Hume selbst als "Schutz vor Produktivitätslücken" bezeichnete - und das unsere Eltern wohl eher einen "Notgroschen" nennen würden. In den USA war häufig auch für diesen Notgroschen gesorgt. Unter der Regierung Eisenhowers jedenfalls.


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