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Märkte in Seitwärtsbewegung – Gold auf 3.000 USD? – ifo Geschäftsklimaindex steigt

25.04.2023  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1054 (06:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0966 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 134,36. In der Folge notiert EUR-JPY bei 148,52. EUR-CHF oszilliert bei 0,98064.


Märkte in Seitwärtsbewegung

Die Aktienmärkte starteten richtungslos in die neue Woche. Der DAX erreichte zwar mit 15.919 Punkten ein neues Jahreshoch, dieses wurde aber zum Handelsschluss wieder auf 15.864 Punkte abverkauft, so das der deutsche Leitindex mit einem geringen Minus schloss. Auch der MDAX verlor in geringem Maße. Der TecDax konnte hingegen einen guten Teil der Verluste der Vortage wieder aufholen und läuft damit weiter in einer Seitwärtsbewegung.

Am amerikanischen Aktienmarkt kamen zunächst die Technologietitel unter Druck. Die Nasdaq konnte zum Handelsschluss aber die Verluste weitgehend aufholen und verlor nur 0,23%, während der Dow Jones und der S&P500 sogar ins Plus drehen konnten. Beide notieren kurz unter ihren Widerstandslinien. Eine Richtungsentscheidung steht weiter aus.

Auf der Währungsseite unternahm der Euro einen neuen Anlauf, die Widerstandszone im Bereich 1.1000 zu durchbrechen und erreichte zum Ende des US-Handels 1.1044. Sollte der Durchbruch nachhaltig gelingen, erscheint ein Anstieg in den Bereich 1.1200 - 1.1300 wahrscheinlich.


Bloomberg Economics sieht Gold bei US-Rezession bei 3. 000 USD / Unze

Das Bloomberg Economics Team hat für ein US-Rezessionsszenario Prognosen über die Entwicklung wichtiger Rohstoffpreise veröffentlicht. Das spannendste vorweg: Gold wird bei einer US-Rezession bei 3000 USD / Unze gesehen, WTI Öl bei 40 USD je Barrel, Kupfer bei 3 USD und Weizen bei 4 USD je Scheffel.

Nach Ansicht des Teams preist Gold möglicherweise die Auswirkungen einer deflationären Rezession ein, wenn die US-Notenbank die Zinssätze immer noch über den Erzeugerpreisindex hinaus anhebt. Gezogen wird eine Parallele zwischen dem Goldpreis und der Finanzkrise. Zu dieser begann der Goldanstieg bei etwa 850 $ und erreichte 2011 mit etwa 1.900 $ seinen Höchststand.

Umgemünzt auf die heutige Zeit lässt sich so ein Kursziel von 3.000 USD ermitteln.

Das Team stellt de facto die spannende Frage, ob man als Anleger eher der Zentralbank glauben soll, die immer wieder deutlich gesagt hat, dass für dieses Jahr keine Zinssenkungen geplant seien oder dem Markt. Letzterer preist für 2023 bereits Zinssenkungen ein. Es ist sicherlich möglich, dass die Federal Reserve die Märkte zunächst enttäuscht und die Zinsen etwas weiter anhebt, als der Markt erwartet.

Sollte es dann zu einem deutlichen Wirtschaftseinbruch kommen, würden Zinssenkungen um so deutlicher eingepreist, der USD verlöre und Gold gewinnt. Hinter die Prognose von 3.000 USD in 2023 würde ich mich auch in diesem Rezessionsszenario nicht stellen, ein weiterer Anstieg von 10 - 15% erscheint aber gut möglich.

Unterstützung wird Gold unabhängig von der Konjunkturlage seitens der Zentralbanken erhalten. Aktuell besteht die Neigung vieler Zentralbanken der Emerging Marktes aus dem US-Dollar stärker in Gold zu diversifizieren. Dies gilt nicht nur für China, sondern auch viele andere nicht westliche Zentralbanken.



Der ifo Geschäftsklimaindex steigt

Nach Messung des ifo Institutes hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft leicht verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im April auf 93,6 Punkte gestiegen, nach zuvor 93,2 Punkte. Entscheidend für den Anstieg war die Erwartungskomponente, die von 91,2 Punkten auf 92,2 Punkte gestiegen ist. Die aktuelle Lage wird von den Unternehmen hingegen etwas schlechter beurteilt. Eine konjunkturelle Dynamik will somit noch nicht einsetzen.

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Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung.


Da Lage und Erwartungen auf die Historie bezogen unterdurchschnittlich sind, befindet sich die deutsche Konjunktur nach der ifo Konjunkturuhr wie in den Vormonaten im Krisenmodus.

Es ist erst einmal positiv, dass sich die Erwartungskomponente beständig in den letzten Monaten nach oben bewegt hat. Die Unternehmer waren vielleicht etwas zu pessimistisch, was den Ausblick angeht. Die obige Grafik zeigt, dass die Erwartungen zuletzt nicht der Lage vorausliefen, sondern sich wieder an die Lage annähern, ohne dass diese signifikant gefallen ist.

Dies ist zum einen der Subventionierung der Energiepreise geschuldet, zum anderen hilft uns die positive Konjunkturentwicklung in China. Leider ist weiter offen, wie wir wettbewerbsfähige Energie produzieren wollen und ob unsere Regierung eine Politik gegen China einnimmt, die auch die Interessen des Wirtschaftsstandortes Deutschland berücksichtigt.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0700 - 1.0730 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg und einen guten Start in den Tag


© Christian Buntrock
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