Moderne Amerikanische Politik: Dumm oder Finster?
22.09.2022 | Matt Piepenburg
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Sollte das "Inflation Adjustment Act of 2022", das derzeit noch auf Bidens Schreibtisch (oder Kopfkissen) liegt, angenommen werden, sind weitere Dollars fällig, die Amerika aber noch nicht verdient hat und von denen das Weiße Haus behauptet, sie hätten keine inflationäre Wirkung.Hä?
Sind die soeben genannten Beispiele für fragwürdige politische Misserfolge ein Indiz für reine Dummheit oder ist hier doch etwas Systemisches im Spiel?
Die Fed: "Die Wenigen voranbringen auf Kosten der Vielen"
Meine Einschätzung der US-Notenbank ist in erster Linie nur eines: Meine Einschätzung. Sie gründet auf der Annahme (und Voreingenommenheit), dass die Federal Reserve, wie Andrew Jackson einst warnte, den Wenigen dient und nicht den Vielen.
Diese Vermutung stammt nicht aus persönlicher Beobachtung, sondern aus einer sorgfältigen Untersuchung der illegitimen Praktiken und Ursprünge der Federal Reserve, die aber viel zu komplex sind, um sie hier darzustellen. Eine detaillierte Darstellung finden Sie in Gold Matters.
Die anhaltende Inflationslüge
Wie ich seit Monaten schreibe und sage, ist das derzeitige Inflationsnarrativ der US-Notenbank so eindeutig unecht wie die Rolex vom Flohmarkt. Das heutige Inflationsnarrativ lässt sich kaum mit den 1970er Jahren vergleichen. Folglich ist an Powells derzeitiger Geldpolitik kaum etwas, das sich entfernt mit der sogenannten Volcker-Ära von 1980 vergleichen ließe, die übrigens in einer Rezession endete. Nichtsdestotrotz bin ich fasziniert, wie viel Zeit, Gehirnleistung und Expertenfokus in die Erklärung der heutigen Inflation fließt.
“Nachfragesog“, “Angebotsschocks” oder “Fremdschocks“ und “Beschleuniger”, ja sogar “Schwarze Schwäne": Es werden extravagante Konzepte bemüht, um eine Erklärung für jene 9,1% Inflationsquote zu finden (die, falls sich Washington ernsthaft "ein Beispiel an Volcker" nehmen wollte, eher bei 18% läge - laut den Berechnungsmethoden seiner Zeit.)
Die simple Inflationswahrheit
Die Inflation, die schon vor Putin stetig stieg und auch vor COVID durchsickerte, ist nichts weiter als die direkte Konsequenz der Entwertung des US-Dollars, welche zurückzuführen ist auf 1.) jahrelange offene Abhängigkeit von Mausklickgeldschöpfung durch die Federal Reserve (>Verzehnfachung seit 2008) und 2.) fatale Ausgabepolitik der US-Regierungen, Republikaner wie Demokraten.
Allein in den vergangenen 24 Monaten hat die Federal Reserve 50% mehr Mausklickkapital geschöpft, als alles Geld, das zuvor in 256 Jahren nationalen Daseins existiert hatte. Solche Zahlen sind schon ein bissl "inflationär", oder nicht? Herrje, die Kosten steigen, weil unser grotesk aufgeblähter/ entwerteter Dollar einbricht!
Zwischen 1776 und dem Jahr der unbefleckten Federal-Reserve-Empfängnis, 1913, war der USD noch eine Unze pro USD. Seit 1913 ist der USD wirklich nur noch Kupfergeld (bzw. Nickel) wert.
Warum?
Vertrauensverlust vs. Wertspeicher
Wenn eine Zentralbank Billionen dieser Dollars aus dem Nichts schöpft, ohne dass eine Verbindung zu/ Anbindung an einen realen Wert besteht oder aber ein entsprechender Gegenwert in Form von Gütern oder Dienstleistungen geschaffen wird (worauf u.a. Deutsche wie Alfred Lansburgh, Österreicher wie von Mises oder Amerikaner wie Andrew Dickson White verweisen), dann ist dieser Dollar bald nur noch ein Symbol des Vertrauensverlusts aber kein Speicher echten Wertes mehr.
Der Dollar ist so verwässert, als hätte man den Inhalt eines Swimmingpools in ein Weinglas gekippt; sein Geschmack, seine Farbe und sein Wert sind ruiniert. Gemessen an einem einzigen Milligramm Gold hat der US-Dollar seit 1971 über 95% seines Wertes verloren.
Die US-Notenbank: Schuldzuweisungen vs. Verantwortlichkeit
Anstatt die toxische Realität (und die eigene Mitverantwortung an) der fatalen und inflationären Ausweitung des breiten Geldangebots einzugestehen, hatten die Washingtoner Eliten zuerst versucht, alle Entwicklungen als „vorübergehend“ abzutun. Als das nicht funktionierte, probierte man es mit "Putins Inflation".
Echt?