Von Schuldennöten zur Schuldenleugnung: Die USA sind geliefert
31.05.2023 | Matt Piepenburg
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Sie wollten lieber Krieg spielen als solide Wirtschaft, und im Endergebnis werden sie beides verlieren.Für den USD heißt das: Erst Volatilität, dann Entwertung
Für das Schicksal und den Kurs des USD bedeutet das zeitnah wie langfristig eher volatiles Verhalten und keinen geraden Nord- oder Südkurs.
Der USD kann immer noch steigen, sogar deutlich, da die im Ausland knapper werdenden Dollarbestände nach wie vor große Schuldenzahlungen vor sich haben. Letztendlich werden Uncle Sams Zwillingsdefizite und die Schulhöfe voller Kinder, die als gewählte Vertreter/ "Führer" daherkommen, dafür sorgen, dass die USA dank Defizitfinanzierung in eine Schuldenspirale gezogen werden, für die es nur noch ein "Heilmittel" gibt: mehr herbeigeklickte und entwertete Dollars nebst mehr unbeliebten und überemmittierten USTs (Schuldscheinen).
Danach wird das Auf und Ab des USD-Kurses letztlich in ein Sinken übergehend – nach Art der Titanic, in nur eine Richtung, da immer mehr USD mit dem wachsenden Schuldeneisberg kollidieren.
Es wurde so oft erwähnt und ist trotzdem wiederholenswert: Die letzte Blase, die in überschuldeten Regimen stirbt, ist stets die Währung. Selbst die immer unsympathischer werdende Weltreservewährung wird hier, in punkto Überangebot und Nachfrageschwund, keine Ausnahme machen. Und bis dahin haben wir mit Folgendem zu rechnen: Mehr Lügen von oben und mehr Zentralsteuerung, die als effizientes Zahlungssystem und nationaler Notstand daherkommt und bösen Leute aus dem Osten oder fledermausgemachten (?) Viren zur Last gelegt wird und nichts zu tun hat mit dem, was unsere Zentralplaner (glückliche Idioten?) beim Blick in ihre Badezimmerspiegel sehen.
Alle guten Dinge gehen kaputt
Wir hatten stets davor gewarnt, dass Powells Zinserhöhungen (zu viel, zu schnell, zu spät) für Uncle Sam einfach zu teuer wären, weshalb in den USA und im Ausland Dinge kaputt gehen würden – von den Repomärkten über die Gilt- und US-Treasury-Märkte bis hin zu einer fiskalen Implosion in den USA und einem Regionalbankensterben. Als nächstes werden dann die Arbeitsmärkte implodieren.
Daten aus sechs Jahrzehnten bestätigen, dass bei steigende Zinsen immer etwas kaputtgeht. Stellt man diese Zinserhöhung jedoch in den Kontext der größten Schuldenkrise der Geschichte der USA (aber auch der Welt), dann wird dieses „Kaputtgehen“ zu einer ganz hässlichen Sache.
Solange von der US-Notenbank nicht mehr inflationäre Liquidität (Fiat-Fantasiegeld) kommt, kann die Doppelkraft aus einem geldpolitisch strengen Powell und einer dedollarisierenden aber von "Milchshake-Knappheit" betroffenen Welt dafür sorgen, dass der USD steigt und die Dollar-Short-Trader in nächster Zeit aus ihren Positionen gedrängt werden.
Alles andere als "soft"
Letztendlich – nachdem genügend Kleinbanken beseitigt wurden (weitere werden sterben) und nachdem der UST-Markt maximal gelitten hat – wird viel zu viel auf einmal kaputtgehen. Und das wird weder soft noch ansatzweise gemäßigt passieren.
Das ist keine Erfindung, sondern Fakt. Das einzige "Werkzeug", das den Zentralisierern dann noch bleibt, ist mehr synthetische (und inflationäre) Fiat-Liquidität auf Abruf. Wir haben hier einen simplen Trend: Uncle Sam ist bankrott und seine einzige Lösung ist der Gelddrucker.
Kurzum: ein gefälschtes Mittel gegen echten Krebs.
Sie glauben mir nicht? Dann fragen Sie doch einfach das US-Finanzministerium.
Ignorierte Zahlen aus Washington
Wie die jüngsten Angaben des Treasury Borrowing Advisory Committee (TBAC, ungefähr: Beratender Kreditaufnahmeausschuss für das US-Finanzministerium) zeigen, haben sich die USA allein im ersten Halbjahr 23 mit 2,060 Billionen $ aus Staatsschulden defizitfinanziert; allein die Zinskosten machen 101 % des Steueraufkommens aus.
Damit rutschen die USA praktisch in die rote Zone fiskalischer Schieflagen, was uns an die Zeiten der COVID-Krise denken lässt. Doch diesmal gibt es kein COVID als Ausrede für eine Schuldensucht, die längst existierte bevor Fauci über unsere Bildschirme kam und Powell nach März 2020 mehr Geld druckte als unsere Nation im Verlauf ihrer Geschichte bis dahin produziert hatte.
Der Bericht des TBAC weist auch darauf hin, dass die projizierten US-Staatsdefizite für den Zeitraum 2023 bis 2025 allein in den letzten 90 Tagen um 30% – 50% gestiegen sind…
Leute: Washington kann diesen peinlichen Kneipendeckel nur noch durch offene quantitative Lockerungen (Mausklickbillionen) finanzieren und/ oder einen viel, viel, viel schwächeren USD, mit dem diese Schulden weginflationiert werden, während wir gleichzeitig auf die Mutter aller Rezessionen zusteuern.
Eine solche Krise könnte natürlich mit temporären (relativen statt inhärenten) USD-Kurssprüngen einhergehen, solange bis der Greenback wieder durch neues UST-Angebot/-Liquidität geschwächt wird und Gold steigt – unabhängig von der relativen Stärke des USD und seiner anschließenden Schwäche.