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Verhaltener Börsenhandel – US-Verbrauchervertrauen - Entwicklung in China

31.05.2023  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0698 (06:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0673 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 139,79. In der Folge notiert EUR-JPY bei 149,54. EUR-CHF oszilliert bei 0,97152.


Märkte: verhaltener Start nach dem Feiertagshandel

Die Aktienmärkte tendierten am Dienstag in der Mehrheit schwächer. Nachdem eine Einigung zwischen den Demokraten und den Republikanern bereits zu großen Teilen eingepreist worden ist, nahmen einige Marktteilnehmer Gewinne mit. Die technologielastige Nasdaq verzeichnetet dabei das geringste Minus. Die Rallye von Werten mit Bezug zum Thema künstliche Intelligenz setzte sich auch am gestrigen Handelstag fort. Hierdurch angetrieben konnte Nvidia als erster Chiphersteller eine Bewertung über eine Billion USD aufweisen.

An den Rentenmärkten sank die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen von 2,42% auf 2,33%. Damit liegen die Anleihen aktuell in der Mitte der Handesspanne von 2,10% – 2,50%. Unterdessen prallten die 10-jährigen US-Treasuries an der bei 3,9% laufenden Widerstandsline ab. Die aktuelle Handelsspanne sehen wir zwischen 3,6% und 3,9%.


US-Verbrauchervertrauen rückläufig, aber überraschend stark

Das US-Verbrauchervertrauen fiel zwar im Mai auf ein Sechsmonatstief. Mit einem Wert von 102,3 Punkten war es aber überraschend stark, da ein Wert von 99,0 von seitens der Analysten erwartet worden war. Zugleich wurde der Vorwert von 101,3 auf 103,7 korrigiert. Ebenfalls positiv zu werten ist der Anstieg der Erwartungskomponente von 68,1 auf 71,5 Punkte.

Der Rückgang des Verbrauchervertrauens mag dem sich eintrübenden Arbeitsmarkt und der Unsicherheit im Vorfeld einer Einigung über die Anhebung der Schuldenobergrenze geschuldet sein. Zudem fiel der Anteil der Verbraucher mit der Auffassung, dass es "reichlich" Arbeitsplätze gebe, auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Auf der anderen Seite nahmen die Kaufabsichten für Autos, Häuser und Großgeräte zu.

Vor dem Hintergrund der Rezessionssorgen wäre die Lage auf Basis der gestrigen Daten noch komfortabel. Interessant ist die Divergenz, die sich im Vergleich zu der University of Michigan ergibt. Diese zeigt deutlich eine schwächere Stimmung und Lage an. Es mag sein, dass die Unsicherheit hinsichtlich des Schuldenstreits zum Zeitpunkt der Erhebung der University of Michigan höher war. Eine fallende Grundtendenz haben beide Indikatoren, wenn auch mit unterschiedlicher Amplitude. Wer "Recht" hat, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

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Quelle Bloomberg: eigene Darstellung.


Radikale Republikaner fordern Amtsenthebung von McCarthy

Bei den Republikanern bahnt sich ein deutlicher Streit im Zuge der Erhöhung des Schuldenlimits an. So fordern dem rechten Flügel der Republikaner zugehörige Abgeordnete "Rache" für die Einigung im Schuldenstreit zwischen den Parteien. Vereinzelnd wird bereits die Amtsenthebung von McCarthy, dem republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses, gefordert. McCarthy wies die Drohung zurück und sagte, dass die Abstimmung für die Republikaner über die Schuldengrenze eine einfache sein sollte.

Kommentar: die USA sind nicht nur gesellschaftlich gespalten, auch innerhalb der beiden gesellschaftlichen Blöcke rumort es. Republikaner und Demokraten zeigen intern deutliche Meinungsunterschiede auf. Diese lassen sich bei den Republikanern nicht mehr verdecken. Joe Biden mag zwar einen Nachteil aufgrund seines Alters im nächsten Wahlkampf haben. Es bleibt abzuwarten, ob der noch zu wählende Kandidat der Republikaner überhaupt die volle Unterstützung seiner Partei erhält oder sich der unterlegene Teil der Partei abwendet.


Chinas Aufschwung kommt ins Stottern

Die Wirtschaftsdaten, die uns heute Nacht aus China erreichten, zeigen eine Abschwächung der Wirtschaft auf. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 48,8 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit Dezember letzten Jahres und schwächer als die von Analysten erwarteten 49,5 Punkte. Ein Wert unter 50 signalisiert eine Schrumpfung gegenüber dem Vormonat. Auch im Service- und Bausektor ging die Aktivität jeweils zurück. Der Rückgang im Servicesektor stellt ein Auslaufen des nachgeholten Konsums nach den Lockdowns dar.

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Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung.


Der Rückgang im Baussektor ist hingegen in der Amplitude überaus deutlich. Hier bleibt abzuwarten, ob der Rückgang sich in den nächsten Monaten fortsetzt.

Die Bewertung der Daten seitens der Anleger fiel eindeutig aus. Der Hang Seng Index fiel über 2% und war damit der schlechteste Wert in der Region. Der Offshore-Yuan schwächte sich weiter gegenüber dem Dollar um 0,38% ab und weitete damit seinen Verlust im Mai auf 2,7% aus, den höchsten seit drei Monaten. Setzt sich die Entwicklung fort, hieße das für Anleger in deutsche Werte nichts Gutes. Zwar ist die Korrelation zwischen dem Hang Seng und dem DAX nur schwach ausgeprägt, eine ausgeprägte Korrelation zwischen der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und der deutschen ist aber zu bejahen. Das wird sich letztlich auch auf den deutschen Leitindex auswirken.

Mit dem Unterschreiten unter 1,07 dreht der Bias des EUR gegenüber dem USD auf neutral.

Viel Erfolg und einen guten Start in den Tag


© Christian Buntrock
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