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Die Goldene Frage? Ist der Petrodollar als Nächstes dran?

22.04.2023  |  Matt Piepenburg
2022 hatten wir permanent davor gewarnt, dass die zu schnellen und zu hohen Leitzinserhöhungen der US-Notenbank nur solange "funktionieren" würden, bis die Dinge anfangen auseinanderzubrechen. Und ja, die Dinge beginnen deutlich auseinanderzubrechen, auch beim Petrodollar.

Schon bevor US-Regionalbanken Schlagzeilen machten, war die Welt voller "Kreditereignis-Stressoren", die wie Dominosteine kippten – von der 2019er Repokrise über die 2020er-Anleihemarktabwärtsspiralen bis hin zur Implosion des britischen Staatsanleihemarkts (gilts). Dann kamen 2023 SVB et al. und natürlich auch die Katastrophe bei der Credit Suisse, vor der wir früh gewarnt hatten…

Ebenfalls gewarnt hatten wir – und das buchstäblich seit Tag 1 der Sanktionen gegen Putin, dass selbst der ach-so-kritische Petrodollar ein Dominostein ist, der kippen werde. Und genau dieses Kippen beobachten wir jetzt. Diese Petrodollar-Dynamiken setzen, wie wir unten zeigen werden, US-Staatsanleihen und den US-Dollar unter Druck und generieren klar Rückenwind für Gold.

Bevor wir uns diesen historischen Kipppunkt genauer anschauen, sollten wir unbedingt noch einen forensischen Blick darauf werfen, warum all diese Dinge gerade auseinanderbrechen…


Der Anleihemarkt, ganz klar…

Wir können es nicht oft genug wiederholen: Der Anleihemarkt ist DAS Ding.

Vor diesem Hintergrund sind die Vorboten generationeller und globaler Verschiebungen in den Bereichen Welthandel, Abrechnungswährungen und politische Instabilitäten direkt verbunden mit dem ruinösen Zustand von Staatskreditsystemen, die unter dem Druck künstlicher Zinserhöhungen ins Wanken geraten sind.


Weniger Kredit, Weniger Wachstum, Mehr Volatilität

In Folge der jüngsten Bankenpleiten und der inzwischen sorgfältig abgedämpften Schlagzeilen verknappt sich hinter den Kulissen das Kreditangebot, und das ist ein schlechtes Zeichen. In einem ungemein volatilen Kreditmarktumfeld, wo kurzlaufende US-Staatsanleihen eher an Krypto-Coins erinnerten als an "risikofrei rentierende" Staatsanleihen, emittierten selbst einige der als sehr sicher geltenden US-Unternehmen mit "Investment-Grade-Status" keine Unternehmensanleihen mehr.

Die nervösen Kursverläufe, die jüngst bei der 2-jährigen US-Staatsanleihe und am Futures-Markt zu beobachten waren, übertrafen die Volatilitätsniveaus von 1987, 9-11, ja selbst die der Großen Finanzkrise von 2008. Ich möchte aber wetten, dass solche Details nicht in den Schlagzeilen der detailverliebten Finanzmedien auftauchen…

Wie das WSJ aber kürzlich anmerkte, bewegten sich die Anleiheemissionen auch der höchstbewerteten Unternehmen im Monat März bei nur knapp 60 Mrd. $, was deutlich unter dem 5-Jahre-Durchschnitt von 180 Mrd. $ für denselben Monat liegt. Und was die schrottigeren Unternehmen mit ihren schrottigeren Anleihen angeht – ihr Glück, und damit auch die Nachfrage nach ihren Schuldtiteln, ist voll und ganz verfolgen.

Im März konnten Zombie/Junk-Kreditnehmer aus den USA [die von der „Hoffnung auf Billigkredit“ und von verzweifelten Renditejägern/-investoren (Deppen) leben] nur Anleihen im Wert von 5 Mrd. $ unterbringen. Der 5-Jahre-Durchschnitt für denselben Monat lag im Vergleich dazu bei 24 Mrd. $.

Hmmm. Uh-oh?

Einfach ausgedrückt, bedeutet das: Billiger und leicht verfügbarer Kredit – also der spaßige aber auch toxische Wind unter den ansonsten kaputten Tragflächen der sogenannten "Erholung" (Blase) nach 2008 – geht zu Ende/ reißt ab. Und das bedeutet auch: Die Hoffnung auf irgendein Restwachstum innerhalb der US-Wirtschaft kann jetzt explizit als Scherz betrachtet werden.

In den kommenden Monaten werden die Kleinbanken, eine nach der anderen, wie Trauben vom Rebstock purzeln, weil die Einleger zu den größeren Banken und Geldmärkten weiterziehen. Und das heißt, dass Kredit und Hoffnung für US-Kleinunternehmen schwerer zu finden sein werden als eine ehrliche Stimme im US-Kongress.

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Es dürfte klar sein, dass keines dieser Signale ein gutes Omen für Otto-Normal-Verbraucher im Besonderen und für Wirtschaftswachstum im Allgemeinen ist.


Der generationelle Überraschungsschlag der US-Notenbank

Zwar mag die Federal Reserve den obersten 10% der USA 90% des Blasenvermögens beschert haben, das aus der Zinsrepression nach 2008 generiert wurde,…

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