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Philosophie der Schulden, Edelmetall-Mathematik

15.02.2021  |  Matt Piepenburg
- Seite 3 -
Doch seit Nixons berühmtem Ausspruch "Jetzt sind wir wohl alle Keynesianer …" ging alles den Bach runter. Er bedeutete: Wir alle missachten das Marktgeheimnis und sind völlig gefesselt (abhängig) von Schulden.

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Wir sind verliebt in Schulden

Warum? Weil Schulden einfach Spaß machen. Sie finanzieren Kaufräusche und "sattsame Trägheit" - von der Wall Street über die Main Street bis hin zur Pennsylvania Avenue. Allerdings erinnert uns Humes Marktgeheimnis daran, dass Nationen, die weniger produzieren und verdienen als sie ausgeben, mathematisch auf einen echten "Uh-Oh"-Moment zusteuern.

Hume warnte die politischen Entscheidungsträger und empfahl ihnen, sich auf dieses "Uh-Oh" (Notgroschenmoment) vorzubereiten, wozu zu Humes Zeiten auch Kriege, Naturkatastrophen sowie Seuchen zählten. Unsere politischen Entscheidungsträger waren leider nicht vorbereitet; sie saßen leergezapft auf dem Trockenen.

Wenn die Schuldenstandsquote (Schulden : BIP) zu stark steigt, erzeugt jeder Dollar Staatsschuld immer weniger Wirtschaftswachstum. Anfang 2020 (und am Anfang von COVID) holten die USA beispielsweise nur noch 40 Pennies Wirtschaftswachstum aus einem Dollar Schulden heraus.


Dann kam UNSER "Uh-Oh"-Moment

Bereits zu Beginn des COVID-Desasters (d.h. des unvermeidlichen Notgroschen-Ereignisses) waren wir längst bis über beide Ohren verschuldet. Schlimmer noch: Die jetzt neu aufgenommenen Schulden (und die, die jetzt folgen) werden dafür sorgen, dass jeder neue Schulden-Dollar 20 Pennies Wirtschaftswachstum erzeugt. Uh-oh.

Und klar ist auch, dass die USA vor einer gewaltigen "Produktionslücke" stehen. Doch auch schon vor Ausbruch der COVID-Krise betrug das Volumen des Welthandels, welcher normalerweise mit 5% pro Jahr wuchs, lediglich 0,5%. Und solche Stände hatte es nur drei Mal in der Geschichte gegeben.

Die globale Verschuldung, die aktuell bei unglaublichen 280 Billionen $ liegt, hatte sich innerhalb von etwas mehr als einem Jahrzehnt verdreifacht! Kurz: Schon lange bevor die Welt krank wurde, wurden wir von unseren schuldentrunkenen Politikern geschwächt …

Das ist skandalös. Trotzdem werden IWF und andere Institutionen niemals ihre Verantwortung dabei eingestehen; stattdessen zeigt man, wie schuldbewusste Kinder es tun, mit dem Finger auf Covid, während die andere Hand schon verstohlen in der Schuldenkeksdose steckt.


Von Deflation zu Inflation: Rückläufiges Wachstum & Sinkende Investitionen kommen

Steigende Schuldenstände und Zinsfixierung in der Nullzone - um erhöhte Schuldenbildung zu stimulieren - kann in der Tat zu Deflation und sinkendem Wirtschaftswachstum führen. Allerdings mit einer überraschenden inflationären Wendung (siehe unten).

Bislang hat die Fed praktisch gar keine andere Wahl, als die Zinssätze auch in den nächsten 6-7 Jahren nahe null zu halten. Dadurch bliebe auch die Verzinsung (1% bis 2%) länger laufender Anleihen (mit letztlich negativer Realverzinsung) noch auf lange Sicht flach, weil die Fed-manipulierte Ertragskurve aktuell im Bereich des gedrückten Tagesgeldsatzes versumpft (festgefahren) ist.


Und was ist mit (Hyper)Inflation?

Oft stellt sich die Frage nach steigender Inflation. Sie ist auch berechtigt angesichts all jener Geldmengen, die seit 2008 im Allgemeinen geschöpft wurden und die, im Speziellen, im Rahmen unbegrenzter QE-Maßnahmen wegen COVID gerade geschöpft werden. Und wenn die Fed innerhalb weniger Wochen Billionen US-Dollar aus dem Nichts herbeidruckt, dann dürfte Inflation doch unausweichlich sein, oder?

Naja, es hängt davon ab… Inflation wird allerdings kommen. Und zwar aus folgendem Grund.


Die Federal Reserve: Vom Gläubiger zum Verschwender

Dem Federal Reserve Act von 1913 aber auch den von Carter Glass in den 1930ern vorgeschlagenden Änderungen zufolge war die Macht der Federal Reserve auf die Vergabe von Krediten begrenzt; es stand NICHT in ihrer Macht, selbst Geld aufzuwenden - also Geld zu schöpfen und direkt nach eigenem Ermessen bereitzustellen/ auszugeben. Denn höchstwahrscheinlich dürften die Verfasser des Federal Reserve Acts damals 1913 noch etwas Hume gelesen haben…

Mr. Glass hatte also Folgendes verstanden: Falls die Fed die Macht hätte, Geld zu schöpfen und auch auszugeben, dann käme es, wovor auch Hume warnte, zu lawninenartig anwachsender Inflation, steigenden Zinssätzen und ökonomischem Exitus - wir würden also zur Bananenrepublik werden ähnlich wie Frankreich in den 1790ern, Deutschland in den 1930ern, Ex-Jugoslavien nach dem Krieg oder aber wie Bolivien im 20.Jh. …

Das wäre doch sehr, sehr verrückt? Oder nicht?



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