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Moderne Amerikanische Politik: Dumm oder Finster?

22.09.2022  |  Matt Piepenburg
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Zweifellos sind die Gaspreise und der Verbraucherpreisindex wegen der Sanktionen gegen Putin gestiegen - gerade in Europa. Ebenso zweifellos ist aber auch, dass die Billionen haushalts- wie geldpolitischer Dollars, die „im Kampf“ gegen COVID zum Einsatz kamen, den Anstieg des Verbraucherpreisindex anheizten. Anheizen bedeutet aber noch nicht "Ursache".

Doch bleiben wir bei diesem "Krieg gegen COVID" und den fiskalischen wie geldpolitischen Dollars (7 Bill. und mehr), die in diesen Kampf flossen. Ich bin nicht angetreten, um der COVID-Debatte mit medizinischen oder wissenschaftlichen Argumenten ein Ende zu setzen; ich bin kein Experte auf diesem Gebiet. Doch viele von uns (so auch Paul Rand oder Christine Anderson) würden meine Auffassung teilen, dass auch Fauci, das CDC (Center for Disease Control and Prevention), die WHO oder das NIH (National Institute of Health) das nicht können.

Fast jeder (geimpft, ungeimpft, Maskenträger oder nicht) hat sich das Virus inzwischen schon einfangen und Folgendes scheint auf der Hand zu liegen: Ein Land für mehr als ein Jahr im Lockdown zu halten, hat im Grunde nur Geld und Freiheitsrechte gekostet und zudem Unternehmen zerstört, die es verdient hätten, über Schließung oder Weiterbetrieb selbst entscheiden zu können.

Sicher werden mir hier einige widersprechen, doch für mein juristisch, historisch und finanziell geschultes Dafürhalten hat es seit dem Patriot Act (= ein Widerspruch in sich) kein größeres Verbrechen (oder Psy-Op) an den Bürgern dieser Nation und deren unveräußerlichen Freiheits- und Bürgerrechten gegeben als jene Maßnahmen im Rahmen der 2020er Lockdowns.

Und wie Ben Franklin mahnte: Eine Nation, die ihre Freiheitsrechte im Namen der Sicherheit aufgibt, verdient beides nicht.


Lockdown des Kritischen Denkens

Als Kind, das Sportstipendien für die besten Schulen der USA (von Choate bis Havard) gewann, konnte ich das Handwerk des kritischen Denkens erlernen, was übrigens jeder von uns kann, mit oder ohne schickem Diplom. Doch eines widert mich tatsächlich an: Die Schulen (vom Privatinternat bis zur Hochschule), die mich unabhängig und offen in Geschichte, Recht und den Methoden kritischen Denkens geschult hatten, waren eben auch jene Schulen, die kollektiv einknickten und genau diese Prinzipen mit Füßen traten, als sie ihre Türen vor den Ungeimpften schlossen und alternative Ansichten andersdenkender Professoren und Studenten zensierten.

Waren diese Lockdowns Ausdruck einer allgemeinen humanitären Verantwortung oder waren sie Testfahrten für verstärkte zentralisierte Kontrolle über die nationalen und internationalen Märkte, Währungen und Bevölkerungen?

Gleich zu Beginn der Pandemie wurden erfahrende Virologen, Ärzte, selbst Impfstoffforscher (wie die Treffen im AIER in Great Barrington belegen), die darüber hinaus gleichwertige oder deutlich überlegene Referenzen vorweisen können als Dr. Fauci, offen von Medien zensiert, in die Enge getrieben und tief verunsichert oder gleich als absurde Verschwörungstheoretiker, Flacherdler, kriminalisiert - was übrigens der aktuelle Lieblingskunstbegriff ist für alle, die mit Washingtons oft komisch anmutenden Narrativen nicht übereinstimmen, sei es in Fragen von Massenvernichtungswaffen oder der Definition einer Rezession.

Im Kontext der heutigen Inflationsnarrative und der Suche nach den Ursachen, stellen sich auch folgende Fragen: War die Verordnung der finanziell verheerenden Lockdowns reine Dummheit? Oder waren hier düstere Machenschaften am Werk, um die Massen in die Abhängigkeit zu treiben, während die Federal Reserve fleißig Dollars druckte? Dollars, die wohl eher für die Repo- und Anleihemärkte bestimmt waren als für die breite Masse (ein versteckter "Bailout" also?).


Oder waren es die Saudis?

Andere geben womöglich den Saudis die Schuld an den steigenden Ölpreisen und der heutigen Inflation. Doch vielleicht sollte an dieser Stelle daran erinnert werden, dass der aktuelle Ölpreis grob den Ölpreisen von April 2020 entspricht.

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Das Lösungsnarrativ

Auch der Kampf gegen die Inflation bietet viel Raum für Debatten, Irrtümer und Komödie. Viele, darunter aus James Bullard, Lael Brainard oder Neel Kaskari von der US-Notenbank, sprechen sich für aggressive Zinserhöhung aus, um die Inflation auszumerzen. Bloß liegt die heutige Inflation schon bei 9,1%! Würde die Federal Reserve heute eine "Mehr-als-Neutralisierung" dieser Inflation anstreben und dahingehend den allgemeinen Empfehlungen des IWF folgen (Zinssätze mindestens 1% über der Inflationsrate), so würden die USA ehrlicherweise eine 10,1%-Zinspolitik betreiben müssen, welche Uncle Sam sofort in den Bankrott treiben würde.

Stattdessen brüstet sich Fed-Chef Powell mit einem "aggressiven" US-Leitzins von 2,25 - 5,00%, der im Kampf gegen eine Inflation von 9,1% aufgefahren wird. Die geldpolitische Entsprechung einer Normandie-Landung mit Wasserspritzpistolen.

Wie ich in meinen letzten Artikeln gezeigt hatte, setzt die Federal Reserve von Cleveland unterdessen auf unehrliche Mathematik um der Öffentlichkeit einen positiven 1%-Realzins präsentieren zu können. Doch selbst wenn man eine 3%ige Verzinsung für die 10-jährige US-Staatsanleihe ansetzt und diese gegen eine Inflationsrate von 9,1% aufrechnet, dann leben die Vereinigten Staaten heute in einer Welt mit einem Realzins von mindestens minus 6% und nicht + 1%.

Die US-Notenbank lügt offen über die negative Realverzinsung, und das fängt schon mit der Verbraucherpreisinflation an.

Leider ist solche clevere Mathematik in Washington längst an der Tagesordnung. Die Fed sagt einfach nicht, was der Rest von uns weiß, nämlich: Das einzige Fed-Instrument, das bei der Bekämpfung einer Fed-gemachten Inflation wirkt, ist eine Fed-gemachte Rezession, die man, trotz aller Offensichtlichkeit, leugnen wird.



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